Hühnerparadies in Schnaitheim

Wie Birgit und Claus Maier aufs Huhn gekommen sind

Birgit Maier hat sich in Zwerghühner verliebt. Und darüber nicht nur ein Buch geschrieben, sondern auch ein kleines Paradies in ihrem Garten geschaffen. Was die Söhne der Aufhausenerin damit zu tun haben und wie die Hühner den Alltag der Familie verändert haben?

Wie Birgit und Claus Maier aufs Huhn gekommen sind

Wie kommt eine Familie dazu, im eigenen Garten Zwerghühner zu halten? Der ursprüngliche Beweggrund ist amüsant: Familie Maier hat zwei heranwachsende Söhne, für die Fitness und eine entsprechende Ernährung von großer Bedeutung sind. Die jungen Männer, heute 18 und 20 Jahre alt, wollten Proteine – und zwar in rauen Mengen. So kamen die Eltern, Birgit und Dr. Claus Maier, auf die Idee, sich mit Hühnern, deren Haltung und natürlich mit deren Eiern zu beschäftigen. Vor allem Birgit Maier, Schulsekretärin an der Freien Evangelischen Schule in Heidenheim, recherchierte intensiv. Dann war es so weit: Im Jahr 2020 wurden Zwerghühner in den Garten geholt, vier Zwerg-Wyandotten und drei Vorwerkhühner.

Von Gold-Blaugesäumt bis Zitron-Porzellanfarbig: Im Garten der Maiers in Schnaitheim ist die Hühner-Schar bunt und vielfältig

Heute ist die Schar um einiges farbenfroher und größer. Auf einem Pachtgrundstück in Schnaitheim sowie im eigenen Garten in Aufhausen hält die Familie derzeit 27 Hühner, zwei Hähne sowie eine Schar Küken. Maiers haben sich in die bunten Bayerischen Landzwerge und die Wyandotten mit ihren vielen verschiedenen Farbschlägen verliebt. Im Fachjargon klingt das so: Rebhuhnfarbig-Gebändert, Gold-Blaugesäumt, Gelb-Schwarz-Gesäumt, Silberfarbig-Gebändert, Zitron-Porzellanfarbig. Maiers haben sich kundig gemacht über die beste Stallform, welche Ernährung die Hühner brauchen, wie eine Aufzucht funktioniert und ob sie sich mit anderen Tieren vertragen. In ihrem Buch „Zwerg-Wyandotten im Garten halten – für Einsteiger und Liebhaber der Rasse“ teilt Birgit Maier ihre Erkenntnisse und Erfahrungen. In Deutschland und Europa sprach die 51-Jährige mit Züchtern, Tierärzten und Wyandotten-Liebhabern. Hühnerhaltern liefert das Buch, mittlerweile in der zweiten Auflage, jede Menge Tipps.

Zwerg-Hühner in Schnaitheim: Was sagen die Söhne der Maiers zum Hobby ihrer Eltern?

Und die Söhne der Maiers? Die sind inzwischen etwas genervt von dem zeitaufwendigen Hobby ihrer Eltern – aber die schmackhaften Eier essen sie weiterhin mit Genuss. Birgit und Claus Maier finden in ihrem Garten und den Hühnern einen absolut entspannenden Ausgleich zum Berufsalltag. Beide können stundenlang erzählen, während sie im Garten arbeiten, die Hühner versorgen, alles im Blick haben. Freude und Ausgeglichenheit sind ihnen anzumerken. Es gibt immer etwas zu tun, im Garten stehen alte Ackerwagen, es werden Netze und Befestigungen angebracht, für die Hühner wird täglich aus natürlichen Zutaten gekocht und bei jedem einzelnen wird nach dem Rechten gesehen. Auch die fünfjährige Sally, eine Bobtail-Irischer-Wolfshund-Mischung, liebt ihre Hühner.

Das schlimmste Erlebnis, das die Maiers bislang mit ihren Hühnern hatten: Einem Hühnerhabicht war es gelungen, unter das Netz zu kommen und ein Lieblingshuhn zu töten. Ein anderes verletzte er schwer. Die Angstschreie der Tiere sind den Maiers noch heute gut in Erinnerung. Bald soll im Garten deshalb alles endgültig befestigt sein, fuchs- und raubvogelsicher. Das schwer verletzte Huhn päppelten Birgit und Claus Maier mit viel Liebe wieder gesund.

Die Tiere sind den Maiers ans Herz gewachsen. Jedes ihrer Hühner hat eine eigene Persönlichkeit und Wesensmerkmale, fast alle bekommen Namen. Geschlachtet werden die Hühner nicht, das bringen Maiers nicht übers Herz. Ihre besonderen Hennen vermitteln sie nur in liebevolle Hände und auch die Hähne, die sich viel schwerer vermitteln lassen, weil jeder Hahn eine eigene Schar braucht, dürfen bei ihnen länger leben als gewöhnliche „Bruderhähne“.

Schnaitheimer Hühner-Schar: Wie sich der Alltag der Maiers durch die Zwerg-Wynandotten verändert hat

Durch die Wyandotten hat sich nicht nur der Alltag von Birgit und Claus Maier entschleunigt. Sie haben auch viele neue Menschen kennengelernt, die mit ihnen ins Gespräch kommen, sich über die Hühner und die Eier freuen. Birgit Maier postet auf ihrer Homepage www.zwerghuhngarten.de, auf Instagram und Tiktok kleine Geschichten, Bilder und Videos, von denen manche über 65.000 Mal angeklickt und mehrere Tausend Mal gelikt werden. Sie hat mehr als 3200 Follower und neue Pläne: Sie macht inzwischen Podcasts mit Züchtern aus Deutschland und Europa und arbeitet an einem großformatigen Bildband über Zwerghühner.

Ihr Mann und die Söhne unterstützen sie und man merkt der Familie die große Tierliebe an. Man darf sehr gespannt sein, wohin diese erfolgreiche Reise weiter führt. Maiers jedenfalls genießen ihr Paradies mitten in der Stadt.

228 Seiten über Zwerg-Hühner

Das Buch von Birgit Maier “Zwerg-Wynandotten im Garten halten” ist als Taschenbuch erschienen. Auf 228 Seiten geht die Aufhausenerin auf Charakter, Verhalten, Unterbringung, Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Krankheiten und Aufzucht der Zwerg-Hühner ein. Erhältlich ist es unter anderem in den Heidenheimer Buchhandlungen Konold und Thalia sowie unter www.zwerghuhngarten.de.

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