Mutwillige Verschmutzung

Warum die Toilette im Heidenheimer Wildpark ein Sorgenkind ist

Derzeit gibt es im Wildpark Eichert in Heidenheim keine Toilette. Warum das so ist, ob wieder ein Häuschen installiert wird und was die Schwierigkeiten während des Testlaufs waren.

Wer derzeit im Heidenheimer Wildpark Eichert unterwegs ist und nach einem stillen Örtchen sucht, um sich seiner Bedürfnisse zu entledigen, wird wohl enttäuscht sein. Denn im Bereich der früheren Falknerei, in dem erst im Herbst vergangenen Jahres eine Kompost-Toilette aufgestellt worden war, herrscht gähnende Leere. Das gelbe „Kompotoi“-Häuschen ist verschwunden. Grund dafür ist, dass der Vertrag mit dem Anbieter zum Jahresende ausgelaufen ist.

Ohnehin war von der Stadtverwaltung die Aufstellung des Toilettenhäuschens im Wildpark nur ein Versuch gewesen. Und der war nicht so erfolgreich wie erhofft: Im September hatte die Stadtverwaltung im Wildpark die Kompost-Toilette aufstellen lassen, um Spaziergängern zu ermöglichen, ihre Notdurft zu verrichten. Zunächst war das als Probelauf gedacht, bis zum Jahresende wollte man eruieren, ob tatsächlich Bedarf an diesem stillen Örtchen besteht.

„Die Bilanz der Kompost-Toilette ist ernüchternd“, sagt der städtische Pressesprecher Stefan Bentele auf Nachfrage. Sie werde weniger genutzt als die „Kompotoi“-Toiletten an den Spielplätzen und müsse deutlich öfter gereinigt werden: „Grund dafür sind Verschmutzungen, die die Kolleginnen und Kollegen im Forstbetriebshof während der täglichen Kontrolle der Toilette feststellen und dann eine Sonderreinigung in Auftrag geben müssen.“

Gemäß dem Vertrag mit dem Anbieter wird die Toilette eigentlich einmal wöchentlich gereinigt. Das entspreche dem Konzept der Toilette und reiche bei angemessener Benutzung auch aus, so Bentele. Doch aufgrund der regelmäßigen starken Verschmutzungen entstünden höhere Kosten. Regulär beliefen sich diese auf monatlich 240 Euro inklusive Reinigung, doch jede Sonderreinigung koste 20 Euro zusätzlich. „Es kam bereits vor, dass zwei oder drei Sonderreinigungen pro Woche notwendig waren, was sich aufs Jahr summiert“, so der Pressesprecher.

Bedeutet das nach einem kurzen Testlauf das Aus des Kompost-Toilettenhäuschens im Wildpark? Noch nicht. „Wir werden für das Jahr 2024 einen weiteren Versuch starten und die Toilette mieten, in der Hoffnung, dass alle Besucherinnen und Besucher des Wildparks die Toilette nutzen, ohne sie mutwillig zu verschmutzen“, so Bentele. Im Frühjahr soll das Häuschen wieder aufgestellt werden. Man komme aber auch der Anregung nach, sie etwas abseits des Weges zu platzieren, doch bleibe sie im Bereich der früheren Falknerei.

Neben der Kompost-Toilette im Wildpark gibt es noch weitere derartige Klohäuschen im Stadtgebiet. Diese haben ihren Standort an Spielplätzen, etwa in Schnaitheim, beim Werkgymnasium und auf dem Zanger Berg. Insgesamt gibt es derzeit fünf dieser Häuschen in Heidenheim.

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