Zwischen Luxus-Wohnmobilen, Fahrrädern und Dachzelten: Seit dem 13. Januar können sich Besucherinnen und Besucher der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart wieder eine Woche lang über Reisen, Campen und Urlaub informieren. Auch der Landkreis Heidenheim ist seit 2009 jedes Jahr unter dem Dach „Schwäbische Alb“ auf der Messe zu finden.
Zu Recht: Wie Monika Suckut, Tourismusbeauftragte des Landkreises Heidenheim, berichtet, zieht die Region immer mehr Touristen für Urlaube und Tagesausflüge an. Das gehe vor allem aus den Übernachtungszahlen aus dem vergangenen Jahr hervor. In 2023 sind es insgesamt 204.000 Übernachtungen gewesen, das seien sieben Prozent mehr als noch 2019. Da es durch die Corona-Pandemie deutliche Rückgänge gab, orientieren sich die Zahlen an der Zeit noch vor Corona, erklärte Suckut bei einem Pressegespräch auf der CMT. Durch die Teilnahme an der Messe erhoffen sich die Vertreter des Landkreises, noch mehr Menschen für die Heidenheimer Brenzregion zu begeistern.
In diesem Jahr gibt es in einer weiteren Halle einen Sonderstand, der sich auf das Radfahren und Wandern in der Region Heidenheim spezialisiert hat, berichtet der Heidenheimer Landrat Peter Polta. Damit solle vor allem mit den von offizieller Stelle ausgezeichneten Qualitätswegen gepunktet werden. Als Zugpferde beschrieb Polta dabei zum einen den Albtäler-Radweg, der zum vierten Mal vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) mit vier Sternen zertifiziert wurde, und zum anderen den Albschäfer-Wanderweg. Dieser Weg erstreckt sich über knapp 160 Kilometer durch die Brenzregion und wurde auf der CMT am vergangenen Montag vom Deutschen Wanderverband zum vierten Mal als Qualitätsweg ausgezeichnet. Bereits 2022 galt er laut „Wandermagzin“ als der schönste Wanderweg Deutschlands.
Auszeichnung für Steinheimer Meteorkrater-Rundwanderweg
Über eine weitere Zertifizierung kann sich auch die Gemeinde Steinheim freuen. „Wir sind stolz und dankbar, dass es nach vielen Herausforderungen endlich geklappt hat und der Meteorkrater-Rundwanderweg auch als Qualitätsweg ausgezeichnet wurde“, freute sich Steinheims Bürgermeister Holger Weise.
Wir sind stolz und dankbar, dass es nach vielen Herausforderungen endlich geklappt hat.
Holger Weise, Bürgermeister von Steinheim
Vom 3. bis 13. Oktober 2024 wird sich im Zuge der Albschäferwoche alles um die Albschäfer in der Brenzregion drehen. Touristen, aber auch Einheimische können sich auf einen Mix aus Wandern, Kochen und Besichtigung von Schäfereien freuen. „Damit soll eine Verbindung zwischen Schäferei, Kultur und Wandern geschaffen werden“, so Polta. Ein weiteres großes Highlight für die Region sind die Heimattage Baden-Württemberg, die in diesem Jahr auf dem Härtsfeld stattfinden werden. Dies sei eine gute Gelegenheit, den Landkreis und die Region noch mehr in die Öffentlichkeit zu rücken. Dischingens Bürgermeister Dirk Schabel sah darin auch eine Möglichkeit, eine Verbindung zwischen dem regionalen Tourismus und der Landwirtschaft zu schaffen. „Mit über 250 geplanten Veranstaltungen bietet das Härtsfeld einen super Rahmen, um die Region noch bekannter zu machen. Die Heimattage sind für uns ein riesiges Thema“, berichtete Schabel stolz.
Top-Attraktion: Giengener Steiff-Museum
Aber die Region Heidenheim bietet nicht nur Wege, die um den Landkreis herum führen, sondern auch direkt hinein, um genau zu sein, in die Höhlenerlebniswelt von Hürben. Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle erzählte, dass allein im vergangenen Jahr 150.000 Menschen die Erlebniswelt erkundet haben. Davon seien 56.000 nur für die Charlottenhöhle zu Besuch gewesen. „Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und das macht uns natürlich sehr stolz. Aber das besucherstärkste Ereignis in der Region bleibt das Steiff-Museum in Giengen“, so Henle. Da auch nach der Pandemie Geschäftsreisen wieder zugenommen haben, gebe es für die Reisenden oft Wochenenden, die gefüllt werden müssen. Für ausgewogene Erlebnisse sei es wichtig, die Strukturen im Tourismus so anzupassen, damit alle Zielgruppen angesprochen werden können, berichtet Monika Suckut.
Um die Brenzregion noch attraktiver zu machen, ist es laut Peter Polta vor allem wichtig, die Gastronomie und die Beherbergung noch weiter auszubauen. „Attraktionen sind das eine, aber eine gute Übernachtung und Unterkunft gehören zu einem mehrtägigen Aufenthalt eben auch dazu.“ Da ist der Aufstieg des 1. FC Heidenheim in die Bundesliga natürlich auch von Vorteil.
1. FC Heidenheim als Besuchermagnet
Mittlerweile brauche es kaum noch eine Umschreibung, wo Heidenheim liegt, da die meisten Menschen die Stadt vom Fußball kennen würden. Für Simon Ludwig, Tourismusbeauftragter der Stadt Heidenheim, sind die anreisenden Fußballfans in erster Linie auch nur Touristen, bis das Spiel beginnt. „Die Leute kommen und wollen die Region, die sie bisher nur namentlich aus dem Fernsehen kennen, auch mal sehen„“, so Ludwig.
CMT-Besucher Matthias Hoffmann aus Wendlingen kennt Heidenheim, auch wenn er selbst mit Fußball nicht viel zu tun habe und auch noch nie im Stadion gewesen sei. Sollte es ihn jedoch jemals ins Stadion ziehen, so komme für Hoffmann nur die Voith-Arena in Frage. Heidenheim besuche er sonst vor allem wegen der Aquarena.
Aber warum nun die Heidenheimer Brenzregion, was bringt die Leute dazu, an dem Stand stehenzubleiben und sich zu informieren? Für Christine Knödler aus Schorndorf ist es die allgemeine Region hier. Vor vielen Jahren ist sie den Albtäler-Radweg schon einmal gefahren und möchte diesen nochmal sehen. Auch biete die Gegend sich gut an für einen Tagesausflug am Wochenende, da es einfach nicht zu weit weg ist und man hier viel erleben könne an einem Tag.
Eine weitere Messebesucherin aus Weinstadt kennt die Region durch Freunde und Verwandte. „Hier ist es nicht so überlaufen und man kann einen schönen ruhigen Tag verbringen.“ Kulinarisch ist ihr das Gasthaus Löwen in Zang in Erinnerung geblieben, und dort wolle sie auch wieder ihren Geburtstag feiern.