Erste Ausstellung seit fünf Jahren

Was die Fotogruppe der Naturfreunde Schnaitheim im Jagdschlössle plant

Fünf Jahre ist es her, dass man die aktuellen, gesammelten Werke der Fotogruppe der Naturfreunde Schnaitheim öffentlich betrachten konnte. Im November stellt die Gruppe einmal mehr im Jagdschlössle aus.

Was die Fotogruppe der Naturfreunde Schnaitheim im Jagdschlössle plant

Knipsen. Ein absolutes Reizwort, findet Hans-Peter Theilacker. Für die perfekte Fotografie braucht es vor allem zwei Dinge: Geduld und ein geschultes Auge. Ersteres müssen die Fotogruppen-Mitglieder der Naturfreunde Schnaitheim selber mitbringen. Letzteres, das gute Auge, versucht Theilacker ihnen beizubringen. Die Früchte dieser Arbeit – und ihre Arbeiten selbst – präsentiert die Fotogruppe ab Freitag, 3. November, im Zuge der Ausstellung "Hingucker-Ansichten" im Schnaitheimer Jagdschlössle.

Es ist die erste Ausstellung der Fotogruppe seit fünf Jahren. Eine lange Zeit, die nicht nur, aber auch der Corona-Pandemie geschuldet ist. "Währenddessen ging absolut nichts mehr", erinnert sich Hans-Peter Theilacker. Auf der anderen Seite habe es schlichtweg so lange gedauert, ausreichend Material für diese Ausstellung zusammenzusammeln.

Hans-Peter Theilacker von der Fotogruppe der Naturfreunde Schnaitheim. Rudi Penk

Landschaften und Wälder, Spiegelungen und Lichtmalerei: Das Spektrum der Fotografien ist breit, ein einzelnes Thema setzt sich die Fotogruppe nie. "In erster Linie soll das bewirken, dass jeder etwas beitragen kann", so Theilacker. Sechs Mitglieder umfasst die Gruppe derzeit. Und sie hat ein Problem, eines, das sie mit so vielen anderen Hobby-Fotogruppen gemeinsam hat: Alle Mitglieder seien über 70 Jahre alt, viele bereits über 80. Nachwuchs ist nicht in Sicht.

Die Gruppe selbst blickt auf eine lange Tradition zurück. In den Dreißigerjahren von Vätern und Großvätern der heutigen Mitglieder gegründet, wurde sie unter dem Nationalsozialismus zeitweilig verboten. In den Jahren danach gewann die Untergruppe der Naturfreunde wieder Mitglieder, darunter Hans-Peter Theilacker. Von seinem ersten Lehrlingsgehalt kaufte er sich die erste eigene Kamera. 1968 kam eine eigene Dunkelkammer im Haus der Familie Theilacker dazu. "Zwischen 1979 und 2004 war ich Mitglied im Gemeinderat. Das war gewissermaßen der Bruch mit der Fotografie. Ich hatte einfach keine Zeit mehr dafür."

Ein Netz aus Farben, fotografiert von Willi Pilz. Willi Pilz

In den Jahren nach dem Ehrenamt entdeckte Theilacker erst seine neu entfachte Liebe zur Fotografie, dann die Digitalkamera. Seither ist der Schnaitheimer Vorstand der Fotogruppe und inoffizieller "Lehrmeister". Bildaufbau, Komposition und dergleichen wird den Gruppenmitgliedern beigebracht – mit Erfolg, wie Theilacker findet. "Alle machen heute wesentlich bessere Fotos als zu Beginn." Besonderes, oder gar besonders teures Equipment seien keine Voraussetzung in der Schnaitheimer Gruppe. "Ich war früher schon in anderen Fotogruppen Mitglied, da wurde hochwertige Ausrüstung eher mit Neid betrachtet."

Ihre Werke hängen immer wieder auch im Naturfreundehaus in Schnaitheim aus – und bald eben auch im Jagdschlössle. Knipser? Wird man dort sicherlich keine vorfinden.

Ausstellung der Naturfreunde an fünf Tagen geöffnet

Die Ausstellung "Hingucker-Ansichten" der Fotogruppe der Naturfreunde Schnaitheim wird am Freitag, 3. November, ab 19.30 Uhr in der Galerie im Jagdschlössle eröffnet. Zum Auftakt spielt das Bezirksorchester der Naturfreunde aus dem Bezirk Süd-Alb. Besuchen kann man die Ausstellung darüber hinaus am 4., 5., 11. und 12. November jeweils von 14 bis 16 Uhr.