Arbeitsmarkt im August

Weshalb auch in Heidenheim die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist

Die Zahl der Arbeitslosen ist im August angewachsen – im Bund, im Land, in der Region Ostwürttemberg und auch im Landkreis Heidenheim. Weshalb das so ist.

Weshalb auch in Heidenheim die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist

Nicht außergewöhnlich ist, dass die Arbeitslosigkeit im August ansteigt. Das liegt zum einen an der Reisezeit, zum anderen am Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen. „Der Arbeitsmarkt kann in diesem Monat traditionell die zu Beginn der Haupturlaubszeit und am Ende eines Ausbildungsjahres steigende Zahl an Arbeitsuchenden nicht vollständig aufnehmen“, erläutert Udo Stohrer, Geschäftsführer Operativ bei der Aalener Agentur für Arbeit, diesen auch heuer festzustellenden Sachverhalt.

Ende August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 10.042 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 697 mehr als im Juli und 875 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3429 (Juli: 3170) in Heidenheim gemeldet. In Schwäbisch Gmünd waren es 3.265 (3007), in Aalen 2.219 (2087), in Bopfingen 569 (544), in Ellwangen 560 (537). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg von 2.930 auf 2.992. Das entspricht einer Quote von 29,8 Prozent.

Arbeitslosenquote in ganz Ostwürttemberg gestiegen

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, nahm in Ostwürttemberg von 3,7 auf 3,9 Prozent zu. In Heidenheim stieg sie von 4,2 auf 4,6, in Schwäbisch Gmünd von 4,0 auf 4,3, in Bopfingen von 3,6 auf 3,8, in Aalen von 3,3 auf 3,5, in Ellwangen von 2,1 auf 2,2 Prozent. Landesweit liegt die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent. Stohrer wertet den Vergleich mit der Region als Zeichen dafür, „dass der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig ist und den derzeitigen Krisen standhält“, auch wenn die konjunkturelle Delle unübersehbar ihre Spuren hinterlässt.

Im August haben 568 zuvor arbeitslose Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 989 meldeten sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos. Bei den unter 25-Jährigen war mit 25,6 Prozent der stärkste Anstieg zu verzeichnen. In dieser Gruppe sind jetzt 1.021 Personen als arbeitslos registriert, 208 mehr als noch im Juli.

Noch viele freie Ausbildungsplätze

Der Anteil jugendlicher Arbeitsloser steigt üblicherweise in den Ferien stark an und geht dann mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder zurück. Derzeit gibt es der Arbeitsverwaltung zufolge noch 195 Bewerberinnen und Bewerber um eine Lehrstelle oder eine Alternative. Ihnen stehen 1.427 Angebote gegenüber.

Stohrer fügt dem Hinweis darauf, dass es nicht zu spät für eine Bewerbung ist, einen an die Arbeitgeber gerichteten Appell an: Nicht immer passten die Anforderungen seitens der Betriebe und das Potenzial der Bewerber optimal zueinander, aber „fördern Sie Potenziale und schließen Sie Lücken, denn wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen und bleibt langfristig wettbewerbsfähig“.

Mehr Betriebe planen Kurzarbeit

Im August zeigten in Ostwürttemberg 17 Betriebe für 63 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juli waren es 15 Betriebe und 147 Beschäftigte gewesen. Unterdessen liegt die endgültige Abrechnung für Februar vor. Demnach galt seinerzeit in 19 Betrieben Kurzarbeit, die 328 Personen betraf.