Noch laufen die Bauarbeiten an und in der Großkuchener Grundschule, und das, obwohl am Montag die Schule nach den Sommerferien wieder beginnt. Doch dass die Mädchen und Jungen noch eine Weile in den Containern im Schulhof unterrichtet werden, stand schon seit Langem fest.
Denn aus der ursprünglich angedachten Erneuerung des Daches des Schulgebäudes ist eine umfangreiche Sanierung geworden, die im Herbst vergangenen Jahres begonnen hat. „Seit dem Einsturz des Daches der Eislauf- und Schwimmhalle in Bad Reichenhall im Jahr 2006 überprüfen wir regelmäßig die Tragfähigkeit der Dächer auf allen städtischen Gebäuden“, erläutert Stefan Bubeck, Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau. Die Halle war aufgrund der Schneelast eingefallen, das Unglück hatte zahlreiche Todesopfer gefordert. Bei einer dieser routinemäßigen Kontrollen habe man festgestellt, dass die erforderliche Tragfähigkeit bei der Grundschule in Großkuchen nicht mehr gegeben war und Handlungsbedarf besteht.
Da das Schulgebäude aus den 1960er-Jahren stammt, wurde von Verwaltungsseite der Vorschlag gemacht, es im Zuge der notwendigen Arbeiten gleich komplett zu sanieren, der Gemeinderat stimmte dem Ansinnen zu. Aus diesem Grunde dominieren noch immer die Handwerker das Bild. Beim Wiedereinzug der Schülerinnen und Schüler, der im Oktober erfolgen soll, werden diese ihre bisherige Grundschule demzufolge wohl kaum wiedererkennen.
Beinahe alles wird erneuert
Denn neben der Erneuerung der Dachkonstruktion und dem Einbau einer neuen Heizung mit Wärmepumpen wird sich auch optisch vieles verändern. Der bisher offen überbaute Eingangsbereich erhält große Glastüren und wird zu einem abgeschlossenen unbeheizten Windfang umgestaltet. Im neuen Eingangsbereich befinden sich dann auch die Toiletten, die bisher nur von außen zugänglich waren. Auch wird das Gebäude barrierefrei zugänglich.
Im Zuge der Generalsanierung, bei der die Klassenzimmer und der Sanitärbereich ebenfalls saniert werden, soll das Gebäude auch für einen Ganztagsbetrieb vorbereitet werden. Außerdem wird die Schule natürlich technisch auf einen neuen Stand gebracht, inklusive elektronischer Tafeln. Lediglich die Fenster, die erst vor wenigen Jahren eingebaut wurden und aktuellen Standards entsprechen, bleiben erhalten. Die Fassade hingegen wird komplett neu gedämmt, um den energetischen Anforderungen gerecht zu werden.
Insgesamt sind die Kosten für die Sanierung der Großkuchener Grundschule mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Allein 1,4 Millionen Euro davon sind in diesem Jahr fällig. Hinzu kommt noch der Bau einer Photovoltaikanlage, die auf dem Dach montiert wird. Die 30 Module werden zwar nicht nach Süden, sondern in Richtung Osten und Westen ausgerichtet, doch wird auch ein 30-Kilowatt-Stromspeicher eingebaut, durch den einiges ausgeglichen werden kann. Die Kosten für die Photovoltaikanlage belaufen sich auf weitere 100.000 Euro.
Container werden weiter genutzt
Seit Beginn der Sanierungsarbeiten werden die Grundschulkinder in Großkuchen in Containern unterrichtet, die in unmittelbarer Nähe der Schule aufgestellt wurden. Wenn die Schülerinnen und Schüler ihr frisch saniertes Domizil bezogen haben, sollen diese Container von der Gemeinschaftsschule am Brenzpark weiter genutzt werden. Zwischen dem einstigen Senge-Gebäude und dem „Dock 33“ werden sie dann als Provisorium genutzt, weil die Gemeinschaftsschule räumlich an ihre Grenzen stößt. Später soll die Schule dann durch Neubauten erweitert werden.