Veranstalter erarbeiten Konzept

Welche Rolle die Sicherheit beim Heidenheimer Sparkassen-Stadtlauf am 1. Juni spielt

Am 1. Juni findet in Heidenheim der Sparkassen-Stadtlauf statt. Ein Teilstück der Strecke spielt im Sicherheitskonzept eine besondere Rolle.

Eines steht für die Veranstalter des 21. Heidenheimer Stadtlaufs schon jetzt fest: Die Veranstaltung am 1. Juni soll trotz der Diskussion über die Absicherung von Großveranstaltungen kein Wettrennen unter hermetisch abgeschirmten Rahmenbedingungen werden. „Wir bereiten uns mit Maß und Ziel vor und widmen dem Abschnitt besonderes Augenmerk, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das zu Recht erwarten“, sagt Swen Profendiener, Vorstandsmitglied des Stadtlaufvereins.

Angesprochen ist damit der Start- und Zielbereich auf der Helmut-Bornefeld-Straße zwischen Rathaus und Pauluskirche. Zwangsläufig drängen sich auf dieser rund 300 Meter langen Geraden die meisten Menschen. Teilweise formen links und rechts aufgestellte Absperrgitter einen Korridor, den zahlreiche Zuschauer flankieren. Beides trägt dazu bei, dass diese Zone nicht binnen Sekunden geräumt werden kann, sollte dort jemand ein Fahrzeug in die Menge steuern wollen.

Der von der Verwaltung formulierten Maßgabe entsprechend, Orte und nicht Veranstaltungen zu schützen, hat sich der Stadtlaufverein deshalb dafür entschieden, die Bornefeld-Straße am nördlichen und südlichen Ende besonders zu sichern, ebenso die Zufahrten über den Rathausplatz und die Christianstraße.

In welcher Form das geschieht, ist noch offen. „Wir werden nicht nur ein Flatterband einsetzen, sondern voraussichtlich mobile Einrichtungen wie Lkw oder diese überdimensionalen Legosteine aus Beton“, sagt Profendiener. Seit vielen Jahren für den Streckenverlauf verantwortlich, verweist er darauf, dass es schlichtweg unmöglich sei, den gesamten Rundkurs abzuschirmen. Ohnehin gelte es zu beachten, dass während des Stadtlaufs das Leben in Heidenheim nicht stillstehe, beispielsweise Feuerwehr und Rettungsdienst bei ihren Einsätzen jederzeit freie Fahrt haben müssten.

Swen Profendiener, Vorstandsmitglied im Stadtlaufverein Foto: Michael Brendel

Wichtig ist Profendiener auch, keine Panik zu schüren. So sei vor wenigen Tagen beim Zürich-Marathon alles entspannt und reibungslos abgelaufen, „ohne dass ich Absperrungen, Poller und Baken wahrgenommen habe“. Der Austausch mit Vertretern anderer Vereine zeigt nach Einschätzung des erfahrenen Organisators, dass sich wie in Stuttgart Sicherungsmaßnahmen auf stark frequentierte Straßen und Kreuzungsbereiche konzentrieren.

Noch steht eine verbindliche verkehrsrechtliche Anordnung aus. Die bisherigen Gespräche zwischen dem Stadtlaufverein, der Polizei, dem Rathaus als Straßenverkehrsbehörde sowie der Stadt und dem Landkreis als Straßenbaulastträger scheinen jedoch darauf hinzudeuten, dass auch in diesem Jahr weitgehend an der bisherigen Praxis festgehalten wird: An den wichtigen Zufahrtsstraßen befinden sich neben Polizeifahrzeugen Absperrungen, die der Bauhof bzw. die 32 eingeteilten Streckenposten dort aufstellen.

Keine Vorgabe seitens des Leichtathletikverbands

Eine sicherheitstechnische Blaupause für die Organisation von Laufveranstaltungen gibt es nicht, geht doch jede Veranstaltung mit ihren jeweiligen Eigenheiten einher. Auch hat der Württembergische Leichtathletikverband bislang keine verbindlichen Vorschriften herausgegeben. „Ich will aber nicht ausschließen, dass das irgendwann kommt“, sagt Profendiener. Bis dahin gilt in Heidenheim die Maxime, einen vernünftigen, gangbaren und sinnvollen Weg zu wählen. „Natürlich haben wir es mit einer großen Herausforderung zu tun“, sagt Vanessa Geringer, seit Herbst 2024 Vorsitzende des Heidenheimer Stadtlaufvereins, „aber das bereitet mir keine schlaflosen Nächte, weil ich ein super Team mit einer tollen Expertise habe, auf das ich mich jederzeit verlassen kann.“

Abseits der Sicherheitsdiskussion zeigt sich Geringer überzeugt, das ausgegebene Ziele von 3000 Läuferinnen und Läufern erreichen zu können. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr gingen 2989 an den Start. Erfahrungsgemäß legten die Zahlen stets in den letzten zwei bis drei Wochen vor dem Lauf stark zu, weil dann die Sammelanmeldungen von Firmen und Schulen eingingen.

Vanessa Geringer, Vorsitzende des Stadtlaufvereins Foto: Geringer

Der Streckenverlauf entspricht dem von 2024. Die Bühlstraße ist nach ihrer Sanierung zwar längst wieder freigegeben, „aber wir haben darauf verzichtet, von der Robert-Koch-Straße dorthin zurückzukehren, weil wir die Kosten für eine erneute Vermessung der Laufstrecke sparen wollten, die angefallen wären, damit sie bestenlistenfähig wird“, so Profendiener.

Wer am 1. Juni an den Start geht, bekommt diesmal kein Gratis-Laufshirt. Die Veranstalter haben das festgelegt, um trotz des größeren organisatorischen Aufwands durch die Sicherheitsvorkehrungen die Anmeldegebühren unverändert lassen zu können.

Voranmeldung bis zum 25. Mai

Bis zum frühen Nachmittag des 25. April hatten sich 635 Personen in die Teilnehmerlisten des diesjährigen Heidenheimer Stadtlaufs eingetragen. Voranmeldungen sind bei je nach Zeitpunkt gestaffelten Gebühren im Internet möglich bis einschließlich 25. Mai, Nachmeldungen online bis zum 29. Mai sowie am 31. Mai und 1. Juni vor Ort.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar