Wie die Make Ostwürttemberg in Heidenheim ankam
Die Landkreise Heidenheim und Ostalb präsentierten sich am Wochenende bei der fünften Make Ostwürttemberg als Macher-Region. In der Heidenheimer Schmelzofenvorstand, rund um das Gründerzentrum „Dock 33“, stellten sich junge Start-Ups neben entwicklungsfreudigen Weltmarktführern vor, kreative Dienstleistungsunternehmen geben Einblicke in ihre Ideen, Bildungseinrichtungen legten dar, wie sie junge Menschen an die Zukunft heranführen.
Stichwort Zukunft: „Make bedeutet letztlich nichts Anderes als Zukunft“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins der Zukunftsakademie Heidenheim, Klaus Moser, beim offiziellen Rundgang zur Eröffnung am Samstagmorgen. Damit gelang Moser eine durchaus griffige Zusammenfassung: Ums Machen geht es, aber nicht als Selbstzweck, sondern mit dem Ziel, Ideen zu finden und Technologien für die Zukunft zu entwickeln.
In Heidenheim: Digitalisierung statt Dampfmaschinen
„Früher standen hier Dampfmaschinen“, sagte Oberbürgermeister Michael Salomo bei der Eröffnung und erinnerte so an die reiche Tradition Heidenheims als Industriestandort. Heute würden Bildung und Forschung in der Stadt gelebt. Dass der frühere Textilstandort in der Schmelzofenvorstadt bald gleichermaßen der Bildung wie als Sprungschanze für junge Unternehmen dient, ist damit nur folgerichtig.
Landrat Peter Polta wertete die Make Ostwürttemberg als Aushängeschild der Region, die ein „breites Spektrum an Erlebnissen“ erlaube. Attraktive Standorte seien wichtig für die Innovationskraft, so Polta. Im Umkehrschluss könne eine Veranstaltung wie die Make auch Start-Ups stärken.
Ein Familientreffen mit überregionaler Strahlkraft.
Thilo Rentschler, IHK-Hauptgeschäftsführer
„Die Make Ostwürttemberg ist ein Familientreffen mit überregionaler Strahlkraft“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler und zeigte sich überzeugt, dass bei einer solchen Messe nicht zuletzt Unternehmen und potenzielle Auszubildende zusammenfinden können. Damit würde womöglich ein Trend befeuert: Aktuell verzeichne die IHK bereits 20 Prozent mehr Ausbildungsverträge als vor Jahresfrist, so Rentschler.
Die Make Ostwürttemberg fand 2018 erstmals auf dem Heidenhemer Stowe-Woodward-Areal statt und wandert seither durch die Städte der Region. Was damals an Messen wie die Make Munich angelehnt war, hat sich als eigenständiges Markenzeichen etabliert. Bei den ersten vier Messen kamen insgesamt rund 25.000 Besucher, 350 Austeller boten an ihren Ständen Informationen und vor allem Möglichkeiten zum Mitmachen. Am Rande bemerkt: Die Make Munich ist derweil offenbar entschlafen.
Heidenheim sprang für Giengen ein
Ursprünglich sollte die Make dieses Jahr in Giengen stattfinden. Ende 2022 übernahm jedoch Heidenheim wegen Personalknappheit in der Nachbarstadt ein Jahr früher als geplant die Ausrichtung – und verlegte die Messe sogar noch einige Monate nach vorne. Dass die Vorbereitung so zu einem recht wilden Ritt wurde, verhehlte am Samstag keiner der Beteiligten, letztlich überwog aber der Stolz auf eine gelungene Organisation.
Das Besucherinteresse mag zum Start am Samstagvormittag noch etwas verhalten gewesen sein, das Angebot war aber umfassend: Im „Dock 33“ präsentierten sich beispielsweise rund 20 Start-Ups aus der Region, die sich mit nachhaltig produzierten Textilien befassen, digitale Geschäftsmodelle entwickeln oder sich mit gesunder Ernährung befassen. Rund 150 dieser jungen Unternehmen sind in Ostwürttemberg aktiv und arbeiten darauf hin, mit ihren Ideen und Visionen den wirtschaftlichen Durchbruch zu schaffen.
Rund 3000 Besucher kamen zur Make Ostwürttemberg
Bereits etablierte Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen waren im großen Zelt zu finden. Während einerseits Mitmachangebote erwartungsgemäß ihr Publikum fanden, nutzten zahlreiche Besucherinnen und Besucher auch die Gelegenheit, mit den Anbietern ins Gespräch zu kommen. Im “Dock 33” gab es ein spannendes Vortragsprogramm mit Schwerpunkt auf Digitalisierung.
Insgesamt besuchten am Wochenende rund 3000 Menschen die Make Ostwürttemberg. Damit lag der Zuspruch zwar unter dem der Vorjahre, angesichts eines vollen Veranstaltungskalenders zeigten sich die Veranstalter dennoch zufrieden.