Förderpreis Duale Ausbildung

Welche Betriebe und Auszubildende der Landkreis Heidenheim besonders geehrt hat

Vier Auszubildende und drei Betriebe aus dem Landkreis Heidenheim wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet. Die Auszubildenden kommen zwar aus verschiedenen Bereichen, aber alle fielen durch ihr großes Engagement auf.

Noten sind ein beliebtes Mittel, um den Erfolg einer Ausbildung zu messen. Es gibt aber auch Aspekte der beruflichen Bildung, die nicht mit Noten abgebildet werden können, zudem haben Auszubildende oft ganz unterschiedliche Lebensumstände. Mit dem Förderpreis Duale Ausbildung will der Landkreis Heidenheim deshalb gezielt Auszubildende und Betriebe ehren, die sich in besonderer Weise engagiert haben.

Zu den Auszubildenden, die bei der Preisverleihung von Landrat Peter Polta eine Urkunde und Preisgeld überreicht bekamen, gehörte Anita Palfi. Die seit 2015 in Deutschland lebende, dreifache Mutter schloss ihre Ausbildung zur Erzieherin in dualisierter, praxisintegrierter Form mit herausragenden Leistungen ab. Ihr gelang nicht nur, Familie und Berufsausbildung unter erschwerten Pandemiebedingungen zu vereinbaren, sie meisterte auch sprachliche Hürden und setzte sich für ihre Mitauszubildenden ein.

Stellvertretend für das Paul-Gerhardt-Stift der Evangelischen Heimstiftung in Giengen nahm die Pflegepraxisanleiterin Olivera Livakovic den Förderpreis von Landrat Polta entgegen. Das Paul-Gerhardt-Stift als langjähriger Partner in der Pflegeausbildung zeichnet sich in der individuellen Förderung und Betreuung der Auszubildenden durch Livakovic und ihrem Team aus. Mit einem praktischen Ausbildungskonzept und persönlichem Engagement sei dem Ausbildungsbetrieb der Übergang von der bisherigen Altenpflegeausbildung zur neuen generalistischen Pflegeausbildung sehr gut gelungen.

Frauen im Handwerk

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Dr. Tobias Mehlich, verlieh den Förderpreis an Emily Mundt. Als Auszubildende zeige Mundt bemerkenswerte Leistungen und sei mit ihrer Überzeugung für den Beruf der Zimmerin ein positives Beispiel für eine rollenuntypische Berufswahl. Für ihr Engagement in der Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin wurde Dorina Matuschek von Dr. Mehlich mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

Matuschek fällt durch ihre ausgezeichneten Leistungen in Theorie und Praxis auf. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und engagiert sich als Mitglied der Schulband. Achim Seeger, der Inhaber des Meistereifachbetriebs Seeger in Nattheim, nahm den Förderpreis von Dr. Mehlich entgegen. Der Ausbildungsbetrieb setzt sich für Menschen im reiferen Alter ein, erkennt deren Potenzial und ermöglicht ihnen mit einer Ausbildung im Unternehmen einen beruflichen Neubeginn.

Junge und alte Menschen gefördert

Sirko Nell, Bereichsleiter Bildung bei der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, verlieh den Förderpreis an Dennis Ulrich. Ulrich habe beispielhafte Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen in seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bewiesen. In bemerkenswerter Zusammenarbeit mit der Kaufmännischen Schule Heidenheim schloss er seine Ausbildung unter herausfordernden Bedingungen erfolgreich ab und arbeitet nun in seinem Ausbildungsunternehmen.

Matthias Kübler und Armin Haas, die Inhaber von "code‘n‘ground" in Heidenheim, erhielten den diesjährigen Förderpreis als Anerkennung für besondere Engagement in der beruflichen Ausbildung. Der Betrieb fördert Chancengleichheit und Integration durch die Ausbildung von Menschen unterschiedlichster Herkunft und engagiert sich aktiv in der MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis.

Berufliche Bildung soll abgesichert werden

„Absolventinnen und Absolventen einer dualen Ausbildung haben hervorragende berufliche Perspektiven und sind kompetente Fachkräfte, die in unserer Region gebraucht werden“, so Landrat Polta in seiner Rede. Um die Qualität der beruflichen Bildung nachhaltig zu sichern, investiere der Landkreis beispielsweise in zukunftsgerechte Rahmenbedingungen an den beruflichen Schulen, wie in die geplante Generalsanierung des Berufsschulzentrums Heidenheim. Vor dem Hintergrund des Personalbedarfs in den Pflegeberufen wolle der Landkreis außerdem die Pflegeausbildung stabilisieren. Zum Schuljahr 2023/2024 wurde eine Stelle für die Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung geschaffen und zwei Pflegepädagogikstipendien ausgelobt.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schülerband der Technischen Schule Heidenheim unter der Leitung von Armin Egenter.

Förderpreis zum siebten Mal vergeben

Der Förderpreis Duale Ausbildung wurde 2015 zum ersten Mal ausgelobt und wird vom Landkreis Heidenheim gestiftet. Das Preisgeld, welches durch die wiederholte Unterstützung von Ulrich Knöller auf insgesamt 2000 Euro aufgestockt werden konnte, wird an Auszubildende verliehen, prämierte Ausbildungsbetriebe erhalten eine Urkunde. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises, der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, der Handwerkskammer Ulm, der Kreishandwerkerschaft Heidenheim und der beruflichen Schulen des Landkreises.