Lange Zeit sah es so aus, als verliere Mergelstetten Ende 2024 seine letzte Apotheke. Inhaber Werner Schubert hatte angekündigt, in den Ruhestand treten zu wollen, ein Nachfolger war nicht in Sicht. Mittlerweile ist er allerdings gefunden: Dr. Rashad Al-Mwalad übernimmt das Haus mit Beginn des kommenden Jahres.
Seit April 1994, also seit mehr als 30 Jahren, ist Schubert in Mergelstetten präsent. Anfangs befand sich in Sichtweite an der Weilerstraße eine weitere Apotheke. Ende 2010 wurde diese geschlossen. Grund: Es fand sich kein Nachfolger. Die Geschichte schien sich jetzt mit zeitlichem Verzug auf der anderen Straßenseite zu wiederholen, weil sämtliche Bemühungen Schuberts erfolglos blieben, für personelle Kontinuität zu sorgen.
Nachfolger hat mehrjährige Erfahrung
Ende des Jahres werde voraussichtlich Schluss sein, sagte er deshalb im August mit Bedauern, als er im Gespräch mit der HZ vorausblickte. Seither hat sich die Situation grundlegend geändert. 2025 übernimmt Dr. Rashad Al-Mwalad die Zoeppritz-Apotheke. Der 40-Jährige hat nach seinem Pharmaziestudium eine Apotheke in Kaiserslautern geführt und dort erklärtermaßen großen Wert auf den Kundenservice gelegt.
Diesem Aspekt will er auch in Mergelstetten besonderes Augenmerk schenken. So kündigt er einen Onlineshop mit der Möglichkeit zur Vorbestellung ebenso an wie einen Lieferdienst und eine App. Hinzu kommen pharmazeutische Dienstleistungen, die beispielsweise in Rücksprache mit dem jeweiligen Arzt den Blick auf mögliche Wechselwirkungen von Medikamenten einschließen.
Positive Rückmeldungen von Kunden
Al-Mwalad verweist außerdem darauf, dass rund um die Apotheke zahlreiche kostenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen. Die gute Erreichbarkeit stellt aus seiner Warte einen wichtigen Standortvorteil dar, „weil eine Vor-Ort-Apotheke nur bestehen kann, wenn ihr die Kunden treu bleiben“. Diesbezüglich haben Schubert in den vergangenen Wochen zahlreiche positive Rückmeldungen erreicht. „Wir holen gerade die Zustimmung ein, die persönlichen Daten der Kundenkarten auch weiterhin nutzen zu dürfen“, so Schubert, „und dabei zeigen sich viele erfreut, auch weiterhin mit ihrem Rezept nicht nach Heidenheim fahren zu müssen.“
Wer stattdessen in die Zoeppritz-Apotheke kommt, wird übrigens ein bestens bekanntes Gesicht wiedersehen: Werner Schubert arbeitet dort bis auf Weiteres als Angestellter weiter, „denn dann kann ich in kein Loch fallen“, merkt er schmunzelnd an. Al-Mwalad fügt hinzu: „Er wird mit seiner Leidenschaft eine große Unterstützung sein, und weil er die Kunden bestens kennt, dafür sorgen, dass der Übergang ohne Bruch gelingt.“