Metall- und Elektroindustrie

Warum Arbeitgeber auf der Ostalb negative wirtschaftliche Entwicklungen erwarten

Die Konjunkturumfrage in der Metall- und Elektroindustrie zeigt Standortdefizite auf. Die Mehrheit der Unternehmen in Ostwürttemberg rechnen mit einer Verschlechterung des Auftragseingangs und der Produktionsentwicklung. Das sind die Gründe.

Mit Sorge blicken die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie auf die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. Im Rahmen der jährlichen Pressekonferenz hatte die Bezirksgruppe Ostwürttemberg die Zahlen der landesweiten Umfrage mit den Ergebnissen aus der Region verglichen. „Der negative Tenor, sowohl der landesweiten als auch der regionalen Ergebnisse, hat uns doch überrascht“, sagte der Bezirksgruppenvorsitzende Dr. Michael Fried.

So geben 73 Prozent der ansässigen Unternehmen an, sie erwarten eine Verschlechterung des Auftragseingangs im Vergleich zu 2023. Insgesamt 64 Prozent erwarten zudem eine negative Produktionsentwicklung in Deutschland. Die Zahl derer, die von einer positiven Entwicklung der Produktion ausgehen, befindet sich hingegen unter zehn Prozent.

Gründe: Bürokratie, Arbeitskosten und Energiepreise

Als Hauptgründe für die negativen Erwartungen gaben die Unternehmen die überbordende Bürokratie, hohe Arbeitskosten und hohe Energiepreise an. „Die Probleme, die unsere Unternehmen anführen, sind nicht neu“, sagte Fried. „In ihrer Intensität nehmen sie aber so weit zu, dass sie den Standort nachhaltig gefährden.“

Zur aktuellen Situation passe die Forderung der IG Metall nach sieben Prozent mehr Entgelt im Rahmen der kommenden Tarifrunde nicht, betonte Fried. „Viele unserer Unternehmen wären schon durch eine annähernde Umsetzung überfordert“, so der Vorsitzende. „Produktion, Auftragslage, Investitionen und Personalpläne tragen bereits jetzt negative Vorzeichen. In den kommenden Tarifverhandlungen wird es darum gehen, mit Augenmaß zu agieren, um den Wirtschaftsstandort nicht noch weiter zu schwächen.“