„Ich glaube fest ans Kino.“ Das sagte zu Beginn des Jahres Ralf-Christian Schweizer. Daran hat sich nichts geändert. Und daran ändert auch nichts, dass sich der Geschäftsführer der Heidenheimer Capitol-und-Kino-Center GmbH schon etwas mehr vom nun zu Ende gehenden Kinojahr 2024 versprochen hatte. Vielleicht sogar deutlich mehr. Und nicht nur er allein. Die ganze Branche ist keineswegs da, wohin sie sich wünscht.
„Nachdem die deutschen Kinos 2023 mit einem blauen Auge davongekommen waren, werden sie 2024 mit einer blutigen Nase abschließen“, sagt Schweizer. „Achtzehn Prozent der Besucher sind nicht mehr zurückgekommen“, hatte Schweizer im vergangenen Februar bilanziert. Unterm Strich war beinahe jeder fünfte Kinogänger von 2019 nach der Wiederöffnung der Kinos einfach weggeblieben. Und 2024 fehlt sogar noch mehr Publikum. Die Zahlen von vor Corona sind weiter außer Reichweite.
Viele neue Filme
„Wir spüren tatsächlich immer noch stark die Auswirkungen der Pandemie“, sagt Schweizer. Und nicht nur das. „Die Durststrecke war ja damit nicht zu Ende, dass wir nach Corona mit den monatelangen Schließungen aller Kinos wieder öffnen konnten. Uns fehlten dann die Filme, weil während Corona nicht produziert worden war.“ Und als dann alles vielleicht wieder hätte in halbwegs geregelten Bahnen laufen können, wurde es auch noch in Hollywood kompliziert. Der Streik in der Filmbranche im letzten Quartal des Jahres 2023 war es, dessen Auswirkungen man auch an den Standorten der Capitol-und-Kino-Center GmbH in Heidenheim, Aalen und Ellwangen zu spüren bekam.
Das heißt: Man spürt sie noch immer, weit länger, als man ursprünglich gedacht hatte. „Wir hatten jetzt seit bald einem Jahr bei weitem nicht das Filmangebot, das wir ohne den Streik gehabt hätten“, sagt Ralf-Christian Schweizer. „Selbstverständlich hat uns das Besucher gekostet. Das hat man insbesondere im Frühjahr gesehen, als wir durchgehend schlechtes Wetter, also eigentlich gutes Kinowetter hatten, aber kaum neue Filme und deshalb auch weniger Zuschauer. Und wenn dann noch Dinge passieren wie mit ‚Swing 2‘, einem Film, bei dem vier Tage vor dem Start die Altersfreigabe auf 18 heraufgesetzt wird und wir einen Haufen Stornierungen abwickeln müssen …“
Extraprogramme
Nichtsdestotrotz sieht Schweizer Grund zur Zuversicht. „2024“, sagt er, „kann es zwar nur noch um Schadensbegrenzung gehen, aber es sieht doch ganz danach aus, dass zum Ende des Jahres und zum Beginn des nächsten die Maschinerie wieder anläuft. Auf jeden Fall laufen jetzt im Wochenrhythmus klasse Filme für jeden Geschmack an, seit Donnerstag etwa für Kinder ‚Niko 3‘, nächste Woche ‚Gladiator 2‘, eine Woche später ‚Konklave‘, und so wird’s weitergehen. Der Weihnachtsfilm wird sicher das Musical ‚Wicked‘ werden.“
Neue Filme sind zwar besonders wichtig fürs Kino. Aber längst braucht es mehr. „Wir tun wirklich alles und mit einem Riesenaufwand, um das Kino wieder in die Köpfe der Leute zu kriegen“, sagt Ralf-Christian Schweizer. „Wir fahren zum Beispiel verstärkt die Event-Schiene insbesondere mit Konzertfilmen, sogar Gaming auf der großen Leinwand ist bei uns im Kino inzwischen möglich. Und mit den von uns mit Angeboten wie etwa den Kulturfilmen, dem Met-Kino oder der Royal Opera oder ‚Best of Cinema‘ und weitere ohnehin schon eingeübten Zusatzprogrammen hinaus, hören wir nicht auf.“
Der ganze Harry Potter
Ganz neu auf der Extraschiene fährt ab diesem Wochenende der ganze Harry Potter. „Dieses und an den folgenden sieben Wochenenden laufen bei uns im Capitol jeweils freitags und sonntags hintereinander und zu Familienpreisen alle acht Harry-Potter-Teile“, sagt Ralf-Christian Schweizer. „Das sehe ich als weitergehende Ergänzung unserer von mir als besonders wichtig eingestuften Bemühungen, ein aktuelles Kinderprogramm anzubieten, nachdem wir durch Corona ein bis zwei Generationen von Kindern als Publikum verloren haben.“
Details zum kompletten Programmangebot
Details zum aktuellen Kinoprogramm in Heidenheim und zu den Zusatzprogrammen und weiteren Angeboten sind via Internet unter www.kinos-ostalb.de erhältlich.