Warum es dieses Jahr keinen dritten Act beim Brenzpark-Open-Air geben wird
Man spricht deutsh. Zumindest tut Gerhard Polt das. Im gleichnamigen Film von 1988 und im fiktiven Ferienort Valcina Mare. Und im Heidenheimer Brenzpark? Dort spricht man Deutsch, oder singt es vielmehr. Zwei Stars aus diesen Landen mit primär deutschen Texten treten beim Open Air im September auf. Erst gibt sich Sarah Connor die Ehre, am Tag drauf Wincent Weiss. Das war's dann aber auch. Einen dritten Streich wird es dieses Jahr beim Brenzpark-Festival nicht geben, obwohl Veranstalter Siggi Schwarz Anfang des Jahres noch laut darüber nachgedacht hatte.
Internationale Namen wie „Foreigner", „Toto" oder auch „Journey" waren damals im Gespräch. Diese Bands hatten durchklingen lassen, im Herbst auf ihren Tourneen unter anderem in Deutschland halt zu machen. „Das hätte zeitlich zum Brenzpark-Festival gepasst", findet Siggi Schwarz, auch mit Blick auf die Tatsache, dass das Open Air 2023 Mitte September und damit so spät im Jahr wie noch nie stattfindet. Und eine Rock-Koryphäe hätte Schwarz persönlich gerne nach Heidenheim gebracht.
Brenzpark-Festival: nicht zu klein, nicht zu groß
Dass es damit nicht klappt und beim Brenzpark-Open-Air zwei statt drei Acts auftreten, hat zwei konkrete Gründe. Zum einen die Kosten: „Die Konditionen für Übersee-Acts sind nach oben geschraubt worden. Das liegt unter anderem an den Energiekosten. Der ganze Technikapparat ist deutlich teurer geworden", sagt Schwarz. Im Gegenzug die Kartenpreise in die Höhe zu treiben, halte er für kontraproduktiv, zumal Schwarz als Veranstalter darauf hinarbeitet, bei Null rauszukommen. Er kalkuliere ein Jahr im Voraus die Festival-Finanzen. Die Kosten „fürs Drumherum" ließen sich jedoch nicht so weit im Vorfeld einplanen.
Der zweite Grund: Es muss einfach passen. Was zunächst etwas kryptisch klingt, erklärt Siggi Schwarz so: Für den Brenzpark sucht er nach Bands, die nicht zu klein sind, schließlich wolle man bekannte Namen aus der Szene liefern. Zu groß dürfen sie aber auch nicht sein. „Übersee-Acts, die in das Konzept des Open Airs passen würden, sind oftmals einfach zu teuer. Große Namen treten zudem oft erst ab 10.000 Besuchern auf. Für diese Dimensionen müsste ich mein Sicherheitskonzept, das auf 8000 Leute ausgelegt ist, komplett umwerfen." Gleichzeitig würden große Namen bedeuten, dass das Heidenheimer Festival mit Konzerthallen und -bühnen aus dem Umkreis konkurrieren müsste – etwa Stuttgart oder München.
Vorverkauf für Sarah Connor und Wincent Weiss läuft gut
Publikum aus dem Radius, der auch jene beiden Städte umfasst, braucht Siggi Schwarz aber. Nur ein Teil des Open-Air-Publikums setzt sich aus Heidenheimern zusammen, der Rest kommt aus der Region. Und wenn dieses eine Band beispielsweise in Stuttgart sehen kann, kommt es tendenziell nicht nach Heidenheim. So Siggi Schwarz' Rechnung.
Dass diese keine Rocknummer beinhaltet, heißt jedoch nicht, dass sie im Großen und Ganzen nicht aufgeht. Der Vorverkauf für Sarah Connor und Wincent Weiss läuft gut, viel lebhafter als in den Vorjahren. Für das Konzert von Sarah Connor geht die Zahl der verkauften Tickets auf die 5000 zu, Wincent Weiss wird nach jetzigem Stand an die 4000 Besucherinnen und Besucher nach Heidenheim locken. Mit einem Programm, das nicht nur, aber auch Jugendliche und Familien anspricht, sei er in den vergangenen Jahren gut gefahren, erzählt Schwarz. Woran das liegt? Da kann der Gitarrist nur mutmaßen: „Jugendliche kaufen einfach eher Karten und kommen bei jedem Wetter, so scheint es."
Brenzpark-Open-Air 2023: Hier gibt es Karten
Tickets für den Auftritt von Wincent Weiss beim Brenzpark-Open-Air in Heidenheim am Sonntag, 17. September, sowie für Sarah Connors Auftritt am Samstag, 16. September, gibt es unter anderem
im Pressehaus in Heidenheim sowie unter laendleevents.de.