Bei der jüngsten IHK-Vollversammlung ging IHK-Präsident Markus Maier zunächst auf die Kommunal- und Europawahlen im Juni ein. „Wir sollten nicht müde werden und uns weiterhin für Demokratie einstehen. Als Unternehmer müssen wir unsere Werte hochhalten und uns aktiv für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen.“
Wirtschaftliche Unsicherheit
Mit Blick auf die derzeitige konjunkturelle Lage sagte der IHK-Präsident: „Wir haben es mit multiplen Unsicherheitsfaktoren zu tun. Vor allem Industriebetriebe sehen die Geschäftslage wenig positiv. Die konjunkturelle Erholung ist verstetigt, aber ein zartes Pflänzchen. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, Reformen konsequent einzufordern und sie voranzutreiben.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ging in seinem Bericht auf vergangene Netzwerk-Veranstaltungen der IHK Ostwürttemberg ein. Unter anderem auf die Info-Veranstaltung mit MdB Roderich Kiesewetter und Reiner Perau, Geschäftsführer der AHK Ukraine, ein, die den Firmen die wirtschaftlichen Chancen und Rahmenbedingungen für ein Engagement in der Ukraine aufzeigten.
Zum Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“ fand am 14. Juni eine öffentliche Anhörung im Landtag von Baden-Württemberg statt. Rentschler nahm als Repräsentant des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages, BWIHK, zum Volksantrag Stellung und sagte: „Flächen können nur einem Zweck zugeführt werden und nicht vervespert werden. Sie sollen einen möglichst hohen Nutzen für die Volkswirtschaft und die Gesellschaft ermöglichen.“
Dabei konnte erreicht werden, dass der Volksantrag abgewendet wurde. Rentschler informierte über weitere Aktivitäten der IHK Ostwürttemberg. Die IHK werde ihr Engagement in der dualen Ausbildung verstärken. Zudem werde sie sich weiter für die geplante Wasserstoff-Pipeline einsetzen. „Wir als Vorzeigeregion für Wasserstoff, die als erste ihre Bedarfe ermittelt und gemeldet haben, wollen uns nicht abhängen lassen. Das hätte gravierende Auswirkungen für die Industrie in Ostwürttemberg.“
Horst Enßlin, Geschäftsführer der Essinger Wohnbau, stellte die aktuelle Situation auf dem Wohnungsbaumarkt vor. Ein schwieriges Marktumfeld ergebe sich durch die schwieriger gewordene Finanzierungssituation aufgrund höherer Zinsen gepaart mit hohen Baukosten und zu geringer Förderung durch Land und Bund. Er forderte mehr Planungssicherheit ein und zeigte Optionen auf, um die Lage in der Bauwirtschaft zu verbessern.
Nachwahlen zu Ausschüssen
Bei der Sitzung kam es auch zu Nachwahlen in IHK-Ausschüssen. Die Vollversammlung wählte sechs Mitglieder des Berufsbildungsausschusses und fünf Stellvertreter für die von 2025 bis 2028 währende Legislatur des Gremiums. Ab 2025 sind Mitglied im Berufsbildungsausschuss: Martin Bosch, Carmen Fuchs, Paulina Hirsch, Roman Janzen, Andreas Nebert. Matthias Schlenkermann. Stellvertretende Mitglieder sind dann: Isabel Armbruster, Joachim Fuchs, Sebastian Henke, Jannik Müller, Larissa Scherff.
Zudem wurden fünf neue Mitglieder in den IHK-Industrieausschuss nachgewählt: Julia Kogel, Dr. Markus van Gumpel, Gunter Grittner, Andreas Hack, Bernd Mayer.
Nachdem Norbert Wild aus der Geschäftsführung der Ellwanger Ivoclar Vivadent ausgeschieden ist, wurde er aus der IHK-Vollversammlung verabschiedet. Dr. Toralf Haag, der im September als Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung bei Voith ausscheidet, hat sein Mandat in der IHK-Vollversammlung niedergelegt. Für ihn wird zum 1. Oktober Peter Hoffmann-Pichler, Geschäftsführer der IVH GmbH, Heidenheim, nachrücken.
Von Architektenseite bekamen die Mitglieder der Vollversammlung Details zum geplanten Umbau mit Erweiterung und Sanierung des Kammergebäudes in Heidenheim erläutert. Ein Bauausschuss wurde etabliert. Der Baubeschluss soll nach einer weiteren Informationsrunde für die Vollversammlungsmitglieder im Dezember bei der nächsten Sitzung des Gremiums getroffen werden.