Sehr viel Geld steht der Stadt Heidenheim zur Verfügung, um die Innenstadt schöner und attraktiver zu machen. Insgesamt 1,2 Millionen Euro sollen dazu beitragen, einen Erlebnisraum Innenstadt zu schaffen, der von den Heidenheimern aber auch von auswärtigen Besuchern gerne aufgesucht wird. 900.000 Euro davon kommen aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, sodass der Anteil der Stadt bei lediglich 300.000 Euro liegt. Schon im Jahr 2021 hatte der Gemeinderat sich dazu entschlossen, sich an dem Förderprogramm zu beteiligen, und im vergangenen Jahr wurden schon nicht unbeträchtliche Summen ausgegeben.
Der Innenstadtbeauftragte Ruven Becker erläuterte den Mitgliedern des Gemeinderats in dessen jüngster Sitzung, wofür die Fördermittel im vergangenen Jahr ausgegeben wurden, und was inzwischen in die Wege geleitet wurde. Dass dabei nicht in erster Linie Sichtbares entstanden ist, liegt auch daran, dass das Förderprogramm acht Fördergegenstände umfasst, von denen viele mit Konzepten, Strategien und Machbarkeitsstudien zu tun haben. Für die Jahre 2022 und 2023 beliefen sich die Ausgaben Becker zufolge auf knapp 640.000 Euro, der Anteil der Stadt lag bei knapp 160.000 Euro.
Mehrere Konzepte erstellt
Von diesem Geld wurde unter anderem ein Veranstaltungs- und Kulturkonzept erstellt, darüber hinaus wurde untersucht, wie die südliche Hauptstraße attraktiver werden könnte. Becker zufolge wurde ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet, bei dem auch die Dehoga und die Händlervereinigung HDH involviert waren. Der soll zu einem einheitlicheren und schöneren Erscheinungsbild der Fußgängerzone beitragen und dem Gemeinderat separat vorgestellt werden. Untersucht wurde zudem, wie die Georges-Levillain-Anlage zwischen Bahnhof und Pressehaus weiterentwickelt werden kann. Geld investiert wurde auch in verschiedene Kampagnen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und für die Innenstadt zu werben.
Sichtbare Veränderungen wurden durch die Einrichtung eines sogenannten Verfügungsfonds geschaffen. Dieser umfasst insgesamt 120.000 Euro, die über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg für investive und nicht investive Maßnahmen ausgegeben werden können. Zu je einem Drittel kommt dieses Geld aus dem Förderprogramm, von der Stadt und dem HDH. Mit diesen Mitteln wurden etwa die fünf Grünbeete finanziert, die den Sommer über in der Innenstadt verteilt waren, und die bei den Menschen auf große Zustimmung stießen. Auch das Sandskulpturen-Festival lockte zahlreiche Besucher an. Das erste Jugendkulturfestival, das im Dezember stattfand, konnte Becker zufolge ebenfalls begeistern. Eine ebenfalls sichtbare Erneuerung sind die Rundsitzbänke in der Fußgängerzone.
Nicht alles umgesetzt
Doch nicht alles, was geplant war, konnte auch umgesetzt werden. So war beispielsweise vorgesehen, auf dem Johann-Matthäus-Voith-Platz Schiffscontainer aufzustellen, um hier eine temporäre gastronomische Bewirtschaftung anzubieten, die dazu beitragen sollte, die südliche Hauptstraße zu beleben. „Das scheiterte jedoch am Widerspruch der Anwohner, deshalb müssen die dafür vorgesehen Fördermittel zurückgezahlt werden“, erläuterte Becker. Ein weiteres Vorhaben konnte ebenfalls nicht umgesetzt werden: die temporäre Anmietung von Räumen, um dort Pop-Up-Stores einzuquartieren. Das scheiterte Becker zufolge an den Förderbedingungen.
Das Förderprogramm läuft noch bis August 2025, demzufolge sind auch in diesem Jahr Aktionen vorgesehen, die die Innenstadt beleben sollen. Dazu gehört beispielsweise ein Public Viewing während der Fußball-Europameisterschaft. Auch ist für diesen Sommer eine veränderte Version der Blühbeete geplant, hier sollen sich die Bürger selbst einbringen können.
Im Gemeinderat stieß Beckers Bericht auf Wohlwollen. Ralf Willuth, Vorsitzender der Freien-Wähler-Fraktion sagte, dass die Verschönerung der Innenstadt ein langer Weg sei, „der mit vielen kleinen Schritten zu erreichen ist. Es erfordert auch sehr viel Beteiligung der Bürgerschaft.“ Sabine Skwara (CDU) sprach von „tollen Veränderungen, die bei der Bevölkerung sehr gut ankommen“.
Auf die Leerstände in der Innenstadt angesprochen, erläuterte Becker, dass Heidenheim im Vergleich mit anderen Städten sehr gut dastehe, „das liegt auch an unseren enormen Bemühungen um die Neuansiedlung von Geschäften“. Andere Städte seien von der Leerstands-Problematik deutlich stärker betroffen als Heidenheim.
Zahlreiche Projekte
Über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) werden noch zahlreiche weitere Aktionen finanziert, die dazu beitragen sollen, die Attraktivität der Heidenheimer Innenstadt zu erhöhen. Dazu gehören beispielsweise auch geringfügige bauliche Veränderungen. Eine große Rolle spielen bei dem Programm auch Kooperationen und Vernetzungen, um neben der Stadt andere Institutionen und Gruppierungen einzubinden.
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