Die Region Ostwürttemberg hat sich im Rahmen der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ in engem Schulterschluss der Verantwortlichen auf den Weg gemacht, die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Prosperität weiter zu verbessern. Dazu gehört die Schaffung von genügend Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten. Am 4. März wurde das Engagement der Verantwortlichen dazu deutlich sichtbar: Bei der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim haben die Landräte und Oberbürgermeister der Region, IHK-Verantwortliche und Unternehmensvertreter eine gemeinsame Erklärung unterschrieben.
Sie haben sich auf einen umfangreichen Maßnahmenkatalog verständigt, der in den kommenden Monaten bearbeitet werden wird. Dazu zählen Handlungsleitlinien für Kommunen ebenso wie das Motivieren von Unternehmen, sich des Themas Wohnungsbau stärker anzunehmen. Förderszenarien sollen bestmöglich ausgeschöpft und regional untermauert werden. Wo möglich, sollen Planungsverfahren beschleunigt und innovative Ansätze wie beispielsweise die Standardisierung im Wohnbau verfolgt werden.
Wohnungssituation drastisch verschärft
In den zurückliegenden Jahren hat sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt drastisch verschärft.
Das könnte sich auch in Ostwürttemberg fortsetzen, wenn nicht gegengesteuert wird – da sind sich die Unterzeichner der Erklärung „Wohnraum: jetzt!“ einig. Die Zukunft der wirtschaftlichen Prosperität in Ostwürttemberg hängt zunehmend von einer positiven Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt in der Region ab.
Vor dieser Ausgangslage haben sich die regionalen Akteure dazu entschlossen, im engen Schulterschluss aktiv für Verbesserungen des Wohnungsmarkts in der Region sowie der Rahmenbedingungen einzustehen. „Dafür soll die gemeinsam unterschriebene Erklärung der Startschuss sein, dem weitere Lösungsansätze, Projekte und Aktivitäten folgen werden“, erklärt IHK-Präsident Markus Maier. „Gegenüber der Landes- und Bundespolitik sollen notwendige Hilfen, die für die raschere Schaffung von mehr Wohnraum notwendig sind, aufgezeigt und klar benannt werden“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Landrat Peter Polta: „Fehlender Wohnraum kann soziale Ungleichheiten innerhalb unserer Gesellschaft verstärken. Es muss daher unser Ziel sein, ausreichend Wohnraum für alle und unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund der potenziellen Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen versuchen, den Neubau von Wohnraum zu erleichtern, und Investoren animieren, in unserer Region aktiv zu werden.“
Das Vorgehen soll eng mit dem Regionalverband abgestimmt werden. Sowohl für Unternehmen wie für Kommunen ist es wichtig, Wohnen und Arbeiten vor Ort zu verbinden. Es bildet die finanzielle Grundlage der Kommunen und unterstützt die Mobilitätswende.
Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo: „Der Invest in Wohnungen ist wichtig und richtig. Es geht darum, dass Menschen, die unter einem gewissen Jahreseinkommen verdienen, Anspruch auf eine mietpreisgebundene Wohnung haben und diese auch zur Verfügung stehen.“
Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle: „Als zertifizierter, attraktiver Wohnort für Fach- und Führungskräfte kooperieren wir eng mit unseren Unternehmen. Mitarbeitende sollen sich in Giengen dauerhaft wohlfühlen: Die sehr verkehrsgünstige Lage, ein hoher Freizeitwert und das attraktive kulturelle Angebot tragen dazu ebenso bei wie neu entstehende, verdienstgruppenorientierte Wohnformen.“
Weitere Ziele der nun gemeinsam gestarteten Initiative sind, funktionierende Strukturen der Wohn- und Immobilienwirtschaft in der Region zu erhalten und maßgeblich zu unterstützen. Quartiere sollen nachhaltig entwickelt werden: Im Fokus stehen dabei Brachen, Innenentwicklung oder das Aktivieren von leer stehendem Wohnraum. Gemeinsam mit Unternehmen sollen Modelle entwickelt werden, um mithilfe von Förderszenarien an der Behebung der Wohnungsknappheit mitzuwirken.
IHK Ostwürttemberg hat Expertenkreis gegründet
Die IHK Ostwürttemberg hat zudem im Januar 2024 einen Expertenkreis „Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen. Im Gremium wirken rund 30 Vertreter aus Unternehmen der Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft, Makler, Banken, Architekten sowie Projektentwickler aus der Region mit. Bei künftigen Treffen sollen konkrete Arbeitspunkte diskutiert und Positionen gegenüber der Politik formuliert werden.
Zudem ist die IHK Ostwürttemberg seit Beginn des Jahres 2024 federführend innerhalb des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) für das Thema Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft tätig. Sarah Wörz hat diesbezüglich zum 1. Januar 2024 die Position der Referentin für Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft übernommen.
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