Es ist ein fürwahr noch junger Verein, doch was er vorhat, kann einen schon jetzt in Erstaunen versetzen. Erst im Juli gegründet, plant das Kulturbündnis Heidenheim schon für Ende Oktober eine große Veranstaltung in der Heidenheimer Innenstadt. Wobei eine große Veranstaltung vielleicht der falsche Begriff dafür ist. Denn eigentlich handelt es sich um zahlreiche kleinere Aktionen und Veranstaltungen, die als Ganzes wiederum ein großes, dreitägiges Event ergeben: das „Junge Kulturfest Hier und Jetzt“.
Stattfinden soll das vom 18. bis zum 20. Oktober, und Schauplatz sind unterschiedliche kulturelle Orte sowie Gastronomiebetriebe und Kneipen in der ganzen Heidenheimer Innenstadt. Wie Reika Novak, Gründungsmitglied des Kulturbündnisses, erläutert, beteiligen sich mehr als ein Dutzend Lokalitäten an der Aktion und stellen in ihren Räumlichkeiten Kunst ganz unterschiedlicher Art aus: „Es gibt Fotografie, Mixed Media, Malerei, Drucke und auch Installationen“, so Novak. Zudem werden das ganze Wochenende über Konzerte mit unterschiedlichen Musikrichtungen stattfinden, darunter auch Jazz und Punk. „In erster Linie richtet sich das Kulturfest an jüngere Menschen, aber eigentlich wollen wir für alle etwas bieten.“ Ergänzt wird das dreitägige Kulturfestival auch durch Workshops, etwa in der Stadtbibliothek.
Organisiert und koordiniert wird all das in erster Linie von den Mitgliedern des Vereins. Der ist aus einem unregelmäßig stattfindenden Kulturstammtisch entstanden, an dem sich Akteure und Kulturschaffende aus unterschiedlichen Bereichen zusammengefunden haben. Nachdem schon im vergangenen Dezember ein „Hier und Jetzt“-Festival in der Heidenheimer Innenstadt stattgefunden hat, das ein großer Erfolg war, soll es 2024 eine Neuauflage geben. Sie soll jedoch keinesfalls eine Kopie des ersten Festivals sein, sondern eher eine Weiterentwicklung. „Zusätzlich zu den Ausstellungen wird es am Freitagabend auf dem Eugen-Jaekle-Platz zur Eröffnung ein großes Event geben, außerdem eine Bar-Night“, erklärt Novak.
Unterstützung gibt's von der Stadt Heidenheim
Die Planungen für das Kulturfest laufen derweil auf Hochtouren. Derzeit besteht der Verein lediglich aus rund 15 Mitgliedern, doch die sind über die Maßen engagiert. Namentlich bringen sich neben Novak auch Alexander Witt, Matze Raschke, Janick Oswald, Bernice Kettner, Anamari Filipovic bei der Organisation sowie Paula Bardossy und Matthias Bleil im Marketing ein. „Unser Ziel ist, erst mal das Festival auszurichten, dann werden wir versuchen, weitere Mitglieder zu werben“, sagt Novak. Wobei es nicht nur darum geht, natürliche Personen, sondern auch rechtliche Personen wie etwa Vereine und Institutionen zu gewinnen. „Wir wollen alle gemeinsam versuchen, Kultur und Kunst, die für alle Menschen zugänglich sind, in die Stadt zu bringen“, so das erklärte Ziel. Die Idee, einen Verein zu gründen, sei daraus entstanden, die Kultur- und Kunstschaffenden in der Stadt so gut wie möglich zu vernetzen, zu vermarkten und als gemeinsam auftretende Vereinigung auch einfacher an Fördermittel zu gelangen, so Novak.
Die volle Unterstützung der Stadt Heidenheim jedenfalls ist dem Verein gewiss. Denn das Kulturfest wird finanziell mit maximal 35.000 Euro unterstützt, darin enthalten sind 26.250 Euro aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Auch zum Programm wird die Stadtverwaltung beitragen, und zwar mit mehreren Einrichtungen. Ein Schwerpunkt liegt dem städtischen Pressesprecher Stefan Bentele zufolge auf der Stadtbibliothek am Samstag. Dort gibt es eine Podiumsdiskussion mit Beteiligung der Stadt Heidenheim zum Thema Kultur in der Stadt. Überdies findet eine Lesung statt, es gibt Gaming und der Film „Hope and Glory“, der Mad-Max-Film, der in Heidenheim und Umgebung entstanden ist, wird gezeigt. Zudem gibt es Musik. „Kiku wird im ehemaligen Café Sonnleitner eine Ausstellung zeigen und Mitmachkunst anbieten. Zudem gibt es im Treff 9 am Samstagabend Konzerte“, so Bentele.
Gegenseitige Unterstützung
Die Idee, den Verein Kulturbündnis Heidenheim zu gründen, entstammte dem ersten „Hier und Jetzt“-Festival, das im Dezember stattfand. Eine Gruppe Heidenheimer Akteure hatte sich dazu entschlossen, dass man durchaus mehr für die Kultur tun könnte, müsste und vielleicht sogar sollte. Ziel war und ist, die zahlreichen Kulturschaffenden in Heidenheim zusammenzubringen und miteinander zu vernetzen, um gemeinsam größere Veranstaltungen stemmen zu können, aus einem Mund zu sprechen, und auch um Fördergelder zu generieren. Und natürlich, um sich gegenseitig zu unterstützen.