Aktion in der Innenstadt

Wie „Shoppen und Schlemmen“ in Heidenheim ankam

Am Wochenende war in der Heidenheimer Innenstadt einiges geboten: Foodtrucks, Show-Acts und mehr. War's ein Erfolg?

Dass sich das Einkaufsverhalten der Menschen in Zeiten unendlicher Shopping-Angebote im Internet verändert hat, haben auch die Heidenheimer Händler verstanden. Und sie versuchen, das mit gezielten Aktionen einzufangen. So wie am vergangenen Wochenende bei der Aktion „Shoppen & Schlemmen“, die von Freitag bis Sonntag viele Besucher in die Innenstadt zog.

„Früher sind die Menschen zum Einkaufen in die Stadt gegangen und haben nebenher auch was gegessen. Heute kommen sie zum Flanieren und Essen in die Stadt und nutzen die Gelegenheit auch, um sich in den Läden umzuschauen und einzukaufen“, bringt es der Vorsitzende des Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsvereins (HDH), Charles Simon, auf den Punkt. Deshalb müsse man die Stadt beleben und mit Aktionen dafür sorgen, dass Besucher kommen.

Beteiligte waren zufrieden

Genau das ist am vergangenen Woche gelungen – zumindest teilweise. „Am Freitag und teils auch am Sonntag hat uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber damit müssen wir leben“, sagt Simon. Denn trotz des Regens und der recht kühlen Temperaturen seien die meisten Beteiligten der Aktion durchaus zufrieden gewesen. Von den Händlern, aber auch von den Gastronomen habe es fast ausschließlich positive Rückmeldungen gegeben, „am Samstag war die Stadt so voll wie schon sehr lange nicht mehr“. Damit habe man den Flop vom Freitag, bei dem die Geschäfte in der Innenstadt bis 21 Uhr geöffnet hatten, komprimieren können. „Dass bei Kälte und Dauerregen kaum jemand in die Stadt kommt, ist ja auch verständlich“, so der HDH-Vorsitzende: „Deshalb ist diese Aktion leider untergegangen.“

Umso besser lief der Samstag. Das kulinarische Angebot der einheimischen Gastronomen wurde durch zahlreiche Foodtrucks ergänzt, an denen sich teils sehr lange Warteschlangen bildeten. „Manche waren schon um 13 Uhr ausverkauft“, sagt Simon. Im Vorfeld der dreitägigen Aktion hatten die Heidenheimer Händler Verzehrgutscheine im Gesamtwert von 25.000 Euro verteilt, die in den Lokalen und bei den Trucks eingelöst werden konnten. „Die Gutscheine waren sehr gut nachgefragt, wie viele letztlich ausgegeben wurden und eingelöst wurden, wird die Auswertung noch zeigen.“ Sehr gut sei beim Publikum das bunte Rahmenprogramm angekommen. Sowohl für die Kinder als auch für Erwachsene war den ganzen Tag über mit musikalischen Beiträgen und Aktionen des Sporttheaters sehr viel geboten. „Die Besucher hatten richtig Lust, zu feiern, an manchen Ständen ging das fast bis Mitternacht“, zeigt sich Simon begeistert.

Improvisation am Sonntag

Und auch am Sonntag habe eine sehr gute Atmosphäre geherrscht. „Wir mussten wegen der vielen Regenschauer zwar umplanen und etwa für die Kostümschau des Naturtheaters unters Steingass-Vordach umziehen, trotzdem gab es auch hier sehr viele Besucher“, so der HDH-Vorsitzende: „Leid haben mir die Kinder getan, weil wir wegen des Wetters die Hüpfburgen nicht aufbauen konnten.“ Aber auch das habe der guten Stimmung kaum Abbruch getan.

„Wir haben uns während der drei Tage bemüht, die ganze Fußgängerzone von oben bis unten zu bespielen, aber das Wetter ist nicht planbar. Unterm Strich haben wir für die Jahreszeit auch sehr viel Glück gehabt“, so Simons Fazit. Vor allen Dingen freut er sich darüber, dass sich auch Händler an den Aktionen beteiligt haben, die nicht Mitglieder der Händlervereinigung sind, jetzt jedoch darüber nachdenken, beizutreten. „Wir haben gesehen, dass die Kombination Essen und Einkaufen funktioniert.“

Ob es ähnliche Aktionen auch in Zukunft geben wird? „Das Ganze hat uns sehr viel Geld gekostet und ohne Unterstützung des Landes wäre es nicht möglich gewesen.“ Jetzt habe man gesehen, dass das Konzept funktioniert, die Organisation sei hervorragend gewesen. „In welcher Form wir so etwas in Zukunft leisten können, werden wir sehen“, sagt Simon.

Unterstützung des Landes

Für die dreitägige Aktion „Shoppen & Schlemmen“ gab es auch Geld vom Land. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat einen nicht unwesentlichen Teil der Kosten für Organisation und Umsetzung finanziert. An der Aktion beteiligt war neben dem HDH auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga.

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