Dieser Ramses ist kein Pharao

Wie aus dem griechischen Metal-Bassisten Jim Ramses ein Heidenheimer wurde

Der 39-jährige Metal-Bassist Jim Ramses stammt aus Athen, hat schon einiges in Sachen Musik erlebt und sich nun in Heidenheim niedergelassen. Seit wann er an der Brenz lebt und was der Grund dafür war:

Wie aus dem griechischen Metal-Bassisten Jim Ramses ein Heidenheimer wurde

Dieser Ramses ist kein Pharao. Dieser Ramses hat einen Vornamen: Jim. Jim Ramses. Ein Künstlername? Tatsächlich. Und die Kunst dahinter ist Musik. Laute Musik. Jim Ramses ist ein musikalischer Metallarbeiter. Heavy Metal ist sein Metier. Und der E-Bass ist sein Instrument.

Mit dem in der Hand ist der 39-Jährige schon ziemlich herumgekommen. Von Athen nach London und wieder zurück. Und mehrmals quer durch Europa als Livemusiker für Bands wie „Monument“, „I Lay on Thorns“, der „Halloween“-Tribute-Band „Keepers of Jericho“ oder auf einer ausgedehnten Europa-Tournee im Vorprogramm von „Dio Disciples“.

Großvaters Erzählungen

Was ihn nun für Heidenheim interessant macht, ist, dass er jetzt Heidenheimer ist. Seit Januar. Schon bald ein Jahr also. Nach Deutschland hatte er schon länger gewollt. Sein Großvater war einer der ersten griechischen Gastarbeiter gewesen und habe, erzählt Jim Ramses, immer mit höchstem Respekt von Deutschland und den Deutschen erzählt. „Und ich hatte das Land auch schon ein wenig als Musiker auf Support-Touren, etwa für ,Moonspell', kennengelernt."

Auch nach Heidenheim kam er nicht ganz zufällig. Sondern gezielt. Jetzt aber: Was lockt einen Griechen aus Athen ausgerechnet nach Heidenheim? Und die Antwort, die Jim Ramses parat hat, klingt ebenso überraschend wie logisch. Logisch jedenfalls für einen Metal-Musiker. „Ich wusste, dass die Band ,Brainstorm‘ aus Heidenheim kommt. Ich habe dann herausgefunden, dass Heidenheim eher auf dem Land liegt, denn in eine große Stadt wollte ich nicht, das kannte ich von London, wo ich 2012 ein Jahr als Musiker gelebt habe, das ist mir alles zu schnelllebig. Also habe ich mich zuerst in Heidenheim umgesehen. Und bin geblieben.“

Vaters Kassette

In Griechenland hat Jim Ramses nun erst einmal alles hinter sich gelassen. „Ich muss meinem Traum folgen, und das, so glaube ich, geht in Deutschland besser als in Griechenland, wo man alles nicht so ernst nimmt. Ich aber möchte mich als professioneller Musiker etablieren, in einer professionellen Band spielen.“ Was ohne Kontakte nicht so einfach ist. Also schaut sich Jim Ramses im weiten Umkreis um. „Ich war als Roadie der Bühnen-Crew von ,Magnum' unterwegs, gehe viel auf Konzerte, beobachte Bands, beobachte deren Shows, das Licht, den Sound. Das alles hilft mir, immer noch besser zu werden. Und dann wird man sehen.“

Sein musikalisches Erweckungserlebnis hatte Jim Ramses als Fünfjähriger. „Mein Vater besaß eine Musik-Kassette, auf der ,Fireball‘ von ,Deep Purple‘ zu hören war. Das hat mich umgehauen, von da an habe ich mich für Hard Rock interessiert, speziell ,Deep Purple‘, aber zum Beispiel auch ,Thin Lizzy‘. Als ich vierzehn war, hörte ich das Album ,Powerslave‘ von ,Iron Maiden‘ mit den Basslinien von Steve Harris. Und von da an wollte ich Bassist werden. Ich bin sofort mit der Platte zu meinem Vater und habe ihm meinen Wunsch nach einer Bassgitarre vorgetragen. Er hat sich die Musik angehört und konnte wohl spüren, wie wichtig es mir war. Und so bekam ich bereits am nächsten Tag meine erste Bassgitarre, auf der ich täglich sieben Stunden geübt habe. Im Laufe der Jahre habe ich mir viele verschiedene Techniken erarbeitet.“

Und der Künstlername? Jim Ramses? „Den habe ich mir seinerzeit in London ausgedacht, als ich mit ,Monument' spielte. Man sagte mir, du brauchst einen Namen, der im Ohr bleibt. Ich habe eine Weile nachgedacht, und plötzlich fiel mir dieser Ägypter aus dem Schulunterricht ein. Ramses. Das war’s. Jim Ramses.

Bass-Seminar am 25. November

Um sich in seiner neuen Heimat Heidenheim musikalisch vorzustellen, gibt Jim Ramses am Samstag, 25. November, von 10 bis 13 Uhr ein Bass-Seminar in den Räumen der Musikschule Primus. Anmeldungen dafür sind via Internet unter der Adresse  www.musikschule-primus.de möglich.

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