Trotz verschiedener anderer Veranstaltungen in und um Heidenheim kamen zuletzt wieder zahlreiche, allerdings weniger Zuschauer als bei den Veranstaltungen zuvor, zum Konzert ins Zollamt. Die anwesenden Gäste wurden mit einem Konzert voller Energie und wilder Töne überrascht.
Die ersten Blitze des Soundgewitters der Ulmer Punkband Love Fourty Down brachen durch den Song Regrets auf die Zuhörer nieder. Es war der klassische Punk-on-Stage-Sound, dargestellt durch breitbeinig dastehende Musiker mit Gitarre.gabe. Der Schlagzeuger drückte noch mehr aufs Tempo. Breaks im Stil von Metalcore wurden punktgenau gesetzt, ihnen folgten klare Klänge und Melodien, bis bei einem weiteren Break wieder die Hölle losbrach. Das Merkmal dieser Truppe war der mehrstimmige Gesang. Nicht vergessen sollte man das Engagement der Band in Sachen Kampf gegen Rechts, den sie in ihren Texten verarbeiten. Auch auf der Bühne gab es mehrere Statements in diese Richtung.
Mit der Lautstärke am Limit
Nach kurzer Umbaupause bezogen die Innsbrucker BUG die Bühne im Zollamt. Der Sound war lautstärketechnisch am absoluten Limit, also keine Luft mehr nach oben. Dennoch war alles klar, alle Instrumente sauber getrennt. Selten hört man einen so klaren und fetten Bass aus dem Mix heraus. Dazu die wutschnaubenden tiefen Growls des Sängers Markus Dolp, die stets akkuraten und vortreibenden Drums, die technisch verspielte Gitarre und die "Bassdampfwalze". Also kurz und schmerzlos: tolle Band.
Bereits vor der Show hatten BUG und Unbite, die gemeinsam auf Minitour sind, ausgeknobelt, wer den Headlinerslot bekommt. Das Los fiel auf Unbite aus Stuttgart, die bereits zum zweiten Mal im Heidenheimer Bistro zu erleben waren. Und obwohl die Lautstärke dieselbe war, wie bei der Vorgängerband, waren die Ohren der Zuhörer kaum dafür geeignet, die stellenweise hohen Schreie von Sängerin Daniela Schübel ohne Ohrschutz zu verkraften. Die Band wird den Genres Punk- und Noise Rock zuordnet, aber das Spektrum ihrer Songs passt nicht in ein vorgefertigtes Schema. Davon zeugen zum Beispiel die Einspielungen von gesprochenen Schnipseln aus der psychedelischen Ecke. Unbite spielen brachiale Gitarren- und Bassorgien, der Schlagzeuger legt mit harten Schlägen den Grundstein für diese Gewalt der Band.
Die nächste Veranstaltung im Zollamt wird deutlich ruhiger, allerdings sicherlich nicht langweilig. Ottmar Schwan alias Ty Brian wird seine Romanserie „KD 66-Detectives“ unter dem Motto, „Wenn's am Time Square dunkel wird“ in einer multimedialen Lesung am 15. März präsentieren. Das nächste Konzert findet mit den Bands Fogdriver und Tiefenrausch am 13. April statt.
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