Der städtische Kindergarten Hölderlinstraße, der an der Giengener Straße liegt, ist an seiner Belastungsgrenze angelangt und soll deshalb vergrößert und umgebaut werden. Derzeit findet sich in dem Gebäude aus den 1970er Jahren eine Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit, in der 25 Kinder betreut werden, und eine Krippengruppe mit zehn Plätzen. Um dem in der Kindergartenbedarfsplanung festgehaltenen erwarteten Zuwachs an Kindern gerecht werden zu können, soll eine zusätzliche Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit und 25 Plätzen eingerichtet werden.
Dass eine solche Gruppe dringend benötigt wird, zeigt eine Warteliste. Diese ändert sich zwar ständig, doch geht man bei der Stadtverwaltung davon aus, dass derzeit zehn Kinder, die in der Voithsiedlung wohnen, keinen Kindergartengartenplatz bekommen können. Hinzu kommt noch, dass im Baderhölzle auf dem ehemaligen Waldkirchen-Areal in größerem Stil Neubebauung stattfindet, und dass dadurch die Zahl der Kinder, die einen Betreuungsplatz benötigen, noch steigen wird.
Energetische Sanierung soll später erfolgen
Doch vorher sind bauliche Veränderungen notwendig, die auch einen Anbau an das bestehende Gebäude beinhalten. Die entsprechenden Planungen wurden dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vorgestellt. So erläuterte Stefan Bubeck, Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau, dem Gremium, dass das Bestandsgebäude in einem ordentlichen Zustand sei. Eine energetische Sanierung sei zwar in der Zukunft vorgesehen, aktuell aber nicht geplant.
Einzelne Sanierungen habe man schon in der Vergangenheit immer wieder vorgenommen. Allerdings gebe es räumliche Defizite bezüglich der Nutzung. So fehlt beispielsweise ein Raum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch ist die derzeitige Küche für die Essensausgabe zu klein. Weiterhin fehlt ein Raum für die Differenzierung und es ist keine barrierefrei zugängliche Toilette vorhanden.
Künftig drei Gruppen im Bestandsbau
Die aktuellen Planungen sehen vor, dass alle drei künftigen Kindergartengruppen im Hauptgebäude untergebracht werden, ebenso die Sanitäranlagen nebst barrierefreiem WC. Hierfür sind einige Umbauarbeiten notwendig. An der Westfassade des Gebäudes soll ein Anbau in Holzbauweise errichtet werden. In diesem Anbau, der über eine Fläche von rund 200 Quadratmetern verfügt, soll dann der Bewegungsraum, der sich bisher im Bestandsgebäude befindet, untergebracht werden. Angrenzen soll auch ein Differenzierungsraum. Zudem sollen in dem Anbau ein Büro, ein Raum für die Mitarbeiter, ein Atelier, ein Lager und eine Küche mit Kinderküche eingerichtet werden.
Um den Anbau, auf dessen Dach auch eine Photovoltaikanlage vorgesehen ist, umsetzen zu können, sind auch Veränderungen in den Außenanlagen vorgesehen. Insgesamt kalkuliert man bei der Stadtverwaltung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Mit den Bauarbeiten soll im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden, die Fertigstellung ist für den Sommer 2026 geplant. Die Arbeiten sollen bei laufendem Betrieb stattfinden, eine Ausweichlösung während der Bauzeit ist nicht vorgesehen. Der Gemeinderat stimmte den Planungen einstimmig zu.
Millionen für Bildung und Betreuung
Wie in der Vergangenheit investiert die Stadt Heidenheim auch in Zukunft etliche Millionen Euro, um die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen auszubauen und erneuern. Dazu gehört beispielsweise der Bau einer neuen Kinderbetreuungseinrichtung beim Klinikum, der mit 3,3 Millionen Euro zu Buche schlägt. Das neue Kinderhaus im Mittelrain kostet inklusive der Sanierung von Turnhalle und Schule mehr als zehn Millionen Euro. Darüber hinaus finden an Schulen und Betreuungseinrichtungen im Stadtgebiet permanent auch kleiner Arbeiten statt, aus denen sich in Summe auch Millionenbeträge ergeben.