Schienenverkehr

So soll es mit dem Ausbau der Brenzbahn und dem Zugverkehr in der Region weitergehen

Bei einer Sitzung des Lenkungskreises Brenzbahn/Regio S-Bahn Donau-Iller wurden die nächsten Schritte für eine Stärkung des regionalen Schienenverkehrs beraten und vorgestellt. Für den Ausbau der Brenzbahn herrscht Einigkeit.

Bei der Regio S-Bahn Donau-Iller geht es mit Siebenmeilenstiefeln voran: In den nächsten Jahren sollen neue Haltestellen, Ausbauabschnitte und die Elektrifizierung verschiedener Strecken kommen. Ein Baustein dabei ist die Brenzbahn. Jetzt geht es für alle Partner an die weitere planerische Umsetzung. Der Lenkungskreis Brenzbahn/Regio S-Bahn Donau-Iller hat am Donnerstag unter der Leitung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann Zwischenbilanz für das Gesamtprojekt gezogen. Gemeinsam mit seinem bayerischen Amtskollegen Christian Bernreiter sowie dem Vorsitzenden des Vereins Regio S-Bahn, Oberbürgermeister Gunter Czisch, und dem Vorsitzenden der IG Brenzbahn, Landrat Peter Polta, stellte der Minister die nächsten Schritte vor.

Nutzen-Kosten-Untersuchung zeigt: Der Ausbau lohnt sich

Die beim Lenkungskreis erstmals vorgestellte Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Gesamtprojekt auf dem bisherigen Planungsniveau zeigt: Die Prognosen für die künftige Zahl der Fahrgäste sind hervorragend und die Ausbauschritte bringen einen Schub für den Schienenpersonennahverkehr in der Region. Außerdem liegt der volkswirtschaftliche Nutzen voraussichtlich deutlich über den veranschlagten Kosten. Gunter Czisch: „Jetzt gilt es, zwischen den Partnern noch offene Punkte zu klären, ein gemeinsames weiteres Vorantreiben des länderübergreifenden Projektes Regio S-Bahn steht jedoch außer Frage.“

Bayern und Baden-Württemberg wollen Brenzbahn ausbauen

Eine wichtige Schienenstrecke mit gleichzeitig hohem Investitionsbedarf ist die eingleisige, noch nicht elektrifizierte Brenzbahn zwischen Ulm, Heidenheim und Aalen. „Mit unserer gemeinsamen Absichtserklärung zur Co-Finanzierung bekennen sich Baden-Württemberg und Bayern klar zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Brenzbahn“, sind sich die beiden Minister einig. Durch die Unterzeichnung über die länderseitige Finanzierung geben die Länder der Region Planungssicherheit. Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim und Vorsitzender der IG Brenzbahn, sagte: „Ich freue mich, dass sich die beiden Bundesländer bezüglich einer Kostenaufteilung geeinigt haben und dass die Bewertungen im Rahmen der Nutzen-Kosten-Untersuchung deutlich positive Ergebnisse aufweisen. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Realisierung des Projektes erreicht. Das spornt alle Beteiligten an, das Projekt Regio S-Bahn und den Brenzbahnausbau mit Hochdruck weiter voranzutreiben.“ Seitens der Projektpartner wird eine bundesseitige Förderung durch das GVFG-Programm in Höhe von rund zwei Dritteln der 450 Millionen Euro Gesamtkosten angestrebt, die für Ausbau und Elektrifizierung der Brenzbahn zwischen Ulm und Aalen angesetzt sind. Die verbleibenden Kosten sind voraussichtlich durch die beiden Bundesländer und die kommunale Seite zu tragen. Baden-Württemberg übernimmt dabei als ersten Schritt den kommunalen Anteil aus Bayern an den anstehenden Planungen.

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Auch auf den anderen Ästen der Regio S-Bahn Donau-Iller haben die Projektpartner Fortschritte bei den Ausbauplanungen erreicht: So wurde für die Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Kempten eine Entwurfs- und Genehmigungsplanung unterzeichnet, mit dem Ziel einer Elektrifizierung und eines teilweise zweigleisigen Ausbaus. Eng verzahnt damit ist die Elektrifizierung der Strecke Senden – Weißenhorn, die sich im Besitz der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH befindet. Auch für diese Maßnahmen konnte ein Planungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet werden. Neben dem schnellen Verkehr im Regionalexpress soll auf der Südbahn das Angebot als Regio S-Bahn schrittweise ausgebaut werden. Auch auf der Filstalbahn (Ulm – Geislingen) ist ein halbstündliches Angebot im S-Bahn-Verkehr (ergänzt durch den Regionalverkehr) geplant.

Förderung durch den Bund vorgesehen

Für das Gesamtprojekt Regio S-Bahn Donau-Iller ist eine Förderung durch den Bund auf der Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG-Bundesprogramm) mit einer Co-Finanzierung durch die Länder und die kommunale Seite vorgesehen. Voraussetzung für eine Förderung durch den Bund ist die positive Bewertung des Vorhabens durch die Nutzen-Kosten-Untersuchung nach dem Verfahren der standardisierten Bewertung sowie insgesamt eine spätere positive Antragsentscheidung durch den Bund.

Verkehrsminister Hermann sagte im Anschluss an den Lenkungskreis: „Die beiden Länder Baden-Württemberg und Bayern, die Region, die Deutsche Bahn und die Ulmer Stadtwerke arbeiten Hand in Hand am klimafreundlichen, länderübergreifenden Zugverkehr. Mit den heute vereinbarten Planungsschritten wird die Regio S-Bahn Donau-Iller eine neue Stufe erreichen. Ein verbesserter Takt und zusätzliche Halte werden den Menschen ein komfortables, attraktives Angebot zum Um- und Einsteigen bieten – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.“

Die Regio S-Bahn Donau-Iller

Im März 2021 hatten das Land und die Region Donau-Iller in einer Absichtserklärung vereinbart, den Schienenpersonenverkehr gemeinsam im Rahmen des Projektes Regio S-Bahn Donau-Iller zu verbessern. Baden-Württemberg und Bayern haben dazu zusammen mit der Region einen länderübergreifenden Markenauftritt der „Regio S-Bahn Donau-Iller“ entwickelt. Seit Dezember 2021 sind die Fahrzeuge auf den bayerischen und baden-württembergischen Regio-S-Bahn-Strecken an den Regio-S-Bahn-Logos auf den Fahrzeugen zu erkennen.

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