Er wurde zum berühmten HNO-Arzt: Arthur Wilhelm Hartmann, der vor 175 Jahren am 1. Januar 1849 als dritter Sohn von Textilfabrikant Paul Hartmann und dessen Gattin Friederike in Heidenheim geboren wurde. In Heidenheim erinnert die Arthur-Hartmann-Schule an diesen Professor. Auch kreierte er sein „Hartmannbrot”, das bis 1980 von zwei ehemaligen Bäckereien in Heidenheim gebacken wurde. Im Mühlenladen der Kunstmühle Benz in Heidenheim-Aufhausen ist ab dem 2. Januar aus Anlass des 175. Geburtstages von Professor Dr. med. Arthur Hartmann eine Brotbackmischung zum Hartmannbrot erhältlich. Arthur Wilhelm Hartmann besuchte die Lateinschule (heutiges Hellenstein-Gymnasium), später die Oberrealschule in Stuttgart und dann das dortige Polytechnikum (heutige Universität). Von Herbst 1867 bis zum Ausbruch des Krieges 1870/71 studierte er in Tübingen Medizin. Als Unterarzt nahm er an diesem Krieg teil. Hier erkannte er den Mangel an geeignetem Verbandsmaterial und ermunterte seinen Vater, sich diesem neuen Textilstoff anzunehmen. In Wien widmete er sich dem Studium der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. 1876 ließ er sich mit einer HNO-Praxis in Berlin nieder. Er erwarb sich große Verdienste im Ausbau des Schulärztewesens. 1902 erhielt er den Titel Professor.
Rückkehr nach Heidenheim 1911
1911 verließ der Professor nach 35-jähriger Tätigkeit Berlin und kehrte in seine Heimatstadt Heidenheim zurück. Dort hatte er sich 1906 ein Sommerhaus an der Spinnereihalde erbauen lassen, die Villa Anna (Vorname seiner Frau), wo er mit seiner Familie regelmäßig die Sommerurlaube verbrachte. Nun lebten er und seine Familie ganz in Heidenheim. In seinem Ruhestand widmete er sich der Schaffung einer Uhlandsammlung in Tübingen, da er ein großer Verehrer dieses Dichters war. In Heidenheim übernahm er die Leitung des Verschönerungsvereins, gründete einen Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke und war Mitbegründer eines alkoholfreien Speisehauses. Er war ein großer Verfechter von Naturkost und kreierte das Hartmannbrot. Arthur Hartmann heiratete 1881 in Berlin die Fabrikantentochter Johanna Blankertz und hatte mit ihr vier Kinder. Von 1912 bis zu seinem Tod war er Aufsichtsratsvorsitzender der Paul Hartmann AG in Heidenheim. Am 28. August 1931 starb der hochgeachtete und stets gern gesehene und beliebte Arzt in Heidenheim. Er wurde auf dem Totenbergfriedhof unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.