Unter uns

Wenn es mal (fast) nichts zu meckern gibt

Was war das für ein sensationelles Wochenende. Da blieben keine Wünsche offen. Auch die Woche über gab es keinen Grund, das Haar in der Suppe zu suchen, findet Marc Hosinner von der HZ-Redaktionsleitung.

Wenn es mal (fast) nichts zu meckern gibt

Diese Woche hat mich extrem verunsichert. Wahrscheinlich aber anders, als Sie im ersten Moment denken: Ich hatte eigentlich nichts, worüber ich mich aufregen oder bruddeln konnte. Für einen Ostalb-Einheimischen ist das eine ziemlich seltsame Erfahrung.

Am Sonntag war ich beim Fußball. Heidenheim in der Bundesliga. Und: ich war begeistert. Nicht nur über den ersten Sieg des FCH in der ersten Liga, sondern auch von der Art und Weise, wie der zustande kam. Schöne Tore, gute Moral. Verdienter Dreier vor begeistertem Publikum. Da gab es nichts zu meckern. Wobei: die Sonne schien doch sehr stark auf die Pressetribüne. Wer aber weiß, wie kalt es in den Wintermonaten in der Arena sein kann, nahm das, leicht verschwitzt um die Nase, mit einem Lächeln hin.

Schon vor dem Spiel kam die Nachricht vom Kollegen vor Ort, dass die Baseballer in Paderborn zum siebten Mal deutscher Meister wurden. Chapeau.

Was für ein Wochenende, das gekrönt wurde von großen Konzerten im Brenzpark und kleinen im Zollamt. Überall gut gelaunte Menschen. Wer will da schon ein Haar in der Suppe suchen.

Bleiben wir beim Essen: Etwas stutzig wurde ich, als ich einen Mittschnitt einer Rede einer Wahlkämpferin gesehen hatte, die behauptete, es gebe Leute, die ihr die Bratwurst und ihr Schnitzel wegnehmen wollen würden. Ich hab es ausprobiert: hab ein Schnitzel in der Redaktion gegessen und nicht mal der dauerhungrige Azubi wollte an mein Schnitzel. Auch das: kein Grund zum Meckern.

Nicht mal Nachrichten von Betroffenen, die wegen der Baustelle auf der B19 und der damit verbundenen Umleitung Staus in Kauf nehmen mussten, führten dazu, dass sich die Bruddler-DNA ins Spiel brachte. Wenn ich da entlang fahre, dann sowieso mit dem Rad oder dem Zug.

Der Schwabe in mir wurde von Tag zu Tag misstrauischer, zumal sich auch noch der Sommer hartnäckig zeigte und nicht verabschieden wollte. Das kann doch alles nicht mit rechten Dingen zugehen.

Pünktlich zum Ende der Woche dann: Regen. war ja klar. Wo man endlich mal Zeit hätte für Gartenarbeit oder eine Radtour, statt bei Sonnenschein am Schreibtisch zu sitzen.. Typisch.

Und dann ist da noch so ein Kratzen im Hals. Wird bestimmt eine schlimme Erkältung. Na toll.

Geht doch! Schönes Wochenende.