Eigentlich gibt es im April immer eine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt. So ist das zwar in diesem Jahr auch, doch fällt sie in der Region Ostwürttemberg sehr verhalten aus. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Agentur für Arbeit in Aalen jetzt veröffentlicht hat. „Der ostwürttembergische Arbeitsmarkt ist weiterhin stark, doch die saisonübliche Belebung bleibt aus“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Aalener Agentur, Claudia Prusik.
Ende April waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Landkreis Heidenheim und Ostalbkreis) 9849 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 104 weniger als im März, aber 683 mehr als im April vergangenen Jahres. Die meisten Arbeitslosen waren in mit 3569 (März: 3617) in Heidenheim registriert. In Schwäbisch Gmünd waren es 3165 (3199), in Aalen 2001 (2015), in Bopfingen 567 (578) und in Ellwangen 547 (544). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg in Ostwürttemberg um zehn auf 3124. Das entspricht einer Quote von 31,7 Prozent. Ein überdurchschnittlich hoher Rückgang der Arbeitslosigkeit war bei den 15- bis 25-Jährigen festzustellen. Deren Zahl verringerte sich binnen eines Monats in der Region um 51 auf 748.
undefinedArbeitslosenquote bleibt konstant
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb in Ostwürttemberg bei 3,9 Prozent gegenüber März konstant. In Heidenheim blieb die Quote bei 4,8 Prozent unverändert, in Schwäbisch Gmünd bei 4,2 Prozent. In Aalen gab es einen leichten Rückgang von 3,2 auf 3,1 Prozent, in Bopfingen sank die Quote von 3,9 auf 3,8 Prozent. In Ellwangen blieb die Quote bei 2,2 Prozent gegenüber März unverändert.
Die meisten Arbeitslosen in der Region gibt es im Bereich der Verkehrs- und Logistikberufe (1406), gefolgt von den Fertigungsberufen (1182), den fertigungstechnischen Berufen (1007) und den Handelsberufen (1000). In den Land-, Forst- und Gartenberufen liegt die Zahl der Arbeitslosen bei lediglich 166.
Insgesamt konnten in der Region im April 832 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das waren 82 mehr als im März. Demgegenüber haben 1021 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz verloren, das sind 202 mehr als im Vormonat. „Auch wenn die saisonale Frühjahrsbelebung nicht wie erhofft ist, muss man die momentane Situation als Gesamtes betrachten. Ostwürttemberg ist eine starke Region und das müssen wir bei den täglichen Herausforderungen zu unserem Vorteil nutzen“, so Prusik. Steigende Beschäftigungszahlen und eine anhaltend hohe Nachfrage an Arbeitskräften trieben täglich auf der Suche nach guten individuellen Lösungen an.
Viele offene Stellen
Noch immer gibt es trotz der Arbeitslosen 4035 offene Stellen in ganz Ostwürttemberg. Im April 2023 waren es noch 1084 mehr. Die meisten offenen Stellen gab es Ende des Monats mit 1327 in Aalen, gefolgt von 1100 in Heidenheim und 926 in Schwäbisch Gmünd. In Ellwangen waren 518 offene Stellen gemeldet und in Bopfingen 164. Die meisten offenen Stellen gibt es mit 703 bei den Fertigungsberufen, gefolgt von den fertigungstechnischen Berufen (689) und den Verkehrs- und Logistikberufen (545). Die wenigsten freien Stellen weisen die Sicherheitsberufe mit 21 auf.
Claudia Prusik appelliert an die Arbeitgeber, bei ihren Überlegungen zu Stellenbesetzungen auch Geflüchtete mit einzubeziehen: „Hier setzen wir in unserem Agenturbezirk neben der ganz individuellen Beratung und Vermittlung unter anderem auf verschiedene branchenspezifische Vermittlungsaktionen.“
Was den Ausbildungsmarkt betrifft, herrscht derzeit noch viel Bewegung. Seit Oktober 2023 haben regionale Ausbildungsbetriebe 3724 Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet. Von Seiten der Jugendlichen meldeten sich 1913, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind.
Weniger Kurzarbeit
Im April ist in Ostwürttemberg die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit gegenüber März gesunken. Insgesamt zeigten 22 Betriebe für 212 Beschäftigte bei der Agentur für Arbeit Kurzarbeit an, im Vormonat waren es 19 Betriebe mit 329 Beschäftigten.