Ganz leicht ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Heidenheim gesunken: 20 Menschen weniger als im Vormonat waren im November arbeitslos gemeldet. In absoluten Zahlen waren dies 3566 Arbeitslose, davon 1694 Frauen und 1872 Männer. Die Arbeitslosenquote blieb mit 4,7 Prozent gleich. Die Stagnation beurteilt Udo Stohrer, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Aalen, positiv: „Der Arbeitsmarkt in der Region Ostwürttemberg zeigt sich auch im November relativ robust, was in Anbetracht der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Situation nicht selbstverständlich ist.“
Verglichen mit dem Vorjahr hat sich die Lage leicht verschlechtert: Im November 2023 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Heidenheim noch bei 4,4 Prozent, es gab 242 Arbeitslose weniger als aktuell. Fast ein Drittel der Menschen, die im November arbeitslos gemeldet waren, gelten bei der Agentur für Arbeit als Langzeitarbeitslose. Der Anteil der Ausländer an den Arbeitslosen ist mit 38,1 Prozent höher als der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung. Auch Menschen, die 50 Jahre und älter sind, machen mit 37,5 Prozent einen großen Anteil der Arbeitslosen aus. Insgesamt meldeten sich 830 Personen neu oder erneut arbeitslos, 36 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 855 Personen ihre Arbeitslosigkeit, das sind acht mehr als vor einem Jahr.
Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit beobachtet die Agentur für Arbeit bei den jungen Menschen unter 20 Jahren. „Hier hat sich erfreulicherweise gezeigt, dass sich einige Jugendliche doch noch für eine Ausbildung oder Studium entschieden haben“, so Udo Stohrer.
Noch keine Anzeichen auf Einbruch des Arbeitsmarkts
Udo Stohrer berichtet, dass die Anfragen nach Kurzarbeit in den vergangenen Wochen moderat zugenommen hätten. Es gebe aber derzeit noch keine konkreten Anzeichen, die auf einen bevorstehenden größeren Einbruch am Arbeitsmarkt hinweisen, so der Fachmann.
Den Menschen, die keine Beschäftigung haben, stehen freie Stellen gegenüber, deren Anzahl sich im Landkreis Heidenheim im November gegenüber dem Vormonat um acht auf 1278 erhöht hat. Auch in diesem Bereich war die Lage im Vorjahr noch etwas besser, im November 2023 gab es noch 1406 unbesetzte Stellen. Arbeitgeber im Landkreis Heidenheim meldeten im November 189 neue Arbeitsstellen, elf weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen bei der Agentur für Arbeit 2337 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 448.
Vor allem Fachkräfte werden gesucht
Laut Udo Stohrer werden vor allem qualifizierte Fachkräfte gesucht. „An einer kontinuierlichen Weiterbildung führt kein Weg vorbei“, sagt der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit deshalb. Er verweist dabei auch auf die Angebote rund um Weiterbildung, Karriereplanung und Berufswechsel, die es bei der Agentur für Arbeit gibt.
Betrachtet man die Berufssegmente, in denen freie Stellen in Ostwürttemberg (insgesamt 3911) gemeldet sind, werden vor allem Menschen in Fertigungsberufen (672) und fertigungstechnischen Berufen (732) gesucht. 256 freie Stellen sind in Bau- und Ausbauberufen gemeldet, 367 in medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen, 523 in Verkehrs- und Logistikberufen sowie 219 in der Unternehmensführung und -organisation.