Um Rehkitze vor den Mähmaschinen zu retten, sind schon seit mehreren Jahren Drohnenteams der Kreisjägervereinigung Heidenheim (KJV) unterwegs, die die Jungtiere im hohen Gras zu suchen. Drei ehrenamtliche Teams waren es in diesem Jahr. „Durch den vielen Regen im Mai hat sich die Wiesenmahd um gut zwei Wochen verschoben“, erklärt Werner Mayer, Pressewart der KJV. „Für die Landwirte war die Nässe sehr problematisch, aber die Rehkitze haben profitiert. Die Anfang Mai gesetzten Kitze waren bis zu den ersten paar Sonnentagen Anfang Juni schon mobil.“
Daher wurden von den Drohnenteams der KJV weniger Kitze gerettet als in den Vorjahren. 39 Rehkitze wurden an den 33 Einsatztagen gefunden. Im vergangenen Jahr waren es 104 Jungtiere. Aber: „Die Landwirte wissen mittlerweile, dass die Suche verpflichtend ist und die allermeisten haben vor der Mahd die Jagdpächter darüber informiert, was uns natürlich freut“, so Mayer.
Rettungsaktionen am frühen Morgen
Mit der Arbeit der Landwirte verzögerte sich auch die Arbeit der Drohnenteams. Anstrengend war die Mäh- und Setzzeit, in der Regel geht sie von Anfang Mai bis Mitte Juni, aber trotzdem. Damit die Wärmebildkameras einen Unterschied zwischen Kitz und Wiese ausmachen können, beginnen die Rettungsaktionen in den frühen Morgenstunden. „Die meisten sind berufstätig“, sagt Mayer. „Das ist nicht zu unterschätzen und da kommen an einem Tag einige Einsätze zusammen.“
Mayer beschreibt: „Weil die Landwirte alle quasi gleichzeitig mit dem Mähen begannen, musste zum Beispiel das Drohnenteam Hegering Albuch 1 an nur einem Tag 30 Wiesenstücke absuchen. Morgens um vier war der erste Einsatz geplant. Das heißt: Um drei Uhr aufstehen und dann geht es nach einem kurzen Frühstück zum ersten Einsatzort.“ Bis die ersten Landwirte ans Werk gingen, hatte das eingespielte Drohnenteam, bestehend aus den Jägern Marc Baier, Wolfgang Straub, Christian Schilk und Modellhubschrauberpilot Thomas Werber, bereits sieben Kitze ausfindig gemacht, die dann vorsichtig mit Handschuhen und Grasbüscheln in die mitgebrachten Wannen gesetzt und zum Waldrand gebracht wurden. „Wenn alle Berufstätigen zur Arbeit müssen, werden sie von unserem Rentnerteam abgelöst“, so Mayer.
„Stundenlang konzentriert bleiben, das verlangt einem einiges ab“, sagt Mayer. Die Einsätze seien für alle anstrengend, aber: „Alle machen das aus Überzeugung“. Sein ausdrückliches Lob geht daher auch an das Drohnenteam Hegering Albuch 2 mit Daniela Roth und Daniela Heiszler sowie das Team Hegering HDH Süd mit Wolfgang Hieber, Fritz Blanz, Monika Bialas und Lars Osthold.