Warenkorb

Was wurde günstiger – was teurer? Der HZ-Testeinkauf im Januar 2025

Äpfel sind billiger geworden, Benzin teurer: Was kosten Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs im Vergleich zum letzten Quartal? Der HZ-Warenkorb zeigt die Entwicklung der Preise:

Welche Waren des täglichen Bedarfs sind teurer geworden? Welche günstiger? Um dies herauszufinden, nimmt die HZ alle drei Monate in einem Warenkorb die immer gleichen 20 Produkte unter die Lupe. Diese werden in einem regionalen Supermarkt in Heidenheim auf Preisveränderungen überprüft. Der Fokus liegt dabei auf Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Benzin. Das Ergebnis: Der Testeinkauf im Januar 2025 ist um gut 12 Prozent teurer als dies noch vor drei Monaten der Fall war. Statt 75,56 Euro im Oktober 2024 müssen Käufer nun 84,69 Euro für dieselben Waren bezahlen. Vor allem Mehl, Nudeln und frisches Gemüse sind für den Preisanstieg ursächlich.

Mehrheit der Artikel bleibt im Preis stabil

Zunächst aber die Frage: Welche Preise blieben gleich? Viele Artikel haben sich im Vergleich zum Oktober 2024 im Preis nicht verändert. Dies ist für acht der 20 eingekauften Produkte der Fall. Wer jetzt im Januar beispielsweise einen Döner, ein Kilo Genetztes Brot oder eine Brezel kauft, hat Glück, denn bei diesen Produkten ist der Preis konstant geblieben. Ebenfalls gleich teuer wie vor drei Monaten sind Kaffee, Butter und Milch, sowie Apfelsaft aus dem Tetrapak. Eine erfreuliche Nachricht gibt's zudem für Eltern: Auch der Preis für Windeln ist unverändert.

Preisanstieg bei den Grundnahrungsmitteln

Nun aber zu den Ausreißern: Die größte Preissteigerung im Vergleich zum Oktober hat Weizenmehl erfahren. Sein Preis ist von knapp 60 Cent auf 1,79 Euro gestiegen, was einer Erhöhung von 135,6 Prozent entspricht. Dies lässt sich vor allem durch wetterbedingte Ernteausfälle 2024 sowie durch gestiegene Produktions- und Transportkosten erklären. Diese Faktoren führen zu einem knapperen Angebot und höheren Preisen für die Verbraucher. Auch Nudeln sind von den gestiegenen Getreidepreisen betroffen. Entsprechend wurden auch sie deutlich teurer. Der Preis für die Kilopackung stieg hier um 89 Prozent auf 7,56 Euro.

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Tomaten und Salat kommen in der Wintersaison aus dem Gewächshaus und sind aus diesem Grund saisonal bedingt wie jedes Jahr im Januar teurer als im Herbst. Tomaten haben sich im Vergleich zum Oktober um 25 Prozent verteuert. Beim Salat ist es derzeit ein Preisaufschlag von 80 Prozent.

Auch Lebensmittel wie Gouda und Schinken sind teurer geworden, was auf die gestiegenen Futtermittelpreise für die Erzeugertiere zurückzuführen ist. Ebenso vom Preisanstieg betroffen ist Gulasch. Hier beträgt der Preis nun 14,14 Euro pro Kilo. Im vergangenen Herbst waren es noch 13,45 Euro.

Und auch beim Mineralwasser gibt es einen Preisaufschlag: Der Kasten ist um 50 Cent teurer geworden und kostet nun 5,99 Euro. Die Herstellung von Mineralwasser erfordert viel Energie, beispielsweise für das Abfüllen. Ebenfalls gestiegen sind die Kosten für Verpackungsmaterialien, was die Preiserhöhung weiter beeinflusst.

Auch für die Preiserhöhung von rund fünf Prozent beim Benzin gibt es eine Erklärung: Sie ist vor allem auf die Erhöhung der CO₂-Abgabe zum Jahresbeginn sowie auf gestiegene Rohölpreise infolge der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zurückzuführen.

Zu guter Letzt: Auch Speiseöl ist teurer geworden und kostet jetzt statt 1,39 Euro zehn Cent mehr. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Der Ukraine-Krieg hat die Verfügbarkeit von Sonnenblumen- und Rapsöl insgesamt beeinträchtigt, was zu Lieferengpässen führte. Zusätzlich hat sich die Nachfrage nach Pflanzenöl erhöht, was den Preis weiter nach oben treibt.

Kleiner Lichtblick: Äpfel sind günstiger geworden

Die gute Nachricht zum Schluss: Immerhin ein Produkt aus dem Warenkorb ist günstiger geworden: Das Kilo Äpfel kostet nur noch 1,79 Euro statt 2,79 Euro. Hintergrund ist die 2024 gut ausgefallene Apfelernte sowie die Tatsache, dass die beliebtesten Apfelsorten inzwischen in besonders großen Mengen angebaut und über den Winter eingelagert werden.

Folgende Produkte werden im Dauertest verglichen:

Ein Kilogramm Genetztes Brot und eine Brezel (beides Bäckerei Gnaier), 500 Gramm Kaffee (Tchibo Feine Milde), einen Kasten Mineralwasser (Krumbacher Classic, zwölf Glasflaschen), ein Liter Apfelsaft (Kaufland, Tetrapak), ein Liter frische Vollmilch (3,5% Fett, Tetrapak), ein Kilogramm Käse (Holl. Gouda jung, 48% Fett), 250 Gramm Butter (deutsche Markenbutter), zehn Eier (aus Freilandhaltung, Gr. L), ein Stück Salat (Kopfsalat), ein Kilogramm Rispentomaten (Handelsklasse eins), ein Kilogramm Äpfel (Gala), ein Kilogramm Weizenmehl (Typ 405), ein Kilogramm Nudeln (Zabler, Hochzeitsnudeln, Breite Bandnudeln), 100 Gramm gekochter Hinterschinken, ein Kilogramm Gulasch (Rind, beides Metzger Heußler), ein Döner Kebab und ein Liter Speiseöl (Rapsöl). Abseits der Lebensmittel: ein Liter Benzin (Super E10) und eine Packung Windeln (Pampers Baby Dry Gr. 3).