Auszeichnung für Auszubildende und Ausbilder

Wie ein Förderpreis und die „Talent Company“ die berufliche Ausbildung im Landkreis Heidenheim unterstützen

Zweimal Grund zum Feiern gab es im Dezember in Heidenheim: Am selben Abend wurden der „Förderpreis Duale Ausbildung“ vergeben und das 10-jährige Bestehen der „Talent-Company“ gewürdigt.

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung an der Technischen Schule Heidtech in Heidenheim wurden im Dezember sowohl das zehnjährige Bestehen der „Talent Company“ gewürdigt als auch der „Förderpreis Duale Ausbildung“ 2024 verliehen.

Mit dem Förderpreis ehrt der Landkreis Heidenheim Auszubildende und Ausbildungsbetriebe, die sich in besonderer Weise in der Ausbildung engagieren. Der bereits zum 8. Mal verliehene Preis soll die Exzellenz und Qualität der beruflichen Bildung herausstellen. Über die Preisvergabe entschied eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises Heidenheim, dessen beruflichen Schulen, der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, der Handwerkskammer Ulm und der Kreishandwerkerschaft Heidenheim. Das Preisgeld, das durch die wiederholte Unterstützung von Ulrich Knöller auf insgesamt 2000 Euro aufgestockt werden konnte, wurde an die ausgewählten Auszubildenden übergeben.

Erfolgreiche Ausbildung trotz erschwerenden Umständen

2024 wurden vier Auszubildende und drei Ausbildungsbetriebe für den Einsatz für die berufliche Bildung ausgezeichnet. Landrat Peter Polta überreichte Urkunde und Preisgeld an Souleymane Touré. Der aus Guinea stammende junge Mann kam 2019 nach Deutschland und hat innerhalb von vier Jahren sowohl die Ausbildung zum Altenpflegehelfer mit verstärktem Deutschunterricht als auch die aufbauende Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich absolviert. Mit seinem Engagement für den Beruf in der Pflege ist Souleymane Touré ein positives Beispiel für eine rollenuntypische Berufswahl. Stellvertretend für das DRK-Pflegezentrum Giengen nahm die Pflegepraxisanleiterin Gabriele Herkommer den Förderpreis von Polta entgegen. Herkommer und ihr Team stehen für eine hohe Ausbildungsqualität in der generalistischen Pflegeausbildung und setzen sich durch individuelle Begleitung und Förderung für Auszubildende ein.

Bastian Störk, Geschäftsbereichsleiter Bildung der Handwerkskammer Ulm, verlieh den Förderpreis an Franz-Josef Schaefer. Dieser entschied sich mit akademischem Hintergrund für eine Umschulung zum Zimmerer und berichtet von seinen positiven Erfahrungen im Handwerksberuf. Für seine Leistung in der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker wurde Resul Ucar mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Trotz vielfacher Herausforderungen in seiner persönlichen und schulischen Biografie erreichte Resul Ucar sein berufliches Ziel und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Rolf Preißing nahm den Förderpreis für das Autohaus Walter Mulfinger GmbH in Giengen entgegen. Der Ausbildungsbetrieb setzt sich für Auszubildende mit individuellen Herausforderungen ein und ermöglichte dem Förderpreisträger Resul Ucar einen erfolgreichen Abschluss.

Individuelle Förderung ermöglicht

Erwin Krajewski, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, verlieh den Förderpreis an Wolfgang Holzheu. Alle Ausbildungsbeteiligten sprachen ihm ihre Hochachtung vor seiner Leistungsbereitschaft und seinem Durchhaltevermögen in seiner Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement unter herausfordernden persönlichen Bedingungen aus. Alexander Wukojevic und Björn Schuck erhielten als Vertreter für Nusser & Schaal GmbH in Heidenheim den diesjährigen Förderpreis als Anerkennung für das besondere Engagement für die berufliche Bildung. Der Ausbildungsbetrieb fördert Personen mit unterschiedlichem persönlichen und beruflichen Hintergrund und ermöglicht durch die fundierte Berufsausbildung im Unternehmen eine erfolgreiche berufliche Laufbahn.

„Uns ist im Landkreis Heidenheim bewusst, dass ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf sowie die Stärkung der dualen Ausbildung entscheidende Investitionen für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses und die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes sind. Sowohl der Förderpreis Duale Ausbildung als auch die ‚Talent Company‘ leisten als wichtige Puzzleteile einen bedeutenden Beitrag in unserer sehr gut aufgestellten Bildungsregion“, so Polta.

Bei der Feier des 10-jährigen Jubiläums der „Talent Company“: Schülerinnen und Schüler der Heidtech mit Landrat Peter Polta (Mitte) sowie (von rechts nach links) Andreas Stoch MdL (Schirmherr), Netsanet Berhane (Strahlemann-Stiftung), Bürgermeisterin Simone Maiwald, Hans-Dieter Diebold (Schulsozialarbeiter Heidtech), Markus Benkmann-Köhler (Schulleiter Heidtech). Foto: Katja Scharle

Seit zehn Jahren fördert die „Talent Company“ als Plattform zur Berufsorientierung im Landkreis Heidenheim die Vernetzung regionaler Wirtschaft und Schulen. Im Juli 2014 wurde das Bildungsprojekt der Strahlemann-Stiftung unter der Schirmherrschaft des damaligen Kultusministers Andreas Stoch, MdL, an der Heidtech eröffnet. Als „Talent Company“ wurde ein Fachraum eingerichtet, der persönliche Begegnungen zwischen regionalen Ausbildungsbetrieben mit Schülerinnen und Schülern ermöglicht und die berufliche Orientierung und Fachkräftegewinnung unterstützt.

Anlässlich des Jubiläums betonten Polta, Stoch und Netsanet Berhane von der hessischen Strahlemann-Stiftung den wichtigen und wertvollen Beitrag des Projekts im Übergang von der Schule in den Beruf im Landkreis Heidenheim. Als symbolisches Zeichen des langjährigen Engagements für die „Talent Company“ erhielten Schulleiter Markus Benkmann-Köhler und Hans-Dieter Diebold, Schulsozialarbeiter an der Heidtech, ein Jubiläumsplakat für den Fachraum, das von Norah Fink, Schülerin des Technischen Gymnasiums, gestaltet wurde.