Lesung, Kindertheater und vieles mehr: Was die Heidenheimer Stadtbibliothek im Frühjahr und Sommer vorhat

Heidenheims Stadtbibliothek taugt ohne Zweifel auch als reines Schmuckstück. Die Verpackung stimmt. Außen wie innen. In anderen Lebensbereichen mag das sogar schon genügen. Doch von einer Bibliothek darf man mehr erwarten. Stichwort Inhalt. Wie also sieht’s mit dem aus? Antwort: ebenfalls bestens. Nicht nur, was das Pflichtpensum anbelangt.

Als Beweis herangezogen werden soll hier das für den Frühling und den Sommer dieses Jahres Gültigkeit besitzende Veranstaltungsprogramm, das schon als Heft an sich, rein äußerlich, also die Verpackung betreffend, deutlich wahrnehmbaren Glanz verbreitet. Und auch beim Blick hinein darf man ohne Übertreibung feststellen, dass in Heidenheim sicher weit mehr geboten und dabei auch deutlich origineller gearbeitet wird, als man das wahrscheinlich gemeinhin von einer Stadtbibliothek erwartet.

Für Erwachsene ebenso

Das fängt nicht zuletzt bereits damit an, dass man sich in der Stadtbibliothek in Kooperation mit dem Medienzentrum schon seit geraumer Zeit mit ständig wachsendem Erfolg zum Beispiel um Gaming, also um Computerspiele kümmert. Und zwar generationenübergreifend. Das mag zwar bei vielen Betrachtern auf den ersten Blick noch immer nichts mit dem klassischen Bild von einer Bücherei zu tun haben. Es kommt aber unheimlich gut an, wie Margit Gerstmayr weiß, die sich federführend um dieses spezielle Tummelfeld zwischen Zocken und Programmieren, Computer und 3-D-Drucker oder mit einer Virtual-Reality-Brille auf der Nase kümmert.

Und, wie erwähnt: Es ist zwar überwiegend, aber nicht ausschließlich die junge Kundschaft, die das Angebot goutiert. Davon überzeugen, was ihre Kinder da eigentlich mit so viel Begeisterung machen, können sich bei speziellen Veranstaltungen auch deren Eltern. Selbst Großeltern bleiben nicht außen vor, denn nachdem der Stadtseniorenrat das „Gaming für Ältere“ wohl mehr nolens als volens mal getestet hatte, sorgte im Anschluss begeisterte Mundpropaganda für ein volles Haus beim nächsten Kurs.

Renner für Kinder

Doch selbstverständlich geht’s in der Stadtbibliothek nach wie vor und glücklicherweise auch ohne Computer. Sowohl für Kinder als auch für Jugendliche und schlussendlich Erwachse hat die Stadtbibliothek in den nächsten Monaten einiges in petto. Das fängt bei Lesungen an und ist mit Theater oder einem hoffentlich sonnigen Tag im Waldbad noch lange nicht zu Ende.

Für die Belange der Kinder ist in der Heidenheimer Stadtbibliothek zuallererst Felicitas Maca zuständig. Und sie kann sich über mangelndes Interesse ihrer Zielgruppe nicht beklagen. Die mittwochs und donnerstags angebotenen regelmäßigen Veranstaltungen wie „Burgzwerge“, „Burg der Sinne“ oder der „Burgtreff“, die sich in ansteigender Reihenfolge an Kinder bis zwei, fünf und neun Jahren wenden, sind jedenfalls regelmäßig und in Windeseile ausgebuchte Dauerbrenner.

Prominenz liest

Ein mit an die 500 Besuchern übers Jahr weiterer Publikumsliebling für Kinder samt Begleitung ist der Überraschungsfilm an Mittwochnachmittagen. Und darüber hinaus werden wieder ausgesuchte Kinderbuchautoren mit ihren Werken oder immer wieder gern gesehene Theatertruppen vorstellig werden. Empfehlen kann Felicitas Maca eigentlich alles, was so im und auf dem Programm steht. „Ganz besonders ans Herz legen“ aber möchte sie dem jungen Publikum ab 7 Jahren das Gastspiel von Bärbel Oftring am 13. Juni. „Stell Dir vor, Du wärst ein Tier im Wald“, wird bei dieser Gelegenheit die, wie Felicitas Maca weiß, in mitreißender Lebendigkeit und mit spannender Darbietung einhergehende Aufforderung der Biologin und Autorin an das junge Publikum lauten.

Chefsache sind in der Heidenheimer Stadtbibliothek die zahlreichen Lesungen fürs erwachsene Publikum. Und Bibliotheksleiter Thomas Jentsch hat wieder akribisch gesucht und umfangreich gefunden; nicht nur, was die enorme Anzahl an Autoren angeht, die er nach Heidenheim gelockt hat, sondern nicht zuletzt auch, was die Themen anbelangt, die von diesen zur Sprache gebracht werden. Medizin spielt dabei ebenso eine Rolle wie Sinnsuche, Poesie, das Gärtnern oder ein handfester Krimi. Und literarische Modetrends behält Thomas Jentsch ebenfalls immer im Auge. Auch Prominenz findet selbstverständlich den Weg nach Heidenheim, zum Beispiel Wieland Backes (7. Mai) oder Michael Kobr (6. Juni). Und beim zweiten Waldfreibad-Lesetag am 13. Juli kann das Publikum wieder am Beckenrand Platz nehmen.

Exklusiv für Prüflinge

Bliebe die Abteilung „Sonstiges“, die im Programm der Stadtbibliothek unter „Aktionen“ gehandelt wird und alles andere als nur am Rand stattfindet. Flohmarkt, öffentliche Führung, Schreibwerkstatt lauten in dieser Ecke des Angebots die Namen der Dauerbrenner. Und ein Programmpunkt, der sich im vergangenen Jahr erstmals im Programm fand und als wirklich durchschlagender Erfolg verbucht werden konnte, steht gewissermaßen schon wieder vor der Tür.

Die Rede ist von der zweiten Heidenheimer „Lern-Nacht“ am kommenden Montag, 18. März, bei der die Stadtbibliothek von 18 bis 22 Uhr exklusiv für die diesjährigen Abiturkandidaten und andere Schülerinnen und Schüler, die vor Abschlussprüfungen stehen, ihre Pforten öffnet. Sinn der Übung ist die optimale Vorbereitung auf den Prüfungs-Endspurt. Vor Ort sind nicht nur Lehrer, die in den gängigen Hauptfächern zu Hause sind und Fragen beantworten können, es werden, neben Nervennahrung und vitaminreichen Getränken, auch Lerntechniken oder Entspannungs- und Konzentrationsübungen vorgestellt.

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