Kosten, Fortschritt, Fertigstellung

Wie geht die Sanierung des Heidenheimer Rathauses voran?

Was wurde zuletzt gemacht, welche Arbeiten stehen an? Wie die Sanierung des Heidenheimer Rathauses aktuell läuft und wie sich die Kosten entwickeln:

Wie geht die Sanierung des Heidenheimer Rathauses voran?

Wie kommt die millionenschwere Sanierung des Heidenheimer Rathauses voran? Den aktuellen Stand der Rathaussanierung erläuterte Stefan Bubeck, Leiter des Geschäftsbereichs Hochbau, unlängst den Mitgliedern des Gemeinderats. Am publikumsträchtigsten ist die Installation einer neuen Fassade. Im Verlauf der im Juli 2022 begonnenen Arbeiten stellte sich heraus, dass schadhafte Stellen im 50 Jahre alten Beton zeitaufwendige und mit Mehrkosten von einer halben Million Euro verbundene Ausbesserungen erforderlich machen. Der Start für den mittlerweile laufenden Einbau der neuen Fenster verzögerte sich dadurch um 14 Wochen.

Die drei neuen, Barrierefreiheit bietenden Aufzüge sind mittlerweile in Betrieb, Gleiches gilt in Kürze auch für das neue Rechenzentrum. Parallel dazu laufen die Versorgung des gesamten Hauses mit W-Lan sowie der Austausch der Elektro- und Gebäudeleittechnik.

Mit gut drei Millionen Euro schlagen eine ganze Reihe von Maßnahmen zu Buche, die in einem weiteren Bauabschnitt zusammengefasst sind. Dazu gehören mit Blick auf einen möglichen Krisenfall unter anderem eine Notstromversorgung für das Erd- und das erste Obergeschoss sowie eine Funkanlage samt Antenne für die Feuerwehr.

Komplett saniert wird das dann für eine Übergangszeit ins ehemalige Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg ausgelagerte Bürgeramt. Der neue Trauraum soll auch mehr Platz für Festgesellschaften bieten, während das Standesamt und die Stabsstelle in den zweiten Stock ziehen.

Um die bekanntermaßen schlechte Akustik im kleinen Sitzungssaal zu verbessern, ist der Einbau einer neuen Decke vorgesehen. Hinzu kommt die Technik für Web-Konferenzen und hybride Sitzungen.

Was ist im achten Stock des Rathauses geplant?

Einen völlig neuen Zuschnitt erhält das achte Stockwerk. Der momentane Charme einer Abstellkammer soll durch einen attraktiven Sozial-, Aufenthalts- und Besprechungsbereich mit Teeküche abgelöst, die Terrasse durch Sitzmöbel und eine geeignete Begrünung aufgewertet werden. Von einem „in Zukunft repräsentativen Empfangsort“ sprach diesbezüglich Ralf Willuth (Freie Wähler), ohne dass dafür eine Luxusinvestition nötig sei.

Der Innenbereich des Rathauses wird Bubeck zufolge nicht komplett saniert, da sich die baulichen Strukturen bewährt hätten. Anpassungen in einzelnen Bereichen stehe diese Einschätzung allerdings nicht entgegen. Sie geschähen in Anbetracht der Kosten in jedem Einzelfall mit Augenmaß.

Wann folgen die Arbeiten im Außenbereich?

Ursprünglich sollte die Sanierung der Fassade Ende Oktober 2024 abgeschlossen sein. Wie sich die zwangsläufige Verzögerung auf diesen Termin auswirkt, steht noch nicht fest. Begonnen hat unterdessen bereits die Planung für die Neugestaltung des Rathausplatzes und die Abdichtung der Tiefgarage. Nach derzeitigem Stand wird das Meeboldhaus im Spätsommer 2024 abgerissen.

Bubeck sagte zu, der von Anamari Filipovic (Grüne) angemahnte Schriftzug „Rathaus“ werde in veränderter Form wieder seinen Platz am Gebäude erhalten. Keine Hoffnung machte er hingegen Fabian Rieck (Freie Wähler) hinsichtlich seines Vorschlags, eine Videowand an der Westfassade anzubringen. Schon eine bloße Vorrichtung, an der ein großes Banner aufgehängt werden könne, koste aufgrund der statischen Anforderungen rund 50.000 Euro, so Bubeck, „bei einer LED-Lösung würden wir uns kostentechnisch nochmal in ganz anderen Sphären bewegen“.

Liegt die Rathaussanierung bisher im Kostenrahmen?

Die Gesamtkosten für die Sanierung des Rathauses sind mit rund 33,4 Millionen Euro veranschlagt. Abzüglich der Prognose für die oben genannten Maßnahmen bleibt aktuell noch eine Reserve von knapp 1,9 Millionen Euro. Ob der gesteckte Finanzrahmen damit tatsächlich eingehalten werden kann, werden die nächsten Monate zeigen.

Bubeck zufolge ist jedenfalls mit Blick auf noch ausstehende Ausschreibungen „mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen“. Insofern sei davon auszugehen, „dass der aktuelle Puffer benötigt wird“.

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