Aktionstag zur seelischen Gesundheit

Was tun, wenn der Mitarbeiter psychisch krank wird?

Bei einem Aktionstag zur seelischen Gesundheit dreht sich alles um das Thema Arbeit und psychische Erkrankung. Dabei gibt es Tipps für Betroffene, aber auch für Arbeitgeber und Vorgesetzte, wie man mit einer solchen Situation umgehen kann.

Psychische Erkrankungen können genauso gravierend und einschränkend sein wie körperliche Leiden, erfordern aber am Arbeitsplatz oft ein anderes Verständnis vom Arbeitgeber und den Vorgesetzten. Auf der anderen Seite kann Arbeit auch einen positiven Einfluss auf das seelische Wohlbefinden haben, wenn sie den Betroffenen nicht überfordert. Obendrein besteht bei psychischen Erkrankungen nach wie vor die Gefahr, dass die Erkrankten stigmatisiert werden, sodass es auch nicht ganz einfach ist, offen mit den Problemen umzugehen.

Aktionstag in der Awo-Werkstatt

In diesem Spannungsfeld bewegt sich in diesem Jahr die „Woche der seelischen Gesundheit“, in der es schwerpunktmäßig um seelische Gesundheit am Arbeitsplatz geht. In Heidenheim findet ein Aktionstag dazu am Freitag, 11. Oktober, in der Marie-Juchacz-Werkstatt für psychisch Kranke der Awo statt. Nach der Begrüßung um 10 Uhr durch Sozialdezernent Matthias Schauz vom Landratsamt hält Dr. Svenja Schlachter einen Vortrag über „Die Zusammenhänge zwischen Arbeit und psychischer Gesundheit“.
Ab 10.45 Uhr findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der es ganz konkret darum gehen soll, wie Vorgesetzte und Kollegen mit psychisch kranken Kolleginnen und Kollegen umgehen können, welche Ursachen für Erkrankungen im Arbeitsumfeld liegen können und wo Betroffene Unterstützung finden können. Auf dem Podium sitzen unter anderem Wolfgang Häußler (VdK), Kathrin Schumann (AOK), der Landtagsabgeordnete Andreas Stoch (SPD) sowie Vertreter aus Betriebsrat und Sozialdienst hiesiger Firmen. Im Anschluss daran kann man sich an Ständen über Themen rund um die psychische Gesundheit informieren und die Werkstatt besichtigen.

„Es soll darum gehen, wie die Lage psychisch Kranker in der Arbeitswelt ist“, erläutert Ines Bach, Geschäftsstellenleiterin des gemeindepsychiatrischen Verbunds. Sie ist zusammen mit Bernd Kluge, Leiter der Marie-Juchacz-Werkstatt und Stefanie Mäckle, der kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderungen beim Landratsamt, Teil des Organisationsteams für den Aktionstag. „Arbeitgeber sollten die Alarmzeichen für psychische Erkrankungen erkennen können und rechtzeitig etwas tun“, meint Stefanie Mäckle. „Oft dauert es lange, bis jemand einen Therapieplatz bekommt, da muss man am Arbeitsplatz schon vorher aktiv werden“, ergänzt Ines Bach.

Die Veranstaltung am 11. Oktober ist für jeden Interessierten offen, da psychische Erkrankungen jeden treffen können, so die Organisatoren. Aber auch alle, die in der Arbeitswelt Personalverantwortung haben, sollten sich angesprochen fühlen. Um auf den Aktionstag aufmerksam zu machen, werden die Organisatoren am Samstag, 5. Oktober, in der Heidenheimer Innenstadt unterwegs sein und Flyer verteilen.

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