Arbeitsmarkt

Weshalb im Oktober auch in Heidenheim die Arbeitslosenzahl nicht stärker gesunken ist

Es war kein goldener Oktober: Die erhoffte Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist auch in Heidenheim weitgehend ausgeblieben. Das sind die Gründe:

Stellenabbau, Standortschließungen, Streiks. Negative Schlagzeilen bestimmen derzeit die Berichterstattung über das wirtschaftliche Geschehen in Deutschland. In Ostwürttemberg schlagen sich diese Entwicklungen noch nicht in den Arbeitsmarktdaten nieder: Im Oktober ist hier die Zahl der Arbeitslosen etwas gesunken. Genau betrachtet bedeutet das aber nur, dass der erhoffte sonnige Herbst bislang lediglich etwas weniger grau ausfällt.

Ähnlich drückt das auch Claudia Prusik aus, Chefin der Aalener Agentur für Arbeit: „Von einer Herbstbelebung kann nicht die Rede sein.“ Schwarzmalen will sie nicht, gleichwohl verweist sie darauf, dass trotz einer leicht positiven Entwicklung vielfältige Herausforderungen zu spüren seien. So zeige sich der Arbeitsmarkt zwar weiterhin aufnahmefähig, und viele Unternehmen seien bereit, Einstellungen vorzunehmen. „Dennoch drückt die Konjunktur die aktuelle Nachfrage“, so Prusik, „und es wurden weniger neue Stellen gemeldet.“

4026 offene Stellen im Angebot

Konkret waren es im vergangenen Monat 702, sodass momentan 4026 Angebote verfügbar sind – zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. An die Arbeitgeber appelliert Prusik, „ihre Arbeits- und Fachkräfte weiter zu binden, gegebenenfalls unter Einsatz der vorhandenen Förderinstrumente der Agentur für Arbeit“. Dazu zählt auch das Mittel der Kurzarbeit, von dem zuletzt wieder verstärkt Gebrauch gemacht wurde: Im Oktober zeigten in Ostwürttemberg 26 Betriebe für 592 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im September hatten das 16 Betriebe für 180 Beschäftigte getan.

undefined

Ende Oktober sind im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 10.064 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 324 weniger als im September und 858 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen sind aktuell mit 3586 (September: 3701) in Heidenheim gemeldet. In Schwäbisch Gmünd sind es 3295 (3396), in Aalen 2122 (2194), in Bopfingen 556 (597), in Ellwangen 505 (500). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, sank leicht von 3266 auf 3260. Das entspricht einer Quote von 32,4 Prozent.

Arbeitslosenquote in Ostwürttemberg leicht gesunken

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ging in Ostwürttemberg von 4,0 auf 3,9 Prozent zurück. In Heidenheim gab sie von 4,9 auf 4,7 Prozent nach, in Schwäbisch Gmünd von 4,4 auf 4,3, in Bopfingen von 4,0 auf 3,7, in Aalen von 3,4 auf 3,3 Prozent. In Ellwangen liegt sie unverändert bei 2,0 Prozent, im Landesdurchschnitt sind es 4,3 Prozent.

In allen statistisch erfassten Personengruppen ist im Oktober eine rückläufige Arbeitslosenzahl zu verzeichnen. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren fällt dieser Rückgang Prusik zufolge saisonbedingt stärker aus. Grund: Ausbildungen starten, außerdem schlägt sich nach der Lehr- oder Studienzeit der Wechsel in Arbeitsverhältnisse nieder.

Ausbildungsmesse am 9. November

Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz ist, kann sich am Samstag, 9. November, zwischen 9.30 und 14.30 Uhr bei einer einschlägigen Messe im Heidenheimer Congress-Centrum Anregungen holen und Kontakte knüpfen.