Warum die Progenius-Schule am Heidenheimer Brenzpark schließt
Die private Progenius Berufliche Schule mit Sitz am Rande des Brenzparks teilt mit, dass der Schulbetrieb zum Ende des Schuljahrs 2023/24 eingestellt wird. „Der Grund für die Schließung unserer Heidenheimer Schule war die mittel- bis langfristige Prognose bei den Schülerzahlen“, sagt Dr. Christian Engel. Er ist Geschäftsführer des Gemeinnützigen Instituts für Berufsbildung Dr. Engel, das der Träger der Schule ist. Heidenheim biete aufgrund der Einwohnerzahl und des Einzugsgebiets keine günstige Voraussetzung für den Betrieb einer beruflichen Privatschule.
Schulgründerin war Else Kombrecht-Engel
Die Schule hat ihren Ursprung in der 1945 gegründeten Kombrecht-Engel-Schule, in der schwerpunktmäßig Schreibmaschinen- und Stenografie-Kurse angeboten wurden. Else Kombrecht-Engel war die Tante von Dr. Christian Engel, der die Schule zunächst als Private Berufliche Schule Dr. Engel Heidenheim und seit 2013 als Progenius Private Berufliche Schule weiterführte. Das Schulgebäude am Brenzpark gehörte der Baufirma Widmann, von der es Christian Engel in den 1990er-Jahren kaufte.
„Die Arbeitsmarkt-Maßnahmen, die wir früher angeboten haben, sind sehr stark zurückgegangen“, erläutert Engel. Als Alternative habe man überlegt, eine Kita im Gebäude einzurichten. Dieser Plan wurde aber nicht umgesetzt, da die Stadt zu viel Verkehr auf der schmalen Parkrandstraße befürchtet hatte. Die Progenius-Schule hat derzeit ca. 200 Schülerinnen und Schüler, die die Berufsschule Einzelhandel und das kaufmännische Berufskolleg absolvieren.
Lehrkräfte können an andere Standorte wechseln
Die Lehrkräfte können laut Engel an andere Progenius-Standorte wechseln, insbesondere nach Ulm oder Schwäbisch Gmünd. Der langjährige Schulleiter Herbert Niess nehme bereits auch Schulleitungsaufgaben in Ulm war. Das Gemeinnützige Institut für Berufsbildung betreibt derzeit Progenius-Schulen in Ulm, Stuttgart, Böblingen, Göppingen, Heilbronn, Karlsruhe, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd, Offenbach und Darmstadt. Diese haben zum Teil mehr als 1000 Schüler und könnten dadurch wirtschaftlicher betrieben werden, so Engel.
Im Schulgebäude seien derzeit noch zwei andere Bildungsträger als Mieter untergebracht: Zum einen die Freie Evangelische Schule, in deren Vorstand Christian Engel ehrenamtlich tätig ist. Die Schule nutzt Räume für ihre Gymnasialklassen. Zum anderen ist auch die Deutsche Angestellten Akademie (DAA) mit Coaching-Angeboten dort ansässig. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen, wie das Gebäude zukünftig genutzt wird“, sagt Engel. Die Mieter müssten aber nicht befürchten, kurzfristig auf der Straße zu stehen.