Unter dem Motto „Grenzenlos. United by mission“ lädt die Evangelische Landeskirche Württemberg am Wochenende des 15. und 16. Juni zum diesjährigen Landesmissionsfest nach Heidenheim ein. Von Jesus Christus erzählen und das Evangelium, die Frohe Botschaft, in Wort und Tat weitergeben – das ist nach christlichem Verständnis Mission. Weltweit sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der württembergischen Landeskirche und mit ihr verbundener Werke in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen oder als Entwicklungshelfer im Einsatz. Aber auch im Inland verfolgt die Kirche ihren missionarischen Auftrag in vielfältigen Formen.
Start mit einem Jungschar- und Kindererlebnistag
Das Landesmissionsfest ist als Fest der Begegnung interkulturell angelegt. Es startet am Samstag, dem 15. Juni, um 10 Uhr mit einem Missions-Jungschartag sowie einem Kindererlebnistag, die vom Bezirksjugendwerk veranstaltet werden. Ab 16.30 Uhr gibt es die Möglichkeit zum „Grenzenlosen Chillen“ im Café „meet me“. Der Samstag endet um 19 Uhr mit einem „meet me“-Jugendgottesdienst zum Thema grenzenlose Hoffnung – wie alle Samstagsveranstaltungen im Hof des Hauses der Evangelischen Kirche in Heidenheim.
Am Sonntag, 16. Juni, findet ein buntes Kirchenfest rund um die Pauluskirche in Heidenheim statt. Der Festgottesdienst mit Landesbischof Gohl beginnt um 10 Uhr und hat die grenzenlose Liebe Gottes zum Thema. Der Gottesdienst wird auf YouTube und unter https://landesmissionsfest.de/ übertragen. Der Kindergottesdienst beginnt gemeinsam mit den Erwachsenen in der Heidenheimer Pauluskirche. Nach der Begrüßung ziehen die Kinder mit den Helfern ins Haus der Evangelischen Kirche und feiern dort einen kindgerechten Gottesdienst mit Singen, Mitmachgeschichte, Basteln und Pflanzen. Nach Ende des Gottesdienstes gegen 11.15 Uhr können die Kinder wieder abgeholt werden.
Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen aus den Küchen der Welt, internationale Musik und Begegnung an Ständen rund um die Pauluskirche. Ab 13.30 Uhr können die Teilnehmenden Workshops zu Themen der Mission und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit besuchen. Der Segen auf den Weg ist auf 15.30 Uhr geplant. Um 18 Uhr ist der Evensong aus der anglikanischen Tradition durch den English Choir Heidenheim unter der Leitung von Adrian Leang zu erleben.
Zum ersten Mal fand das Landesmissionsfest es am 5. Juli 1821 in Tübingen statt, ausgerichtet vom Tübinger Missionsverein. Heute organisieren es die Württembergische Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Weltmission (WAW) und die Evangelische Landeskirche in Württemberg. Über 40 missionarische Werke sind Mitglied der WAW. Es ist ein interkulturelles Fest der Begegnung, das den Missionsgesellschaften eine Plattform bietet, von ihrer Arbeit zu berichten und miteinander den Glauben zu feiern. Heidenheim bietet sich als Ort an, denn von hier aus sind verschiedene missionarische Bewegungen in andere Erdteile ausgegangen und mehrere Gemeinden im Kirchenbezirk haben ihre eigenen Beziehungen zu Missionswerken. Zwei Beispiele: Bekannt ist das Kinderwerk Lima, das 1969 aus christlicher Motivation im Elendsviertel El Agustino in der peruanischen Hauptstadt seine Arbeit aufnahm, um durch Bildungsarbeit und Gesundheitsvorsorge das Leid unter den Ärmsten der Armen zu lindern und Jugendlichen durch berufliche Ausbildung eine Perspektive zu erschließen. Prägend ist auch die Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenbezirk Heidenheim und einem Kirchenbezirk in Kamerun. Die Erfahrung von Ernst Elsenhans, der in den 1970er Jahren als Lehrer am Cameroon Protestant College Bali unterrichtete, und das Engagement der Heidenheimer Johanneskirchengemeinde mündeten 1991 in die Gründung der Partnerschaft mit dem Distrikt Mezam der Presbyterian Church in Cameroon. Leider können die sieben eingeladenen Kirchenvertreter aus Kamerun aufgrund geänderter Visavergabe und strenger Einreisebestimmungen nun doch nicht anreisen.
Letzte Veranstaltung in einem Kirchenbezirk
Das Landesmissionsfest 2024 in Heidenheim ist das letzte, das die Evangelische Landeskirche in Württemberg in einem Kirchenbezirk stattfinden lässt. Ab dem nächsten Jahr wird es zentral in Stuttgart gemeinsam mit dem internationalen Konvent christlicher Gemeinden in Württemberg begangen. Ein guter Grund, so sehen es die Veranstalter, um nach Heidenheim zu kommen, mitzufeiern und mit verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen.