Sie ist schon um die 100 Jahre alt, was man ihr von außen vielleicht nicht ansieht. Doch im Innern der Bühlturnhalle beim Schiller-Gymnasium, die 1930 fertiggestellt wurde, wird deutlich, dass der Zahn der Zeit an dem Gebäude genagt hat. Zumal die jüngste Sanierung auch schon etliche Jahrzehnte zurückliegt: In den 1960er Jahren hatte man die Sanitäranlagen erneuert, vor rund zehn Jahren die baufällige Decke. Kein Wunder, dass sich über diese Zeit hinweg ein ordentlicher Sanierungsstau gebildet hat, doch aktuell gehen die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung dagegen vor. Denn schon seit einiger Zeit prägen Handwerker und nicht die Sportler das Bild in der Halle. „Die Sanierung ist überfällig, wird jetzt aber durch das Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten möglich“, sagt Stefan Bubeck, Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau.
Komplette Erneuerung des Umkleidebereichs
Mit den Bauarbeiten wurde im April begonnen, und inzwischen ist schon sehr viel zu sehen. Die verbauten Glasbausteine sind aus energetischer Sicht problematisch, deshalb werden sie durch eine neue Glasfassade mit außenliegendem Sonnenschutz und Lüftungsflügeln ersetzt. Erneuert werden auch die Elektrik und die Hallentechnik. Einen großen Aufwand bedeutet die komplette Erneuerung und Sanierung des Umkleide- und Sanitärbereichs, der zuletzt in denkbar schlechtem Zustand war. In diesem Zuge soll auch eine barrierefreie Toilette eingebaut werden.
Im Innern erhält die Bühlturnhalle eine neue Prallwand. Saniert werden muss zudem das Dach der Sporthalle und des Anbaus, außerdem wird das Gebäude barrierefrei. Genutzt wird die Halle einerseits vom Schulsport, aber auch die Boxabteilung des HSB hat hier ihr Domizil. Außerdem sind die Volleyballer und die Basketballer hier aktiv.
Bubeck zufolge befinden sich die Arbeiten weitgehend im Zeitplan. Bis zum Ende des Jahres sollen die Handwerker fertig sein: „Das ist schon deshalb notwendig, weil wir die Bühlturnhalle auch als Ausweichquartier während der Sanierung der Karl-Rau-Halle benötigen, die im November beginnen soll.“
Die Kosten für die gesamte Sanierung belaufen sich voraussichtlich auf 1,4 Millionen Euro, in diesem Jahr werden rund 950.000 Euro davon ausgegeben. Für die Erneuerung erhält die Stadt Zuschüsse in Höhe von 675.000 Euro durch die Förderung aus dem Sanierungsgebiet Oststadt. Die Baukosten sind über die vergangenen Jahre enorm gestiegen.
Schon 2020 hatte die Stadtverwaltung Fördermittel beantragt, damals war man von Kosten in Höhe von 660.000 Euro ausgegangen. Da jedoch die Dachsanierung hinzukam und die Baukosten insgesamt gestiegen sind, liegt der Ansatz nun bei 1,4 Millionen Euro.
Im Keller sind die Flieger
Im Keller der Bühlturnhalle hat die Fliegergruppe Heidenheim/Steinheim eigene Räumlichkeiten. Hier werden von Oktober bis Ostern alljährlich fünf Segelflugzeuge des Vereins eingelagert. Schon Mitte der 1930er-Jahre hat die Gruppe den Keller ausgeschachtet und ausgebaut, um hier eine Werkstatt einzurichten. Zeitweise wurden hier sogar Flugzeuge gebaut. Noch immer dienen die Räume der Fliegergruppe, die ansonsten auf der Schäfhalde in Steinheim residiert, als Winterquartier. Und noch immer werden die Flugzeuge hier alljährlich gewartet und repariert.