Whild Stage auf Schloss Hellenstein

Was das Lichtkunstfestival 2025 in Heidenheim alles bieten will

Ende April wird die zweite Auflage des Heidenheimer Lichtkunstfestivals über die Bühne gehen. Der Verein Whild Stage verrät, was auf Schloss Hellenstein alles zu erwarten ist.

Es ward Licht. Vor fast genau einem Jahr. Oben, auf Schloss Hellenstein. Und es wird Licht. Erneut. In weniger als zwei Monaten sogar. Natürlich auf Schloss Hellenstein. Die Rede ist vom Lichtkunstfestival, welches die Schlossmauern vergangenes Jahr erstmals in eine schier endlose Lichterflut tauchte. Noch bevor das Spektakel überhaupt angefangen hatte, war bereits klar gewesen: Es wird eine weitere Auflage geben. Und der Heidenheimer Verein Whild Stage hält sein Versprechen: Von 25. April bis 3. Mai findet Runde zwei statt.

Getreu dem Motto „Man soll nicht reparieren, was nicht kaputt ist“ setzt die Whild Stage dieses Jahr auf praktisch genau das, was sich bei der Premiere bewährt hat. Acht Tage lang – einer mehr als 2024 – präsentieren wieder mehrere Dutzend Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und Installationen. Manche bewegen sich von selbst, bei anderen muss sich der geneigte Betrachter drum herumbewegen. Der gemeinsame Nenner aller Werke: das Licht.

Mehr als 7000 Besucher wurden beim ersten Lichtkunstfestival gezählt. Foto: Oliver Vogel

„Wir sind letztes Jahr schon mit recht vielen Künstlern gestartet“, erzählt Whild-Stage-Sprecherin Reika Novak. 30 Kunstschaffende – sowohl regionale als auch überregionale und sogar internationale – folgten dem Ruf der Whild Stage auf den Schlossberg. Dieses Jahr werden es womöglich bis zu 40. Auch die französische Gruppe Collectif Scale hat sich erneut angekündigt. Die Whild Stage selbst wolle dieses Mal selbst ein großes Kunstwerk beisteuern – „um uns als Verein zu zeigen, aber auch zu zeigen, wo wir herkommen“, verrät Novak.

Das Festival soll heuer unter dem Motto „Licht am Ende des Tunnels“ stehen und dadurch auf den aktuellen Zeitgeist eingehen und verdeutlichen, dass schöne Momente in jedem Zeitalter zu finden seien, wie Novak erklärt. Ein Hoffnungsbringer, wenn man so will, ein Mutmacher.

Lichtkunstfestival 2025: Mehr Veranstaltungen und Food-Stände

Neu ist also das Motto. Neu sind auch einige „Upgrades“: „Es wird zwei zusätzliche Abendveranstaltungen geben“, berichtet Whild-Stage-Mitglied Hagen Sablotny. Anders als im Vorjahr findet der Eröffnungs-Rave nicht direkt im Anschluss an die Vernissage statt, sondern einen Tag später. Für den 30. April ist zudem ein musikalischer Abend mit dem Heidenheimer Jazzmusiker Martin Sörös angedacht. „Außerdem wollen wir mehr Aufenthaltsmöglichkeiten bieten, eine zweite Bar errichten und bei den Food-Ständen aufstocken“, so Sablotny.

Ein Novum wird darüber hinaus die Kooperation mit dem Verein „Kinder und Kunst“ sein. Dieser feiert dieses Jahr nämlich seinen 40. Geburtstag; eine entsprechende Jubiläumsausstellung auf dem Schloss wird am 30. März eröffnet. Gegenseitig in die Quere sollen sich „Kiku“ und das Lichtkunstfestival jedoch nicht. Natürlich müsse man sich vor allem räumlich absprechen, doch aus dieser Doppelaktion sollen in jedem Fall Synergien entstehen. „Es ist toll, dass zwei aktive und renommierte Akteure aus Heidenheim zusammenarbeiten können“, findet Reika Novak.

Mit ihrer Installation „Flux“ begeisterte die französische Gruppe Collectif Scale auf Schloss Hellenstein. Foto: Markus Brandhuber

Gefördert wird das Lichtkunstfestival durch diverse Sponsoren, aber auch durch die Stadt Heidenheim. Der Gemeinderat hatte Ende 2023 beschlossen, das Festival von 2024 bis 2026 mit insgesamt rund 74.000 Euro zu fördern. Diese Summe wird in unterschiedlich hohen Raten über drei Jahre ausgeteilt. Für dieses Jahr rechnet die Whild Stage mit höheren Ausgaben, die sich in erster Linie aus Aufwandsentschädigungen für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ergeben.

„Niemand von uns engagiert sich, um am Ende finanziell besser rauszugehen als er reingegangen ist“, erläutert Novak. Doch der zeitliche Aufwand, den unzählige Vereinsmitglieder in das Festival stecken, sei ehrenamtlich kaum noch stemmbar – in einigen Fällen hätten die Helfer sogar unbezahlten Urlaub nehmen müssen. Um dieses Engagement weiterhin aufrechtzuerhalten, seien Aufwandsentschädigungen absolut angebracht, findet auch der Heidenheimer Gemeinderat.

Niemand von engagiert sich, um am Ende finanziell besser rauszugehen als er reingegangen ist.

Reika Novak, Pressesprecherin der Whild Stage

„Die Erfahrungen aus dem Festival 2024 zeigen, dass Qualität und Umfang der Veranstaltung rein ehrenamtlich nicht zu leisten sind“, heißt es in der jüngsten Sitzungsvorlage des Gremiums. Steigende Künstlerhonorare würden die Kosten der Whild Stage ebenfalls nach oben treiben. Im vergangenen Jahr lagen die Einnahmen des Lichtkunstfestivals bei rund 145.000 Euro, die Ausgaben bei etwa 134.000 Euro. Für diesen Sommer werden Einnahmen in Höhe von rund 181.000 Euro erwartet, auf der Ausgabenseite sind knapp 180.000 Euro kalkuliert. Die erste Auflage des Events lockte rund 5000 Besucher auf den Schlossberg, zuzüglich rund 2000 Gäste bei der Vernissage sowie dem Abschluss-Rave.

Eintritt zum Lichtkunstfestival auf Spendenbasis

Das diesjährige Lichtkunstfestival findet von 25. April bis 3. Mai auf Schloss Hellenstein statt. Eröffnet wird die Veranstaltung am Freitag, 25. April, mit einer Vernissage, die um 19.30 Uhr beginnt. Der Familientag am Donnerstag, 1. Mai, findet von 12 bis 0 Uhr statt. Seinen Abschluss findet das Lichtkunstfestival erneut mit einem Rave am Samstag, 3. Mai, ab 19 Uhr.

Während des achttägigen Festivals bleibt das Schloss für Besucher geöffnet. Allerdings werden wohl bestimmte Bereiche, etwa die, in denen Kunstwerke stehen, nicht zugänglich sein. Das Festival hat täglich von 18 bis 0 Uhr geöffnet. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis. Tickets für den Rave gibt es unter lichtkunst-festival-heidenheim.de/tickets.