Zahlen der ersten drei Quartale 2023

Wie es bei der Heidenheimer Paul Hartmann AG aktuell finanziell läuft

Die Heidenheimer Hartmann-Gruppe hat die Zahlen für die ersten drei Quartale 2023 vorgelegt. Umsatz und Gewinn liegen bislang über den Prognosen und über dem Vorjahr, das aber ein schwieriges Geschäftsjahr war.

Wie es bei der Heidenheimer Paul Hartmann AG aktuell finanziell läuft

Die Heidenheimer Hartmann-Gruppe teilte am Mittwoch die aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens für die ersten drei Quartale 2023 mit. Von Januar bis September wurde laut einer Pressemitteilung des Unternehmens ein Umsatz in Höhe von 1,747 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt um 8,1 Millionen Euro höher als im Vorjahreszeitraum und beträgt 147,1 Millionen Euro. Die bereinigte Ebitda-Rendite liegt bei 8,4 Prozent und hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht verbessert, teilt Hartmann mit.

Inkontinenz und Wundmanagement läuft gut

Gestiegen ist der Umsatz im Bereich Inkontinenzmanagement und in der Wundversorgung. Dagegen sei die Nachfrage im Infektionsmanagement aufgrund weiter rückläufiger Märkte für Schutzkleidung und insbesondere Desinfektionsprodukte gesunken, so die Hartmann-Pressestelle. Die Komplementären Divisionen der Gruppe (Kneipp GmbH, CMC Consumer Medical Care GmbH und KOB GmbH) verzeichneten insgesamt ein moderates organisches Umsatzwachstum.

Unser Transformationsprogramm wird im laufenden Geschäftsjahr mit knapp 50 Millionen Euro zum bereinigten Ebitda beitragen, das ist deutlich mehr als geplant.

Britta Fünfstück, Hartmann-Chefin


Das Unternehmen verbesserte im dritten Quartal seinen Nettofinanzstatus um rund 28 Millionen Euro. Er liegt nun bei -152,7 Millionen Euro. Als Grund für die Verbesserung nennt Hartmann neben dem besseren operativen Geschäft, auch eine Optimierung der Bestände, wobei die Gewährleistung der Liefersicherheit unverändert hohe Priorität habe. Mit dem Nettofinanzstatus ist die Summe aus Zahlungsmitteln, Wertpapieren und verzinslichen Ausleihungen abzüglich finanzieller Schulden gemeint.

Marktbedingungen weiter schwierig

Hartmann habe 2023 innovative Produkte auf den Markt gebracht und setze Projekte mit substanziellen Kostenverbesserungen um, teilt das Unternehmen mit. Trotz leichter Erholung würden die Mehrkosten für Material, Energie und Frachten aber in einem sehr hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. „Es bestehen weiterhin schwierige Marktbedingungen wie verringerte Nachfragemärkte und strukturelle Kostenerhöhungen etwa durch gestiegene Löhne“, so die Pressestelle.

Hartmann-Vorstandsvorsitzende Britta Fünfstück Rudi Penk


„Unser Transformationsprogramm wird im laufenden Geschäftsjahr mit knapp 50 Millionen Euro zum bereinigten Ebitda beitragen, das ist deutlich mehr als geplant“, sagt Hartmann-Chefin Britta Fünfstück. „Investitionen in Produktinnovationen und Fertigungsanlagen sowie strukturelle Kostenverbesserungen haben unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter ausgebaut und uns in dem aktuell sehr schwierigen Marktumfeld resilient gemacht“, so die Vorstandsvorsitzende der Paul Hartmann AG.
Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs und aktueller Prognosen zu den Geschäftsaussichten erwartet Hartmann, das bisher geplante Ergebnisniveau für 2023 stark zu übertreffen und damit leicht über dem Vorjahresniveau zu liegen. Das Unternehmen geht für 2023 aktuell von einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 180 und 210 Millionen Euro aus. Bislang war das Ergebnis auf zwischen 145 und 185 Millionen Euro geschätzt worden.

Zum Vergleich: die Hartmann-Zahlen von 2022

Das Vorjahr 2022 war für die Paul Hartmann AG ein schwieriges Jahr. Die Umsatzerlöse der Hartmann-Gruppe lagen laut dem Unternehmen bei rund 2,311 Milliarden Euro, was einen organischen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent darstellte. Das bereinigte Ebitda betrug für 2022 190,8 Millionen Euro und war damit im Vergleich zum Vorjahr (240,6 Millionen Euro) deutlich gesunken.