DH-Neubau in Heidenheim

Wenn die Baustelle zum Ziel für Einbrecher wird

Zwei junge Männer stiegen nachts in den Neubau der Dualen Hochschule ein. Warum sie dabei erwischt wurden und was jetzt passiert:

Wenn die Baustelle zum Ziel für Einbrecher wird

Bei Einbrüchen mag man vielleicht zuerst an nächtliche Diebe denken, die auf Beutezüge in Villen gehen. Es gibt aber auch ganz andere Fälle: Menschen, die nachts in noch nicht fertige Gebäude steigen. So ist es kürzlich in der Schmelzofenvorstadt auf der Baustelle der Dualen Hochschule geschehen. Dort haben sich zwei junge Männer unerlaubt im Gebäude aufgehalten und wurden anschließend von der Polizei aufs Revier gebracht.

Der Neubau wird von der staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg sowie Amtsleiter Stefan Horrer betreut. Laut Horrer rechnet man damit, dass auf Baustellen, die neu gebaut und nicht nur saniert werden, die Versuchung für Eindringlinge erhöht ist, da dort kein Regelbetrieb herrscht. Deshalb wurde auf der Baustelle als reine Vorsichtsmaßnahme ein Überwachungssystem installiert.

Es gibt einige Sicherheitsfirmen, die sich auf Baustellenüberwachung spezialisiert haben. Im Fall der neuen Dualen Hochschule in Heidenheim wurde für die Überwachung die Firma Smartlogy Sicherheitstechnik GmbH aus Hannover damit beauftragt. Die Leitstelle, die die Videos im Echtzeit überwacht ist rund um die Uhr und an jedem Wochentag besetzt. Werden Eindringlinge auf den Aufnahmen gesichtet, können die Leitstellenmitarbeiter diese durch installierte Lautsprecher auffordern das Grundstück zu verlassen.

Von der Kamera erfasst

Die Investition in ein solches Sicherheitssystem hat sich am vergangenen Dienstag ausgezahlt. Denn dort haben sich, laut Polizei-Pressesprecher Bernd Kurz, zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren gegen 22 Uhr durch eine Lücke im Bauzaun Zutritt zur Rohbaustelle auf dem ehemaligen WCM-Areal verschafft.

Die auf dem Grundstück installierte Überwachungskamera der Firma Smartlogy erfasste die Eindringlinge, woraufhin die Polizei informiert wurde. Die Identität der Männer konnte laut Polizei am Tatort nicht geklärt werden, weswegen sie die Polizei mit auf das Revier nahm. Bei der Durchsuchung des 21-jährigen Tatverdächtigen konnte außerdem eine geringe Menge Betäubungsmittel festgestellt werden.

Die staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg, die den Neubau der Dualen Hochschule leitet, stellte daraufhin Strafanzeige. Da laut Amtsleiter Horrer weder etwas beschädigt noch entwendet wurde, wird lediglich wegen Hausfriedensbruch ermittelt. Der Sicherheitstechnik-Firma zufolge, können sich die Kosten eines solchen Überwachungssystems auf 600 bis 1.200 Euro pro Monat belaufen, je nach Größe des zu überwachenden Grundstücks.