Der Fotograf, Flieger und pensionierte Lehrer Siegfried Geyer feiert am Mittwoch, 21. August, seinen 70. Geburtstag. Leserinnen und Leser der Heidenheimer Zeitung kennen dank ihm ihre Heimat auch aus der Vogelperspektive: Immer wieder erscheinen zu HZ-Artikeln seine Bilder, die nach seiner Fotoagentur mit „Geyer-Luftbild“ als Quelle gekennzeichnet sind.
Siegfried Geyer war bis zum Beginn der Sommerferien noch als Lehrer für Französisch und Deutsch an der Eugen-Gaus-Realschule tätig. Zum 31. Juli wurde er in Pension geschickt – für ihn quasi zwangsweise, denn er hätte seinen „wahnsinnig tollen Beruf“ gerne noch länger ausgeübt. Es habe ihm immer großen Spaß gemacht, mit jungen Menschen zu arbeiten, so der Jubilar. Für Beamte sei dies nach Vollendung des 69. Lebensjahrs aber nicht mehr möglich. Auch Schule und Schulamt hätten ihn gerne länger beschäftigt, berichtet Geyer. Angesichts des derzeitigen Lehrermangels erscheint ihm das geradezu absurd.
Flieger, Fotograf, Kommunalpolitiker
Ein gutes Standing bei den Schülerinnen und Schülern habe er immer auch deshalb gehabt, weil diese wussten, was ihr Lehrer sonst noch so alles macht, erzählt Geyer. Sie kannten ihn auch als Flieger und Fotograf, wussten von seinen Einblicken in die Kommunalpolitik, die er während zwei Legislaturperioden im Heidenheimer Gemeinderat und Kreistag gewonnen hat.
Geyers Leidenschaft sind das Fliegen und das Fotografieren, wobei beides Hand in Hand geht: Mit seinem Ultraleichtflugzeug ist er auf relativ niedriger Flughöhe unterwegs und macht nebenher seine Bilder. „Es war immer ein Traum von mir, zu fliegen“, berichtet er. Wahr gemacht hat er ihn zunächst als Drachen- und Gleitschirmflieger, später stieg er auf verschiedene Arten von Flugzeugen um. Mit der Ultraleicht-Maschine, einem sehr kleinen und leichten Motorflugzeug, hatte Geyer auch sportliche Erfolge: Er war Mitglied der Ultraleicht-Flug-Nationalmannschaft und Teammanager der Deutschen Flugnationalmannschaft und sowohl bei der Europameisterschaft 2003 in Ungarn als auch bei der Weltmeisterschaft 2004 in England dabei.
Flugzeugabsturz als Passagier
Eine Zäsur in seinem Leben entstand am 1. August 2008 durch einen schweren Flugunfall, den der geübte Pilot aber nicht selbst verursacht hat: Geyer war Passagier in einer Maschine über Jordanien, am Steuer saß ein ehemaliger Militärpilot. Dieser habe ihn wohl mit seinen Flugkünsten beeindrucken wollen, erzählt Geyer. Als er in ein enges Tal flog und die Maschine knapp vor einer Felswand hochziehen wollte, ging das gefährliche Flugmanöver schief. Das Flugzeug prallte frontal gegen den Felsen und stürzte ab. Für den schwer verletzten Heidenheimer folgten 33 Operationen und zwei Jahre in Kliniken. „Das hat vieles verändert“, resümiert er heute.
Ausstellungen, Kalender und Bildbände
Als Fotograf feierte er in den vergangenen Jahrzehnten viele Erfolge, hatte internationale Ausstellungen beispielsweise in Dubai, Singapur und Budapest. Zusammen mit der Pianistin Tünde Kraszanai entstand die Verbindung von Bildern und Musik durch Klavierkonzerte parallel zu seinen Ausstellungen. Aber auch selbst ist er musikalisch als Schlagzeuger unterwegs, wenn er auch derzeit in keiner Formation spielt: Beim letzten Schulfest konnte er beim Bandauftritt am Schlagzeug einspringen. Verewigt sind Geyers Aufnahmen aus der Vogelperspektive in mehr als 20 Bildbänden und vielen Fotokalendern.
Zum Geburtstag gratulieren Siegfried Geyer zwei Töchter, und als besonderes Geschenk ist ein Enkelkind unterwegs.