Warum der Verkehr auf der Bühlstraße in Heidenheim erst im Dezember wieder rollen kann
Die Stadt Heidenheim ist für die Instandhaltung eines 254 Kilometer langen Straßennetzes zuständig. Tendenz steigend. Denn mit jedem neuen Baugebiet kommen ein paar Meter hinzu. Es liegt daher auf der Hand, dass es immer irgendwo etwas zu flicken oder zu erneuern gibt. Oftmals ist das nach einer außergewöhnlich hohen Verkehrsbelastung der Fall, die von einer Baumaßnahme an anderer Stelle rührt.
Beispiel Bühlstraße: Sie hatte ihre besten Tage ohnehin schon hinter sich, als sie während der Sanierung der Römerstraße auch noch unter die Räder des Umleitungsverkehrs kam. Seit April wird nun bereits an ihrer Sanierung gearbeitet. Der erste, ca. 250 Meter lange Bauabschnitt erstreckt sich von der Hans-Sachs-Straße bis zur westlichen Einmündung des Reithallenwegs.
Straßenbau kostet etwa 850.000 Euro
Zunächst erneuerten die Heidenheimer Stadtwerke dort Wasserversorgungsleitungen und Hausanschlüsse. Anschließend begann der auf rund 850.000 Euro veranschlagte Straßenbau. Er umfasst eine sechseinhalb Meter breite Fahrbahn, die von einem Granit-Bordstein und einem der Ableitung des Regenwassers dienenden Betoneinzeiler gesäumt wird, beidseitige Gehwege mit einer Breite von jeweils 2,15 Metern sowie 2,10 Meter breite Pkw-Parkstreifen.
Hinzu kommen das Verlegen von Leerrohren und eine neue Straßenbeleuchtung. An den Einmündungen der Nebenstraßen sind Bäume vorgesehen. Der Fußgängerüberweg bei der Paradiesstraße wird barrierefrei gestaltet und erhält zur Orientierung für Blinde und Sehbehinderte taktile Elemente.
Abwasserkanal wird per Inliner abgedichtet
Die meisten der Arbeiten sind bereits erledigt, und Gerhard Horlacher, bei der Stadtverwaltung Leiter des Fachbereichs Bauen, rechnet fest damit, dass der reine Straßenbau auf einer Gesamtfläche von 4000 Quadratmetern in zwei Wochen abgeschlossen ist. Für den motorisierten Verkehr freigegeben wird die Bühlstraße aber voraussichtlich erst Mitte Dezember. Grund: Bis dahin wird erst noch der unter der Straße liegende Kanal im sogenannten Inliner-Verfahren saniert und dadurch idealerweise für einige weitere Jahrzehnte verlässlich abgedichtet.
Weil er Horlacher zufolge unter statischen Gesichtspunkten noch in Ordnung ist, erfolgt kein Austausch. Stattdessen wird in die Betonrohre, die einen Durchmesser zwischen 80 und 100 Zentimetern haben, ein Schlauch aus glasfaserverstärktem Kunststoff eingeführt und mittels Pressluft nach außen gedrückt.
Anschließend härtet das Material aus und verschließt mögliche Schwachstellen. Auch zehn Schächte werden auf diese Weise von innen aufpoliert. Das Vorgehen ist laut Horlacher mit Kosten von etwa 300.000 Euro nicht nur günstiger als ein kompletter Aus- und Einbau, es spart auch Zeit.
Zweiter Bauabschnitt folgt kommendes Jahr
Die Bühlstraße ist Teil des Sanierungsgebiets Oststadt. Der zweite Bauabschnitt, der vom Reithallenweg weiter Richtung Osten reicht, ist im kommenden Jahr Teil des städtischen Tiefbauprogramms.