Traditioneller Christmas-Rock

Wie Siggi Schwarz im Heidenheimer Lokschuppen die Bühne füllte

Ausverkauft war der Christmas-Rock mit Siggi Schwarz und seinen Freunden im Heidenheimer Lokschuppen. Im Gepäck hatte Schwarz unter anderem die „Blues- und Soul-Königin Heidenheims“ sowie einen Gast, der eigens aus der Toskana eingeflogen war.

An Weihnachten kommt die ganze Familie zusammen. Das ist bei der großen Band-Familie von Siggi Schwarz nicht anders. Und wenn diese Band-Familie zusammenkommt, dann wird nicht besinnlich um den Christbaum gesessen, sondern aufgespielt: zum großen – auch das ist mittlerweile Tradition – Christmas-Rock. Am Samstagabend war es wieder so weit: Der Lokschuppen wurde wieder einmal zum Rockschuppen, diesmal in weihnachtlichem Schmuck mit überdimensionalen Christbaumkugeln und Zweigen. Und dass diese Tradition vom Publikum geschätzt wird, das zeigte der hohe Andrang: Ausverkauft war der Lokschuppen, und über drei Stunden lang wurde gerockt auf der Bühne und auch im Publikum.

Und die Band hatte prachtvolle Geschenke dabei. Die Band, das sind zunächst einmal die Stammmusiker Danny O'Steen am Bass, Max Hunt am Keyboard und Matthias Bäuerlein am Schlagzeug und natürlich vor allem Siggi Schwarz an der Gitarre. Das waren aber längst nicht alle, denn zur Familie gehören ja viel mehr Musiker. Bernd Elsenhans zum Beispiel und Steve Coby, die beiden Schlagzeuger. Zu dritt legten Bäuerlein, Elsenhans und Cobey einen furiosen Auftritt an den drei Schlagzeugen hin: Während Max Hunt am Keyboard die sphärischen Klänge der Schwarzmagierin, Peter Greens „Black Magic Woman“, durch den Schuppen vibrieren ließ, trommelten die magischen Drei ihr Publikum gewissermaßen in andere Sphären. Das war ein echtes Highlight des Konzerts, eines, von dem man sich wünscht, dass es ebenfalls Tradition wird.

Dave Schaefer und Iris Trevisan: Riesenröhren und Entertainer

Und es hätten sogar vier Schlagzeuger werden können: Denn gegen Ende der Show nahm auch Sänger Dave Schaefer dort Platz und machte nicht nur leidenschaftlich, sondern auch kompetent mit. Ansonsten hatte er als Sänger die Masse voll im Griff: Dass er nicht nur eine Riesenröhre hat, sondern auch jede Menge Entertainerqualitäten, davon konnte er zwar bei „The Voice of Germany“ nicht ganz vorne landen, beim Publikum im Lokschuppen aber sehr wohl. Und wenn wir schon bei Riesenröhre sind, dann fällt der Übergang zu Iris Trevisan leicht: Schon als Siggi Schwarz die „Blues- und Soul-Königin Heidenheims“ ankündigte, löste das ein lautstarkes Wohlgefallen beim Publikum aus. Das sich natürlich noch steigerte, als Iris Trevisan sang – wie immer makellos und mit dieser Magie, die ihre Wirkung nie verfehlt.

Und das ist ja das Bezaubernde an dem traditionellen Christmas-Rock von Siggi Schwarz: Er hat stets den Eindruck einer Jam-Session, den Charme des Improvisierten, ist aber qualitativ ungemein hochwertig. Das ist eine äußerst wirkungsvolle Mischung, die vom Publikum begeistert gefeiert wurde. Und auf der Bühne wurde es immer voller: Sänger Tom Croèl kam hinzu, auch ein langjähriges Mitglied der großen Band-Familie, heizte kräftig ein, sofern es das Mikro zuließ. Da gab es ein paar technische Probleme, die die Stimmung jedoch in keiner Weise beeinträchtigten.

Jörg Stockinger und Andreas Antoniuk: regionale Urgesteine

Die beiden Gitarristen Stefan Kauffmann,  Mitbegründer der legendären Band „Stormwitch“, und Michael Juha von „Liberty“, füllten die Bühne ebenfalls weiter und den Schuppen mit ihren jahrelang erprobten und vielfach erfolgsgekrönten Künsten. Eigens für dieses Event aus der Toskana eingeflogen („Für meinen Freund Siggi Schwarz ist mir kein Weg zu weit“) war Jörg Stockinger, der kräftig Blues verströmte. Und ebenfalls mit von der Partie war Andreas „Assi“ Antoniuk, „das Heidenheimer Urgestein“, wie Siggi Schwarz ihn bezeichnete.

Eine Menge los oben auf der Bühne also, und unten beim Publikum nicht minder. Die wilde Mischung aus Blues und Rock und Beat war bestens geeignet, Riesenstimmung bei den Zuhörern zu verbreiten, die sich längst nicht auf das Zuhören beschränkten: Klatschen. Tanzen, Mitsingen ging hier ganz automatisch bei der etwas anderen Art der Adventsmusik, die Siggi Schwarz mit seinen Friends da auf die Bühne zauberte. Und Siggi Schwarz selbst? Der war ganz in seinem Element und bewies mal wieder nicht nur, wie virtuos er sein Instrument beherrscht, sondern auch, welch großartige Kondition er hat. Nach drei Stunden war noch lange nicht Schluss. Natürlich wollte das Publikum Zugaben, und natürlich bekam es die. Ein tolles Geschenk hatte Siggi Schwarz seinen Fans mit diesem Abend gemacht. Und die revanchierten sich mit großer Begeisterung, die immer wieder lautstark ihren Ausdruck fand.

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