Katastrophenschutz

So fällt die Auswertung des Landratsamts zum bundesweiten Warntag aus

2022 waren beim bundesweiten Warntag im Landkreis Heidenheim mehrere Sirenen stumm geblieben. Wie bewertet das Landratsamt die diesjährige Katastrophenschutzübung? Und wie verlief der erstmalige Einsatz der mobilen Sirenen?

So fällt die Auswertung des Landratsamts zum bundesweiten Warntag aus

Beim ersten bundesweiten Warntag im September 2020 war so ziemlich alles schief gegangen. Die für 11 Uhr angekündigten Warnungen ploppten auch auf den Mobiltelefonen im Kreis Heidenheim verspätet oder gar nicht auf. Als im Dezember 2022 erneut für den Katastrophenfall geprobt wurde, fiel das Fazit schon deutlich besser aus. Getestet wurden damals auch die noch vorhandenen Sirenen im Kreis Heidenheim. Bald stand fest: Von den 25 Sirenen in den Kreisgemeinden hatten jene in Hermaringen, Herbrechtingen, Hausen, Bolheim und Bissingen nicht wie geplant ausgelöst. Als Grund vermutete man im Landratsamt einen Programmierungsfehler oder ein Problem mit der Firmware des Herstellers.

Und dieses Jahr? "Grundsätzlich positiv verlaufen", lautet die Einschätzung des Landratsamts zum Warntag am 14. September. Alle funktionsfähigen Sirenen seien pünktlich um 11 Uhr durch die Leitstelle Ostwürttemberg oder manuell vor Ort aktiviert worden und hätten einwandfrei funktioniert. Allerdings weist die Behörde auch darauf hin, dass eine zeitliche und flächendeckende Warnung der Bevölkerung mit den zur Verfügung stehenden Sirenen aktuell nicht möglich ist. Der Grund ist einfach und bereits seit Jahren bekannt: Es sind schlicht zu wenig Sirenen vorhanden.

War der erste Einsatz der mobilen Sirenen ein Erfolg?

Um Abhilfe zu schaffen, stehen im Landkreis Heidenheim seit Anfang des Jahres zusätzlich zu den stationären auch sechs mobile Sirenen zur Verfügung. Beim jetzigen Warntag wurden die Geräte, die auf Fahrzeugdächern montiert werden können, nun erstmals getestet. Wie lautet hier das Fazit? "Nach einer ersten Auswertung kann das Konzept und die Technik als erfolgreich und praktikabel verbucht werden", heißt es hier. Der Alarm sei dort, wo die Fahrzeuge unterwegs waren (Schnaitheim, Mergelstetten, Gussenstadt, Zang, Hohenmemmingen und Bergenweiler) überwiegend wahrgenommen werden. In Bezug auf die Schallausbreitung soll das Konzept aber an manchen Punkten angepasst werden. Etwa auf topografische Hindernisse. Auch die Rückmeldung der am Warntag eingesetzten Feuerwehreinheiten soll hier einfließen.

Fest steht aus Sicht des Landratsamts aber auch: "Die mobilen Sirenen ersetzen kein vollflächiges stationäres Sirenennetz." Weiterhin hofft man auf finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Bei der Beschaffung der sechs mobilen Sirenen war man hier noch leer ausgegangen.

Warnung über Cell-Broadcast

Keinen Einfluss hatte der Landkreis Heidenheim am Warntag auf die Warnmeldungen, die angeschlossen an das Modulare Warnsystem des Bundes etwa über das System Cell-Broadcast versendet wurden. Erreicht werden sollen darüber alle kompatiblen Mobiltelefone, ohne dass zuvor eine App installiert werden muss. Dementsprechend kann der Landkreis hier auch keine Auswertung vorlegen und verweist auf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. An einer Befragung der Bundesbehörde haben bundesweit 160.000 Personen teilgenommen. 75 Prozent gaben an, eine Warnung über Cell-Broadcast erhalten zu haben. 2022 hatte der Wert noch bei 53 Prozent gelegen.