Geburtenquote mit Taubenmanagement

Warum man in Heidenheim Plastikeier in Nester von Tauben hineinlegt

Um die Population und die Nistplätze der Tauben im Heidenheimer Stadtgebiet zu steuern, gibt es zwei betreute Schläge. Welche Vorteile das für die Vögel hat und an welche Regeln sich die Menschen halten sollten:

Tauben suchen aufdringlich nach Fressbarem und verschmutzen den öffentlichen Raum sowie private Immobilien: So nimmt die Öffentlichkeit die Tauben im städtischen Umfeld wahr.

Die Stadt Heidenheim hat bereits vor 20 Jahren ein tierschutzgerechtes Konzept zur Reduzierung der Stadttauben zum Wohl von Mensch und Tier entwickelt. Das Konzept entspricht dem Augsburger Modell und zielt darauf ab, die Nistplätze und Population der Tiere im Stadtgebiet zu steuern.

Einer der wichtigsten Bausteine sind betreute Taubenschläge. „Die Stadt hat zwei Taubenschläge eingerichtet, die zum Ziel haben, den Tieren mittels perfekter Versorgung von Wasser und artgerechtem Futter Nistmöglichkeiten zu bieten und somit eine saubere Umgebung zu gewährleisten. Die Tauben werden zur Vorbeugung von Krankheiten mit Vitaminen versorgt und falls nötig tierärztlich versorgt“, teilt der städtische Pressesprecher Stefan Bentele mit. Gleichzeitig suchen die Tiere weniger Nahrung in Fußgängerzonen und setzen ihren Kot hauptsächlich im Schlag ab.

Fütterungsverbot von Tauben in Heidenheim

Zum Konzept gehört ein Fütterungsverbot von Tauben im Stadtgebiet, weshalb mehr Tauben in die Taubenhäuser fliegen. Zudem füttern Passanten die Tiere oft mit falschem Futter, was die Gesundheit der Tiere massiv gefährdet. „Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Menschen an die geltende Regelung halten und Tauben im Stadtgebiet kein Futter bereitstellen oder Essen in der Öffentlichkeit liegen lassen“, sagt Bürgermeisterin Simone Maiwald, zuständig unter anderem für die Städtischen Betriebe und somit fürs Taubenmanagement.

Die beiden Taubenschläge dienen auch zur Bestandsregulierung der Taubenpopulation. Die Mitarbeitenden der Stadt und des Tierheims Heidenheim tauschen die dort abgelegten Eier mit Attrappen und regulieren so die Geburtenquote und damit langfristig die Gesamtzahl der Stadttauben. Der Kreistierschutzverein kümmert sich um die Tiere an sich, die Stadt übernimmt die Unterhaltung inklusive der Kosten in Höhe von 29.000 Euro pro Jahr. Jeder der Einsätze in den Taubenschlägen wird der Stadtverwaltung zufolge ausführlich dokumentiert.

Tipps, damit sich Tauben erst gar nicht niederlassen

Die Stadt bietet bei Bauvoranfragen beziehungsweise im Baugenehmigungsverfahren Informationen zur Vermeidung von Sitz- und Brutmöglichkeiten zu Neubauten. Heidenheim steht in ständigem Austausch mit anderen Modellstädten.

Ausführliche Informationen, rechtliche Grundlagen und Statistiken gibt es auf der Webseite der Stadt unter www.heidenheim.de/nuetzliche-infos.

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