Um Menschen mit einer Behinderung bestmöglich beraten und unterstützen zu können, gibt es am Heidenheimer Landratsamt eine kommunale Beauftragte: Stefanie Mäckle ist zuständig für die soziale Sicherung und Integration von behinderten Menschen und berät sowohl diese als auch Behörden und andere Institutionen. Wie sie dem Bildungs- und Sozialausschuss des Kreistags erklärte, besteht ein großer Bedarf an Informationen und Unterstützung von Seiten der Betroffenen.
Mäckle zufolge leben im Landkreis Heidenheim 9.495 Menschen mit einer Schwerbehinderung, das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 7,1 Prozent. Damit liegt der Kreis unter dem Landesdurchschnitt mit 8,6 Prozent und dem Bundesdurchschnitt mit 9,4 Prozent. „Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass es dabei nur um Schwerbehinderte geht, deren Behinderungsgrad bei mindestens 50 Prozent liegt“, so die Beauftragte. Tatsächlich gebe es deutlich mehr Menschen mit einer Behinderung. Bei vier Prozent der Betroffenen sei die Behinderung angeboren, die meisten Einschränkungen gebe es aufgrund einer Erkrankung.
Großer Beratungsbedarf
Dass die betroffenen Menschen einen großen Beratungsbedarf haben, machte Mäckle anhand von Zahlen deutlich: Im letzten Quartal des vergangenen Jahres fanden 34 Beratungen statt, allein im Januar und Februar dieses Jahres waren es schon 30. „In den meisten Fällen ging es dabei um Schwerbehindertenrecht und um Barrierefreiheit, aber viele Menschen brauchen auch Unterstützung bei Behördengängen.“ Sehr viele Beratungen seien individuell, weil die Probleme unterschiedlich seien. In Sachen Barrierefreiheit gehe es etwa auch ums Digitale, weil viele Formulare so schwer auszufüllen seien, dass sie als Barriere gelten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit liegt bei der Beratung und dem Verfassen von Stellungnahmen zur Barrierefreiheit. „Wir beraten auch Einkaufszentren und Supermärkte zu diesem Thema, zudem wollen sich Behörden und Verwaltungen häufig informieren“, so Mäckle. Beratend greift sie auch ein, wenn es beispielsweise um den Bau von Bushaltestellen oder Pflegeeinrichtungen geht.
Selbstverständlich muss die kommunale Behindertenbeauftragte auch Kontakt zu vielen Institutionen aufbauen und pflegen. „Das betrifft Organisationen ebenso wie Selbsthilfegruppen und Verwaltungen in den Kommunen, die Vernetzung ist sehr wichtig“, betonte Mäckle: „Nur wenn man in engem Austausch steht, weiß man um die Schwierigkeiten der Betroffenen.“ Ziel ihrer Arbeit sei die Stärkung der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung im gesamten Landkreis, die Förderung der Selbstbestimmungsmöglichkeiten sowie Inklusion und Respekt für alle Menschen.
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