Amtseinsetzung in Heidenheim

Warum sich Kerstin Rott auf die Arbeit am Heidenheimer Schulverbund Heckental freut

Fast eineinhalb Jahre lang blieb der Posten der Schulleitung beim Schulverbund im Heckental unbesetzt. Nun übernimmt Kerstin Rott die Aufgabe. Was sie vorher gemacht hat und warum sie sich auf die Stelle in Heidenheim freut.

Eigentlich sollte im Schulverbund im Heckental am Donnerstagnachmittag eine Einsetzung stattfinden, die Feierlichkeiten glichen dann aber eher einer Inthronisierung. Denn die neue Schulleiterin Kerstin Rott wurde gleich zu Beginn durch die Streicherklasse der Außenstelle Rauhbuch begrüßt, die eine Intrada spielte. Wie eine Lehrerin erklärte, wurde diese Art von Musikstück früher für den Einzug von hochrangigen Persönlichkeiten sowie für die Krönung von Königinnen und Königen genutzt.

Warum freut man sich im Heckental so sehr über die neue Schulleiterin? Ein Grund ist sicherlich, dass die Schulen im Verbund lang ohne Schulleitung auskommen mussten, nachdem Jörg Glückschalt den Posten im Juli 2022 geräumt hatte. Das bestätigte auch Konrektorin Dunja Hahn. "Es war ein langes Jahr des Wartens", so Hahn, nun aber sei eine neue Kapitänin an Bord.

Verschiedene Bildungswege im Blick

Noch dazu eine Kapitänin mit Erfahrung, wie Jörg Hofrichter, Leiter des staatlichen Schulamts in Göppingen, zu berichten wusste. Ihre eigene Schulzeit verbrachte Rott in Igersheim und Bad Mergentheim, das Studium des Lehramts für Grund- und Hauptschulen begann sie 2006 an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe. Nach einer weiteren Station in Würzburg absolvierte sie ihren Vorbereitungsdienst am Bildungszentrum Niederstetten.

Ins Berufsleben startete Rott dann aber nicht an einer klassischen Schule, sondern an der beruflichen Privatschule der Evangelischen Gesellschaft (Eva) in Heidenheim. Später wechselte sie an die Westschule, bevor sie 2019 zur Leiterin der Grundschule in Oggenhausen ernannt wurde. "Sie haben sich einen breiten Blick für die Bildungswege selbst erarbeitet", lobte Hofrichter.

Immer wieder neue Herausforderungen

Neben den normalen Aufgaben des Berufs engagierte sich Rott auch bei der Sommerschule, bei Erasmusprojekten, sowie bei der Organisation von Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge. "Wir haben da mal eine Idee, können wir das machen?", mit diesem Zitat beschrieb Hofrichter die Denkensart Rotts, die zu vielen erfolgreichen Projekten geführt habe.

Auch Schulrat Christof Straub ging in seiner Rede auf die früheren Errungenschaften von Kerstin Rott ein. Er habe sie während ihrer Zeit an der Grundschule in Oggenhausen näher kennengelernt. "Während der Corona-Pandemie nutzten Sie die Zeit für die Einführung eines Messaging-Dienstes und eines neuen Medienkurrikulums.", so Straub. Zudem habe sie sich Gedanken zur Optimierung der Ganztagsbetreuung gemacht und immer nach neuen Herausforderungen gesucht.

Gute Zusammenarbeit im Fokus

Oberbürgermeister Michael Salomo besann sich in seiner Rede zurück auf den Beginn der Veranstaltung. "Sie sind nicht irgendeine Königin, sondern eine mit vielen Pfalzen", so Salomo mit Bezug auf die verschiedenen Schulen, die zum Schulverbund im Heckental gehören. Bei der anspruchsvollen Tätigkeit wolle die Stadt Heidenheim so viel Unterstützung wie möglich bieten. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit", so Salomo.

Auf gute Kooperation hofft auch Schuldekan Harry Jungbauer: "Wir sind gemeinsam unterwegs, um für die Schüler das beste zu erreichen." Das Schulzentrum am Heckental sei eine sehr bunte Schule und ein Ort, an dem viele Religionen aufeinander träfen. Trotzdem sei in der Vergangenheit immer eine ökumenische Zusammenarbeit gelungen, diese möchte Jungbauer auch weiterhin erhalten.

Auch Mut gehört dazu

Die Glückwünsche und das Lob der Rednerinnen und Redner nahm Kerstin Rott dankend entgegen. Sie betonte, dass eine Schule immer ein Projekt ist, an dem viele Menschen beteiligt sind. Nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Sekretärinnen, Hausmeister und Schulsozialarbeiterinnen seien wichtig. Nur zusammen könne man die bestmögliche Bildung und Raum zur Entfaltung für Schülerinnen und Schüler bieten. "Für diese Aufgabe brauche ich jeden Einzelnen von Ihnen", so Rott. Auch eine große Portion Mut gehöre dazu. "Mut ist für mich nicht zuletzt die Freude an unserer gemeinsamen Aufgabe am Schulverbund im Heckental."

Mehrere Schulen unter einer Leitung

Der Schulverbund im Heckental wurde zum Schuljahr 2014/2015 gegründet und enthält die Westschule, mit Grundschule und Werkrealschule sowie der Rauhbuchschule als Satellit, zudem die Adalbert-Stifter-Realschule. Wegen den verschiedenen Schularten und Standorten sowie der hohen Zahl von Lehrkräften und Schülern wurde die Leitung des Schulverbunds in der Vergangenheit oft als sehr anspruchsvoll beschrieben.