Was die Aktionsgemeinschaft Hagen Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo vorwirft
Im Rahmen seiner Sommer-Spaziergänge, bei denen er in mehreren Bereichen des Stadtgebiets mit Bürgern ins Gespräch kommen will, war Oberbürgermeister Michael Salomo auch in Schnaitheim unterwegs. Auf die anschließende Berichterstattung reagiert Walter Fischer von der Aktionsgemeinschaft Hagen mit deutlichen Worten der Kritik.
Leider spiegele der Pressebericht der Stadtverwaltung keineswegs den Verlauf des Bürgerspaziergangs im Hagen wider, so Salomo. Die von interessierten Teilnehmern vorgetragenen Fragen, Vorschläge und Impulse seien nicht erwähnt worden. Der Sprecher der Hagen-AG verweist auf eine eigens aufgestellte Höhenmarke, mit der „den erstaunten Teilnehmern die tatsächlichen Dimensionen der geplanten ,Monsterbauten´ vor Augen geführt“ worden seien. „Eine Stadträtin der Grünen fand diese Planungen klasse“, so Fischer. Das sei auf völliges Unverständnis gestoßen, da sie sich bisher nicht an der Diskussion mit den Hagenbewohnern über die geplanten Baumaßnahmen beteiligt habe.
Warnung vor längeren Staus auf der Steigstraße
Fischer verweist darauf, dass die zu erwartenden Verkehrsprobleme auf der Steigstraße und den Nebenstraßen zum wiederholten Male thematisiert wurden. Die Frage, warum die Steigstraße nicht nur für Anlieger freigegeben werden könne, sei erneut unbeantwortet geblieben. Dabei würden nach dem Ausbau der Brenzbahn geschlossene Schranken am Bahnübergang zu noch mehr Staus auf der Steigstraße führen. Eine mögliche Klimabarriere kam ebenfalls zur Sprache (West-Ost-Luftströmung). Sie würde nach Darstellung der Hagen-AG entlang der Fabrikstraße durch alle Wohnblöcke und Kettenhäuser auf einer Länge von rund 200 Metern entstehen.
„Gebetsmühlenartig wird von Seiten der Stadtverwaltung und des Gemeinderats der soziale Wohnungsbau als Argument für die ,Monsterbauten´ angeführt, so auch bei diesem Spaziergang“, so Fischer. Die Hagen-AG habe in einem Alternativvorschlag der Deutschen Reihenhaus AG, der niedrigere Geschosshöhen vorsehe, die gleiche Anzahl von bezahlbarem Wohnraum sowie bezahlbare Häuser für Familien nachgewiesen. Trotz dieses Vorschlags seien zu viele Wohneinheiten im Planungsgebiet vorgesehen.
Enttäuschung bei Hagen-Bewohnern
Fischers Fazit zum Bürgerspaziergang im Hagen: „Ernüchternd, enttäuschend und keinesfalls das Gefühl vermittelnd, als Bürger ernstgenommen zu werden.“ Ein Interessenausgleich werde weder seitens der Stadtverwaltung noch des Gemeinderats gesucht. Er sei auch nicht gewünscht, „denn einem solchen stehen die Absichten eines Investors und die des städtischen Planungsamts gegenüber. Diese scheinen mehr Gewicht zu haben".
Bürgerspaziergänge nach Gemeinderatsbeschlüssen sowie aufgrund festgelegter Meinungen sind nach Auffassung des AG-Sprechers zu hinterfragen: „Können sie zur Lust am Mitgestalten und zu einer guten Bürgergemeinschaft beitragen?“