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Was den Landkreis Heidenheim aufregt: Solaranlagen, Fußballverkehr und Kinderfestlieder

Solaranlagen sollten auf Dächer, findet Silja Kummer von der HZ-Redaktionsleitung, und gibt damit vielen Leserinnen und Lesern recht, die uns in dieser Woche geschrieben haben.

Was den Landkreis Heidenheim aufregt: Solaranlagen, Fußballverkehr und Kinderfestlieder

Nicht in jeder Woche ist es so einfach zu sagen, was die Aufregerthemen der vergangenen Tage waren, wie in dieser: Solaranlagen auf Feldern statt auf Dächern in Hürben, Parkhäuser auf dem Heidenheimer Schlossberg und das Ende für das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ beim Steinheimer Kinderfest haben zumindest einige unserer Leserinnen und Leser dazu veranlasst, ihre Meinung dazu zu schreiben. Und was soll ich sagen? Manchmal möchte man dem Leser ja auch einfach rechtgeben – selbst, wenn die Realität komplizierter ist als das Wunschdenken.

Tesla und Amazon handeln nicht nach ethischen Prinzipien

Selbstverständlich gehören Solaranlagen in erster Linie auf Gebäude und nicht auf Ackerland. Und vielleicht würde man sich mit monströsen Ansammlungen von Logistikhallen auf Flächen, die einst Wiesen und Felder waren, wenigstens ein bisschen aussöhnen, würde dort wenigstens regenerativer Strom produziert. Indes, im Giengener Industriepark ist zwar Dachbegrünung vorgeschrieben, aber keine Solaranlagen. Und – Überraschung – Konzerne wie Amazon oder Tesla handeln nicht nach ethischen, sondern nach wirtschaftlichen Prinzipien. Was sie nicht müssen, tun sie nicht.

Das Thema Verkehr auf dem Heidenheimer Schlossberg bei Heimspielen des 1. FC Heidenheim ist ein sehr kontroverses. Die Ansichten reichen von: „Bei Großveranstaltungen gibt es halt viel Verkehr und Stau, das ist überall so“ bis zu „Das Verkehrschaos ist unzumutbar und die Versorgung der Patienten im Klinikum wird gefährdet“. Natürlich wäre es vernünftig, bei Heimspielen die Zufahrt zum Schlossberg nur den Menschen zu gewähren, die eine Berechtigung dafür haben, also entweder dort wohnen, im Klinikum arbeiten oder einen Parkplatz am Stadion haben. Nur: Wie will man kontrollieren, wenn jemand sagt, er müsse ins Klinikum? Übernimmt der Kontrolleur die Verantwortung dafür, jemanden abzuweisen, der am Ende doch ein gesundheitliches Problem hat? Und sind dann Besuche im Klinikum bei Heimspielen nicht möglich?

Kinderfest-Lieder: Mehr Vielfalt?

Etwas einfacher stellt sich die Situation bei „Geh aus mein Herz und suche Freud“ dar. Bekanntlich findet in Giengen die Mutter aller Kinderfeste statt. Und bekanntlich ist genau dieses Lied das zentrale Lied des Giengener Kinderfests. Damit wäre bewiesen, dass ein Kinderfest ohne „Geh aus mein Herz und suche Freud“ einfach kein Kinderfest ist. Es ist übrigens problemlos möglich, im Laufe einer solchen Veranstaltung auch zwei Lieder zu singen, zum Beispiel ein traditionelles und ein neues, das eine Lehrerin gedichtet hat. Vielfalt ist doch prinzipiell zeitgemäß, oder nicht?


Ein schönes, freudvolles Wochenende!