Awo-Freizeit in Heidenheim

Warum die große Kinderfreizeit so gefragt ist

Momentan findet die Ferienfreizeit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) neben dem Waldbad in Heidenheim statt. Was die Kinder dort alles erleben, was die Betreuer alles leisten und warum Annabel Tietz schon zum drittenmal die Freizeit leitet:

Warum die große Kinderfreizeit so gefragt ist

Schon von Weitem kann man auf der Wiese neben dem Waldbad Kinder rennen und lachen sehen. Denn auch dieses Jahr findet in den ersten fünf Sommerferienwochen im Awo-Haus und den dafür aufgebauten Zelten neben dem Waldbad die Kinderfreizeit statt. In diesem Sommer tummeln sich pro Woche 88 Kinder neben dem Waldbad und verbringen ihre Sommerferien dort. Sie sind aufgeteilt in vier Gruppen, die jeweils von zwei Betreuern versorgt werden. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr Anfragen, sagt Annabel Tietz, die dieses Jahr die Freizeit leitet. Insgesamt gibt es dieses Jahr 237 Anmeldungen.

Zombieball und Werwolf

Die 25-Jährige und ihr Team, bestehend aus 32 Personen, versuchen, auch dieses Jahr den Kindern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. So beginnt die Woche mit Kennlern- und Gruppenspielen. „Gerade Zombieball und Werwolf sind ziemlich beliebte Spiele“ erinnert sich Annabell Tietz. Anschließend findet am Mittwoch der Workshop-Tag statt. Hierbei bemalen Kinder Kerzen, batiken oder gehen in den Wald, um dort Spiele zu spielen. Aber auch der wöchentliche Besuch im Waldbad am Donnerstag, den die Stadt Heidenheim kostenlos ermöglicht, darf nicht fehlen. Am Freitag endet die Woche mit einem Stationenlauf, bei denen Kinder zu einer bestimmten Geschichte verschiedene Aufgaben erfüllen müssen. In der zweiten Woche hat zum Abschluss außerdem noch ein Elternfest stattgefunden, bei dem gegrillt wurde und die Kinder den Eltern etwas vorgeführt haben.

Das Ziel der Betreuer ist es einerseits, den Kindern, die aus Heidenheim und der Umgebung kommen, eine abwechslungsreiche Woche mit Spiel, Spaß und Bewegung zu ermöglichen. Andererseits wollen sie durch die Freizeit aber auch die Eltern entlasten, indem sie ihnen eine verlässliche Betreuung von 8 bis 17 Uhr bieten. „Dafür stecken wir unser komplettes Herzblut rein“, so Annabel Tietz. So werden schon am Anfang des Jahres ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer gesucht. Annabel Tietz verrät, dass es dieses Jahr einen starken Generationenwechsel gab, da viele bisherige Betreuer weggezogen sind oder nun studieren. Dies führte dazu, dass die Betreuersuche anstrengender war als sonst.

Erstes Treffen Ende April

Bei ihrem ersten Treffen, dem sogenannten „Betreuer Café“, können die jüngeren Betreuer den Älteren Fragen stellen. Dieses Treffen findet Ende April statt und mit ihm beginnen die Vorbereitungen für die Freizeit. Anschließend finden an drei Wochenenden Vorbereitungsseminare, bei denen die Betreuer rechtlich und pädagogisch nach dem bundesweit gültigem Juleica-Standart geschult werden, und ein Aufbauseminar statt. Außerdem müssen viele Kleinigkeiten, wie das Bestellen von Materialien und Essen, Papierkram und der Zeltaufbau vom Leitungsteam erledigt werden, damit die Freizeit problemlos verläuft. Darüber hinaus musste diesmal auch noch der Austausch mit der „Intercooltour“ des Awo-Jugendwerks Ostwürttemberg geplant werden. Hierbei besuchen junge Erwachsene aus Südafrika, Mexiko und Deutschland Freizeiten in Württemberg und bieten dort ein interkulturelles Programm an. Nach der langen Corona-Pause konnte der Austausch endlich wieder stattfinden. Diesen zu planen sah Annabel Tietz als Herausforderung an, da es für sie etwas komplett Neues war.  

Aber auch die fünf Wochen der Freizeit fordern nochmal die ganze Energie der Betreuer, denn sie sind nicht nur tagsüber für die Kinder zuständig, sondern verlegen für diese fünf Wochen ihr komplettes Leben in das Awo-Haus, in welchem sie auch übernachten. Das schlechte Wetter hingegen hat weder die Kinder noch die Betreuer kaum gestört. „Wir sind ja nicht aus Zucker“, so Annabel Tietz. So ging es auch bei schlechtem Wetter oft raus. Bei zu schlechtem Wetter verlegten die Betreuer das Programm in die Zelte. „Die Kinder hatten trotz des Wetters viel Spaß“.

Trotz des Stresses kann Annabel Tietz sich ein Leben ohne diese Freizeit kaum mehr vorstellen. Begonnen hat es bei ihr vor sechs Jahren, als sie eine Jugend- und Heimerziehungsausbildung gemacht und dafür noch ein Ferienpraktikum gesucht hat. Danach war sie zwei Jahre Betreuerin, ein Jahr Helferin im Büro und bekam nach drei Jahren die Möglichkeit, Sozialmanagement an der Dualen Hochschule in Heidenheim zu studieren. Die Awo ist hierbei ihr dualer Partner. Seit drei Jahren leitet sie nun die Freizeit, dieses Jahr ist es ihr letztes Mal, da sie danach mit ihrem Studium fertig ist. Auch wenn es oft anstrengend ist, stand sie von Beginn an hinter der Freizeit. „Ich liebe es sehr und werde auch traurig sein, wenn ich nächstes Jahr nicht mehr dabei sein werde.“  Der herrliche Platz neben dem Waldbad und das Team machen es für Annabel Tietz zu einem zweiten Zuhause. „Es ist einfach eine super Freizeit.“