Wo Nick hingeht, ist Pickedy meist nicht weit. Und wo Pickedy flattert, eilt Nick häufig hinterher. Nick und Pickedy, das sind ein Piraten-Bär und sein Papageien-Kumpel. Beide Figuren stammen aus der Feder des Heidenheimer Comiczeichners Oliver Fiedler. Unter dem Künstlernamen Oliver F. hat er jüngst das allererste Abenteuer des Duos veröffentlicht, „Nick und Pickedy und der Schatz von Paccakutta“. Hinter den knapp 25 Comicseiten steckt jahrelange Arbeit.
Entzündet hat sich Fiedlers Leidenschaft fürs Malen und Zeichnen wie bei vielen künstlerisch begabten Menschen schon in frühester Kindheit. Kein Schulheft und kein Ordner sei vor seinen Kritzeleien sicher gewesen, erzählt der 1968 in Giengen geborene Fiedler. Beruflich hat sich der Heidenheimer zunächst jedoch in eine gänzlich andere Richtung entwickelt. Als gelernter Industriemechaniker und später Verpackungsmittelmechaniker war er über 20 Jahre lang bei Osram beschäftigt. Die Kunst – sie musste in dieser Zeit zwangsläufig eine untergeordnete Rolle spielen.
„Es war nicht einfach, neben meinem Beruf etwas neues Künstlerisches zu entwickeln. Dafür hat einfach die Zeit gefehlt“, berichtet Fiedler. Und wenn man es doch tue, trage man stets ein gewisses Risiko. „Das ist sehr viel Vorarbeit, an der man erstmal nichts verdient.“ Und doch: Der Gedanke, endlich wieder den Bleistift zu schwingen, ließ Oliver Fiedler nicht los. Ebenso wenig wie die Idee von Nick und Pickedy.
Als Inspiration für das tierische Duo sollte unter anderem ein Stoff-Teddy im Piraten-Outfit dienen, den Fiedler einige Jahre zuvor entworfen hatte und der sich schließlich zur Grundlage für die Comicfigur mauserte. „Ich hatte früher einmal einen Ara in Pflege“, erzählt Fiedler. „Das sind lustige Tiere, gleichzeitig aber zahm und zuneigungsvoll.“ Und weil Piraten und Papageien Hand in Hand gehen, war Pickedy schnell geboren. Aus einem Charakter wurden erst zwei, dann viele weitere. Der Ort Paccakutta entstand und Nick und Pickedy waren bereit für ihr Abenteuer.
„Exorbitant hoher Aufwand“ für Comicbuch
Etwa drei Jahre arbeitete Oliver Fiedler intensiv an der Geschichte. Idee, Texte, Zeichnungen, Illustrationen, die gesamte Entwicklung hat der Heidenheimer auf seine Schultern genommen. Nicht ohne Grund: Es sei schwierig, über einen so langen Zeitraum mit einer weiteren Person zusammenzuarbeiten. „So nebenher“ könne ein Comic wie dieser nicht entstehen. „Der Aufwand ist exorbitant hoch“, berichtet Fiedler. Nebenher widmet er sich vor allem Auftragsarbeiten, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. So hat Fiedler kürzlich etwa das Maskottchen Henry für die Netze-Gesellschaft Südwest im Rahmen einer Kampagne für Wasserstoff als wirtschaftliche Alternative entwickelt.
Die Früchte seiner Arbeit hat Fiedler über die Self-Publishing-Plattform Tredition gebündelt. Fiedlers Ziel: einen Verlag finden, der seinen Comic veröffentlicht. Kein leichtes Unterfangen, wie der Künstler weiß. Und doch sei er zuversichtlich, nun mit dem fertigen Comicbuch in seinen Händen leichter Zugang zu Verlagen zu finden, etwa auf Messen.
„Der Schatz von Paccakutta“ richtet sich laut Fiedler nicht nur an Kinder und Jugendliche. „Der Comic ist auch für Junggebliebene gedacht. Donald-Duck-Comics lesen schließlich auch Erwachsene gerne.“
Erste Ausgabe von „Nick und Pickedy“ über Tredition
„Der Schatz von Paccakutta“, das erste Abenteuer von „Nick und Pickedy“ ist über die Self-Publishing-Plattform Tredition erschienen. Das Comicbuch mit der ISBN 9783384082534 ist im Tredition-Shop sowie im Buchhandel erhältlich. Mehr Informationen zu Oliver F. gibt es unter oliver-illustration.com sowie auf Instagram unter oliverf.illustration.